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In der Stadt ist alles möglich

Mal eben mit dem Flieger nach Barcelona, mit dem Auto für ein Wochenende nach Amsterdam oder mit dem Zug für ein wenig Kultur nach Paris – Städtetrips liegen nach wie vor voll im Trend. Aber sind die Kurzreisen in die Metropolen Europas eigentlich völlig unkritisch zu sehen? Unsere Autoren sind da sehr unterschiedlicher Meinung

Julia Fahl
27.04.2018 | 27.04.2018, 20:00
Julia Gesemann. - © Oliver Krato
Julia Gesemann. | © Oliver Krato

Ich will etwas erleben! Und das ist so einfach. Zusätzlich zum Haupturlaub schnell übers verlängerte Wochenende wegfliegen oder den Zug nehmen? Gar kein Problem. Billigairlines und Spartickets der Bahn ermöglichen es auch jenen mit kleinerem Budget, günstig zu verreisen – und gleichzeitig viele neue Eindrücke zu sammeln.

Berlin, Paris, London, aber auch Konstanz, Würzburg oder Lübeck: Städte sind immer eine Reise wert! Sie bieten Kunst und Kultur, Museen, Entspannung in Parks, Natur, ein spannendes Nachtleben, belebte Boulevards, alte Gebäude, andere Kulturen, kulinarisch Unbekanntes . . . die Liste ist unendlich lang.

Ich will mich nicht am Strand von einer Seite auf die andere wälzen, um gleichmäßig in der Sonne zu brutzeln. Ich will auch nicht, dass sich mein täglicher Fußweg auf die Strecke zwischen All-you-can-eat-
Büffet und Hotelpool beschränkt. In einer Stadt kann ich an einem Tag viel entdecken. Gerne zu Fuß – und immer ohne Hektik und in meinem Tempo! Ein Picknick am Ufer der Pariser Seine gehört zum Stadterlebnis wie eine Fahrt entlang der grünen Ufer der Spree und des Landwehrkanals in Berlin. Ein Bummel durch die alten Stadtviertel Londons entspannt mich genauso wie ein Eis am Konstanzer Bodenseeufer.

In der Stadt ist alles möglich, aber nichts muss! Ablenkung gibt es an allen Ecken und lässt den Alltag schnell vergessen. Keine Stadt ist dabei gleich. Das merkt man abseits der Touristen-Hotspots schnell. Ich stöbere gerne in inhabergeführten Boutiquen und auf Wochenmärkten. Und esse lieber in landestypischen Bistros als in bekannten Schnellrestaurants.

Letztendlich entscheidet jeder für sich, wie er seinen Trip gestaltet. Aber wer dabei ständig das Gefühl hat, etwas zu verpassen oder alles sehen zu müssen, ist selbst schuld. Urlaub mache ich für mich – und nicht, damit ich vor Familie, Freunden oder gar einer weitestgehend anonymen Social-Media-Community gut dastehe. Urlaub dient der Erholung – und nicht dem Abhaken besuchter Ziele. Und Urlaub ist kein Wettrennen.