Paderborn. Ihre Markenzeichen sind weiße Kragen mit schwarzen Fliegen und weiße Manschetten an den Handgelenken. Ihre Fans sind meist weiblich und während den Shows geraten sie außer Rand und Band. Die Chippendales treten bis zum Ende des Jahres in 29 deutschen Städten auf. Auch in Paderborn (13. November) und Lemgo (19. November) gastiert die Entertainment-Show.
Einer der Chippendales ist Billy Jeffrey. Er wird in der Gruppe "Gentleman" genannt, weil er einen besonders höflichen Umgang mit den Fans pflegt. Schon im Alter von zwei Jahren sang er in seiner Heimatstadt Lewiston im US-Bundesstaat Idaho mit seiner Großmutter Elvis-Lieder und tanzte wie der King of Rock 'n' Roll.
Später arbeitete Billy Jeffrey als Model, betrieb einen Laden mit Nahrungsergänzungsmitteln und Bodybuilderpräparaten, wurde von der Cosmopolitan zu "Idaho's Sexiest Bachelor" gekürt und in einer TV-Show unter die Top-50-Junggesellen in Amerika gewählt.
Wie wird man eigentlich ein Chippendale?
Billy: Ich bin öfter in TV-Shows aufgetreten, dann wurde ich von der Gruppe angesprochen und zum Casting eingeladen. Nachdem ich mir die Show in Las Vegas angesehen habe, war ich begeistert. Vorher wusste ich gar nicht, wie anspruchsvoll dieser Job ist. Zum Vorsprechen kamen 500 Männer, fünf wurden ausgesucht. Wir mussten tanzen, vorsprechen, singen und eben einfach eine gute Show zeigen. Vor allem ist aber wichtig, dass man eine gute Ausstrahlung und Persönlichkeit hat. Ich war ziemlich nervös beim Casting, aber es hat geklappt.
Das ist jetzt fünf Jahre her. Wichtig für die Chippendales sind ihre Traumkörper. Wie viel Zeit investieren Sie, um diese zu stählen?
Billy: Wir verbringen mindestens eine Stunde pro Tag im Fitnessstudio. Wenn man neu in der Gruppe ist, muss man drei Monate Tanzchoreographie einüben, besser und besser zu werden, um schließlich Teil der Show zu werden.
Und wie fühlt es sich an, ein Chippendale zu sein?
Billy: Das ist eine große Ehre für mich. Schließlich gibt es nur 20 Männer in der ganzen Welt, die Teil dieser riesigen Produktion sein dürfen. Man lernt tolle Frauen kennen, hat immer viel Spaß und kann die Welt bereisen. In Deutschland bin ich bereits das siebte Mal und ich liebe dieses Land. Für Sightseeing bleibt zum Glück zwischen den Proben und Auftritten immer etwas Zeit, auch wenn der Terminplan eng gestrickt ist.
Haben Sie bei Ihren Deutschlandbesuchen auch die deutschen Frauen näher kennen gelernt?
Billy: Natürlich, die Frauen lieben die Show und ich liebe die deutschen Frauen. Ich hatte sogar mal längere Zeit eine Freundin aus Stuttgart.
Wenn Sie eine Frau kennen lernen, erzählen Sie sofort, dass Sie ein Chippendale sind?
Billy: Nein, aber oft werde ich erkannt, dann kommen die Leute und sagen "Hey, bist du nicht Billy von den Chippendales?". Ich versuche aber immer, dass mich die Frauen erst etwas besser kennen lernen können, bevor ich erzähle, was ich beruflich mache. Eine Frau muss mich übrigens mit ihrem Lächeln und einer starken Persönlichkeit überzeugen.
Sind viele Chippendales Single, weil es schwierig ist, Frauen kennen zu lernen, die es ernst mit Ihnen meinen?
Billy: Das würde ich nicht sagen, aber es stimmt, viele von uns sind nicht liiert. Einige sind aber verheiratet und haben Kinder. Die Chippendales sind altersmäßig ganz gemischt. Wir haben auch Jungs mit 40 in der Gruppe. Schließlich sind die Frauen, die zu unseren Shows kommen, auch aus allen Altersstufen. Jede sucht sich dann eben ihren Favoriten aus.
Was erwartet die Frauen bei der Show der aktuellen "Only the best"-Tour?
Billy: Wir haben zwei Stunden Programm einstudiert, wechseln 14 Mal unsere Kostüme. Wir bieten eine Mischung aus Tanz, Gesang und natürlich Striptease und wollen unsere Fans einfach unterhalten. Zu unseren Shows kommen übrigens nicht nur Frauen. Wir haben auch viele männliche Fans, denen wir immer wieder versuchen, etwas mitzugeben: "Sei einfach du selbst!"
