Weiss

Zahlen, bitte!

Zu viele Deutsche haben Übergewicht. Das liegt auch an den vielen ungesunden Lebensmitteln, die es in den Supermärkten der Republik zu kaufen gibt. Wäre es daher nicht logisch, Pizza, Pommes und Süßigkeiten teurer und damit unattraktiver zu machen? Unsere Autoren sind unterschiedlicher Meinung

16.03.2018 | 16.03.2018, 20:00
Oliver Hofen. - © Oliver Krato
Oliver Hofen. | © Oliver Krato

Überall auf der Welt gibt es Dicke. Zu viele Dicke. Übergewicht ist längst eine globale Epidemie. Weltweit gibt es mehr über- als untergewichtige Menschen. Und warum? Weil wir doppelt so viel Zucker und Fett in uns hineinstopfen, als uns guttäte. Natürlich kennt jeder von uns die bunten Präventionsbroschüren für eine ausgewogene Ernährung. Und selbstverständlich wissen nicht nur Mediziner: Je fülliger der Mensch, desto mehr leidet die Gesundheit. Trotzdem futtern wir munter weiter.

Unsere Gesellschaft macht es dem Einzelnen extrem schwer, sich gesund zu ernähren. Junkfood gibt’s an jeder Ecke. Große Limonaden- und Fast Food-Hersteller werben als Partner der Fußballnationalmannschaft und stellen ihre Produkte als gesund, hipp und sexy dar. Wir sind an einem Punkt angekommen, wo Aufklärung und Einsicht nicht weiterhelfen. Ein Umdenken ist unumgänglich. Anders gesagt: Wer nicht hören will, muss zahlen.

Denn für die Steuer auf Fette und Zucker spricht einiges: nämlich dass sie schlicht verhindern soll, dass Menschen krank werden und früh sterben. An Diabetes zum Beispiel, an Herzinfarkten oder an Schlaganfällen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Freiheit und Selbstbestimmung des einzelnen hört dort auf, wo die Allgemeinheit leidet, zum Beispiel bei steigenden Krankentagen im Beruf oder höheren Ausgaben der Krankenkassen. Und jetzt einmal Hand aufs Herz: Wäre eine Zucker- und Fett-Steuer tatsächlich so schlimm? Ich meine nicht! Eine solche Steuer würde lediglich bedeuten, dass bestimmte Lebensmittel etwas teurer werden, vom Verbieten ist keine Rede.

Ein Beispiel gefällig? Bitte: Ein Schokoladenriegel für 1 Euro kostet dann 1,10 Euro, weil für den Riegel nicht mehr der reduzierte Steuersatz von sieben Prozent für Grundnahrungsmittel gelten würde, sondern die regulären 19 Prozent fällig würden. Kein Weltuntergang – zumal niemand einen Schokoladenriegel zum Überleben braucht. Fazit: Nicht lange warten, machen. Der Gesundheit zuliebe.