Meinung

Ein Hoffnungsschimmer: Weihnachten hat die Kraft zur Veränderung

In einer Welt voller Krisen erinnert die Weihnachtsgeschichte an das, was zählt: Liebe, Mitgefühl und die Suche nach Frieden. Aber es braucht Mut, sich für Versöhnung einzusetzen.

Jahr für Jahr ertönt zum Weihnachtsfest die Friedensbotschaft der Engel. | © Brian Lawless/PA Wire/dpa

Andrea Rolfes
23.12.2024 | 23.12.2024, 17:00

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Anstrengende Wochen liegen hinter uns: Termindruck, Weihnachtsvorbereitungen, Jahresendspurt am Arbeitsplatz. Die düstere Weltlage begleitet uns ohnehin und die bedrückenden Bilder vom Terroranschlag in Magdeburg gehen nur schwer aus dem Kopf.

Es ist nicht leicht, aus diesem Stresstunnel auszubrechen und mit den Feiertagen auf Besinnlichkeit umzuschalten. Dabei ist gerade der Heilige Abend ein Anlass zum Innehalten.

Die Weihnachtsgeschichte erzählt von Engeln, die die Geburt Jesu verkünden. „Himmlische Heerscharen“ jubeln in der Nacht und verheißen „Frieden auf Erden.“ Das ist die Weihnachtsbotschaft schlechthin: Es geht um Besinnlichkeit, Frieden und Versöhnung. Weihnachten erinnert uns daran, auf Liebe und Mitgefühl zu schauen.

Fragile Weltordnung und globale Konflikte

Ist das nur eine Utopie? Ein naiver Traum? Gerade 2024 fällt es schwer, daran zu glauben. Das Jahr war geprägt von wachsender Aufrüstung, politischen Spannungen und gesellschaftlicher Polarisierung. Hervorgebracht durch Machtpolitik, die von persönlichem Kalkül und Narzissmus bestimmt wurde und noch bestimmt wird.

Die Unberechenbarkeit von Akteuren wie Donald Trump, Wladimir Putin oder Benjamin Netanjahu zeigt, wie zerbrechlich unsere Weltordnung ist. Der Krieg in der Ukraine geht im dritten Jahr weiter und belastet nicht nur Europa, sondern das globale Sicherheitsgefüge.

Weihnachten feiern wir die Geburt Jesu. - © epd
Weihnachten feiern wir die Geburt Jesu. | © epd

Im Nahen Osten eskalieren Gewalt und Leid in einem Maße, das die Hoffnung auf eine Lösung in weite Ferne rücken lässt.

Deutschland und der Rechtsruck

Als im Frühherbst die letzten Ergebnisse der drei Landtagswahlen im Osten feststanden, ging damit eine bittere Erkenntnis einher: Auch Deutschland rückt nach rechts. Gegen den Populismus ist noch kein Kraut gewachsen. Zumindest hat die Ampel keins gefunden. Stattdessen ist sie unter dem Druck zusammengebrochen.

In einer Welt, in der negative Schlagzeilen dominieren, ruft uns die Weihnachtsgeschichte dazu auf, nicht zu resignieren, sondern aktiv nach Wegen der Verständigung zu suchen. In einer Welt im Krisenmodus gilt es umso, das Ziel des Friedens und der Versöhnung im Blick zu behalten.

Als Jesus in einem Stall geboren wurde, war die Nacht finster. Die Welt war ebenso von Konflikten zerrissen wie heute. Doch aus dieser Dunkelheit ist Hoffnung entsprungen. „Fürchtet Euch nicht“, sagte der Engel zu den Hirten.

Als Einzelne, als Gemeinschaften und als Nationen können wir viel bewegen – wenn wir den Mut und die Beharrlichkeit aufbringen. In Ostwestfalen gibt es zahlreiche Menschen und Organisationen, die sich für Versöhnung und Miteinander einsetzen.

Mutige Schritte für Veränderung

Von lokalen Friedensinitiativen bis hin zu ehrenamtlicher Arbeit in der Flüchtlingshilfe: Wir alle können uns in gemeinnützigen Projekten engagieren oder Gespräche mit Andersdenkenden suchen.

Einfach wird das nicht. War es noch nie. Die Weihnachtszeit bietet die Chance, den Willen zu bekräftigen, für eine bessere Welt zu arbeiten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Jede Veränderung beginnt mit einem mutigen Schritt.