Braucht man die süße Zuckerbrause als ultimativen Koffeinkick? Oder ist das alles überflüssiges künstliches Zeug, das durch gute Vermarktungsstrategien suggeriert, dass einem beim Genuss Flügel wachsen? Unsere Autoren sind sich nicht einig
Was ist das: Zucker, Zucker, Zucker und Koffein. Und noch ein, zwei, drei Inhaltsstoffe, von denen man als Konsument ohne biochemischen Wissensvorsprung nicht genau weiß, was sich dahinter verbirgt, abgefüllt in kleine bunte Dosen. Na, kommen Sie drauf? Ja genau, es sind Energy-Drinks.
Warum trinkt man sowas? Für den schnellen Wachkick gibt es doch Kaffee. Oder Espresso. Ein Naturprodukt, einst durch Zufall entdeckt und seit Tausenden von Jahren ohne Nebenwirkungen für gut befunden. Wieso braucht man dann plötzlich mit künstlich hergestelltem Koffein versetztes und mit Aromen und Farbstoffen aufgepimptes Zuckerwasser?
Kann natürlich jeder selbst entscheiden. Vor allen Dingen jeder Erwachsene. Das Gefährliche an diesen Brausen ist aber, dass sie in lustig bunten Döschen in Supermarktregalen stehen und auf Kinder besonders verlockend wirken. Kinder, die überhaupt nicht einschätzen können, was es bedeutet, die Koffeinmenge eines Espressos in sich hineinzuschütten – versetzt mit (ich weiß, ich wiederhole mich) jeder Menge Zucker und anderem Zeugs. Kein Kind würde freiwillig drei Tassen Espresso trinken. Schmeckt viel zu bitter. Aber drei Dosen Gummibärchenbrause – hmmm, lecker. Das Koffein lässt die Herzfrequenz nach oben schießen, was bei empfindlichen Menschen zu Herzrhythmusstörungen führen kann. Und Kinder sind empfindliche Menschen.
Natürlich steht an Supermarktregalen oft: Abgabe erst an Jugendliche ab 16 Jahren. Aber was bringt das schon? Dann kauft halt der 16-Jährige für seine jüngeren Kumpels mit ein.
Also von mir aus am besten direkt ganz weg mit dem Zeug. Mal abgesehen davon, dass die Herstellung der lustigen bunten Dosen eine der größten Öko-Schweinereien ist, die wir auf unserem Planeten veranstalten. Und das alles für einen Kaffee-Ersatz. Ist das wirklich nötig?