Die Menschen in der Schweiz haben mehrheitlich dafür gestimmt, weiterhin für Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk zu bezahlen. Auch bei uns gibt es immer wieder Diskussionen über die GEZ. Unsere Autoren streiten, ob die Rundfunkgebühren noch zeitgemäß sind
Es gibt Dinge, die braucht kein Mensch. Rundfunkgebühren gehören für mich ganz eindeutig dazu. Bitte nicht falsch verstehen. Ich bin grundsätzlich schon dafür, dass man für gute Unterhaltung, informative Sendungen und seriöse Nachrichten Geld bezahlt. Die Frage ist nur wie.
Und da muss ich sagen, dass es so, wie es aktuell ist, nicht weitergehen kann. Unser Rundfunkgebührensystem ist total veraltet und komplett unfair. Anders als bei Streamingdiensten oder beim Pay-TV zahle ich nämlich nicht nur für das, was ich sehen will. Aber nein. Was ich mag, ist den Verantwortlichen bei ARD, ZDF und Co. ziemlich schnuppe. Hauptsache, ich bezahle brav. Zum Beispiel Knaller-Serien wie „Rote Rosen", schunkelnde Musikanten im „Stadl" oder unzählige Kochsendungen. Kochen tue ich auch, aber wenn ich so drüber nachdenke, momentan eher vor Wut. Denn ich kann nicht entscheiden, welche Themen im Radio und TV behandelt werden.
Das Gegenteil ist der Fall! Wer etwas vom Kuchen abbekommt, liegt nicht in meinem Ermessen. Aber warum eigentlich nicht? Warum kann ich nicht bestimmen, dass meine Gebühren vollständig oder zumindest zum Teil bestimmten Sendern oder Sendungen zugute kommen und somit den Dingen, die ich gut finde? Dann müssten sich die Öffentlich-Rechtlichen auch mal Gedanken darüber machen, was sie da jeden Tag verzapfen. Mag sein, dass mir die paar Euro im Monat nicht weh tun, darum geht es hier auch gar nicht. Es geht ums Prinzip.
Natürlich ist es nicht möglich, dass jeder zum Programmdirektor wird. Aber irgendwie muss es doch möglich sein, dass sich die Sender mal Gedanken darüber machen, wie Unterhaltung in der heutigen Zeit funktioniert. Dass es nicht darum geht, immer neue TV-Köche oder Ermittler ins Rennen zu schicken. Sie müssten sich endlich um die Gunst der Zuschauer bemühen. So sind sie jedenfalls das Geld nicht wert.