Sommer in OWL – ist das nicht großartig? Warme Wohlfühl-Temperaturen bis in die späten Abendstunden, es bleibt lange hell und alle sind entspannt. Diese Zeit muss voll ausgekostet werden! Dazu gehören zwingend lange Abende im Biergarten. Dort können auch Balkon- und Terrassenlose lange bei kühlen Getränken draußen sitzen, begleitet von Musik und Freunden. Sommerfans freut’s. Und die Wirte, die einiges zusätzlich verdienen können. Alles wäre so schön.

Wenn da nicht die deutsche Spießigkeit wäre. Denn natürlich mag es der Deutsche auch an den lauesten Abenden ruhig und besinnlich. Leider! Der Regelungswahn und der Lärmschutz machen allen Nicht-Stubenhockern einen dicken Strich durch die Rechnung. Das NRW-Landes-Immissionsschutzgesetz erlaubt der Außengastronomie, immerhin bis 24 Uhr zu öffnen. Allerdings können die Gemeinden den Beginn der Nachtruhe zum Schutz der Nachbarschaft auf 22 Uhr vorverlegen. 22 Uhr . . . Das ist im Sommer viel zu früh, um die Musik abzudrehen und den Gästen den Spaß zu verderben.

Wir haben doch nur wenige Tage im Jahr, an denen wir in Ostwestfalen-Lippe wirklich warme Temperaturen genießen können. Zumindest an denen müssen Gastronomen Gäste in den lauen Sommernächten empfangen dürfen – und Anwohner Toleranz auf Zeit zeigen. Gönnen können – den Wirten ihre Einnahmen und den Besuchern den Spaß im Biergarten! Schließlich kommen die ungemütlichen Abenden früh genug zurück, an denen sich alle wieder aufs Sofa zurückziehen.

Verstehen Sie mich nicht falsch: Es geht nicht darum, dass Nachtschwärmer bis frühmorgens wild auf den Bierbänken tanzen dürfen. Aber ich möchte den Sommer auch in der Heimat uneingeschränkt genießen dürfen. An alle, die deshalb Sorge haben, dass sie nicht ihren wohlverdienten Schlaf bekommen: Lehnen Sie sich zurück, schließen Sie die Augen und träumen Sie beim Gemurmel der Biergartenbesucher und beim Klirren der Gläser vom Urlaub auf einer italienischen Piazza.