Grönemeyer präsentiert neues Album "Schiffsverkehr"

54-jähriger Sänger kehrt zu den 80ern zurück

18.03.2011 | 27.04.2020, 19:52
Sänger Herbert Grönemeyer veröffentlicht "Schiffsverkehr".
Sänger Herbert Grönemeyer veröffentlicht "Schiffsverkehr".

Berlin (dpa/nw). So dynamisch hat man Herbert Grönemeyer lange nicht mehr erlebt. Wuchtige Beats, stürmische Texte – "Herbies" neues Album "Schiffsverkehr", das heute in den Handel kommt, strotzt geradezu vor Kraft und Energie. Beim Anhören wird schnell klar: Der 54-Jährige will aufbrechen, die Vergangenheit hinter sich lassen.

"Endlich auf hohe See", singt er beim Auftaktstück laut von der Kommandobrücke herab und fragt im nächsten Song: "Hast du das Herz, auf Kaperfahrt zu gehen?" Forsch und mitreißend, doch manch Leichtmatrose könnte dabei auch seekrank werden. Musikalisch prescht Grönemeyer auf seinem neuen Werk, das an diesem Freitag erscheint, nämlich ganz schön nach vorne.

Das Album ist bemerkenswert vielfältig und bunt. Denn natürlich finden sich neben druckvollen Rock- und Pop-Titeln auch wieder gefühlvolle, melancholische Balladen wie "Unfassbarer Grund" oder "Zu Dir". Und Nummern wie das ausgelassene "Fernweh" erinnern tatsächlich an "Mambo" und "Männer", die fetzigen Klassiker aus seinem heiteren Frühwerk. Ja, "Schiffsverkehr" sei durchaus eine Rückkehr zu den 80er Jahren, bestätigt Grönemeyer.

"Schiffsverkehr" markiert endgültigen Neuanfang

Dazwischen lag für den Künstler eine sehr schwierige Zeit. 1998 starben kurz aufeinander einer seiner Brüder und seine Frau. Diesen schweren Schicksalsschlag verarbeitet er in seinen Werken bis heute, vor allem aber im Album "Mensch" von 2002. ",Mensch’ war das Wieder-Laufen-Lernen", sagt Grönemeyer. Danach sei noch das etwas "zerklüftete" Album "12" gekommen, das neue "Schiffsverkehr" markiere aber nun endgültig den Neuanfang: "Aufbruch, Versuch des Neubeginns", unterstreicht der Sänger.

Gut ein Jahr lang hatte sich der Ruhrpottler Zeit gelassen, sein 13. Studioalbum zu produzieren. Dass er ein Meisterwerk vorlegen wollte, daran lässt zumindest die Liste der Schaffensorte keinen Zweifel. Zunächst ließ er sich in Stockholm inspirieren. Weitere Teile entstanden in der Abbey Road in London und in den Electric Lady Studios in New York.