Schwarz

SMS statt Langeweile

Menschen sitzen in Restaurants, doch statt sich zu unterhalten beschäftigen Sie sich mit ihren Handys – die dann ab und zu auch noch Töne in Form von Klingeln oder Piepen von sich geben. Ist das schlimm? Oder gehört das heute einfach zum Alltag – und wer damit nicht klar kommt, hat eben Pech gehabt? Unsere Autoren streiten darüber

21.09.2018 | 21.09.2018, 20:00
Lennart krause. - © Oliver Krato
Lennart krause. | © Oliver Krato

Ganz deutlich: Nur weil früher irgendwas anders war, war es nicht besser. Und auch wenn es im Trend sein mag, gegen Smartphones zu wettern, gibt es dafür keinen Grund. Und es gibt erst recht keinen Grund, Handys im Restaurant zu verbieten. Warum? Da gibt es zahlreiche Argumente. Das einfachste: Ich lasse mich nicht bevormunden und verbringe meine Freizeit so, wie ich es möchte. Und meine Verabredung ebenfalls. Wollen wir also aufs Handy schauen, machen wir das so oft und lange, wie wir wollen. Das nennt man persönliche Freiheit!

Aber hinter solch einer verrückten Forderung steckt doch eigentlich etwas ganz anderes. Dahinter steckt Unverständnis! Unverständnis für die moderne Welt, für die Veränderungen in ihr und für die Jugend. Doch diese Angst gab es schon immer. Und sie war schon immer unbegründet. Mein Vater etwa musste damit leben, dass seine Eltern sich an Rockmusik störten. Die sollte er nicht hören. Die hat man früher ja auch nicht gehört. Und? Hätten Restaurants und Kneipen daher damals das Abspielen von Rockmusik verbieten sollen, weil Gäste manchmal nur zugehört haben, statt sich zu unterhalten? Wäre doch schade gewesen, schließlich hat Rockmusik die Welt zu einem besseren Ort gemacht!

Was ich damit sagen will: Es war schon immer so, wie es heute auch ist: Hat man einen spannenden Gesprächspartner mit am Tisch, wird man automatisch weniger zum Smartphone greifen, weil die Unterhaltung ja spannend ist. Ist sie das aber nicht, dann kann man doch auch gerade mal Mails checken, einem Kumpel schreiben oder Nachrichten lesen. Die liefern übrigens auch neuen Gesprächsstoff. Außerdem muss man doch gar nicht immer reden, um sich wohlzufühlen. Allein die Nähe eines geliebten Menschen reicht, damit Essen und Trinken viel besser schmecken! Auch wenn man dabei mal aufs Smartphone schaut!