Mit dem Rennrad durch OWL

Bielefeld. Tief über den Lenker gebeugt fahren sie auf schmalen Reifen durch die Region. Der Körper soll möglichst wenig Luftwiderstand bieten. Die enge Kunststoffkleidung scheint am Körper zu kleben. Rennradfahrer gehören auch in OWL zum Straßenbild. Anfänger haben es nicht immer leicht, einen Zugang zu den meist sehr fitten Gruppen zu finden. Waldemar Grabosch weiß, wie es geht. Und wo.Der 40-jährige Paderborner ist Fachwart Straßenrennsport beim Radsportbezirk OWL, der zum Bund Deutscher Radfahrer gehört. "In einen Verein zu kommen, in dem sich alle kennen, ist in jeder Sportart schwierig. Man darf sich nicht unterkriegen lassen", rät der Radsportler. Er schätzt, dass von den fast 3.500 Vereinsradfahrern "200 sehr ambitioniert Straßenrennsport betreiben". Anfänger seien mit einem Einsteigerrad für maximal 1.000 Euro gut beraten. Gebraucht sind diese auch günstiger zu bekommen. "Im Zweifel einen Experten vom Radsportverein fragen", sagt Grabosch. Dort gebe es fast immer Anfängergruppen, die sich zu Touren treffen. Wie anspruchsvoll diese sind, werde in Absprache entschieden. Grabosch hat für uns Routen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden zusammengestellt. Diese finden Sie auf den folgenden Seiten mit entsprechendem Kartenmaterial. Mit Klick auf die roten Markierungen in den Karten bekommen Sie weitere Informationen zu Sehenswürdigkeiten.FÜR ANFÄNGER - Start/Ziel: Alte Brennerei Isselhorst (Kreis Gütersloh)- Länge: 63 Kilometer- Streckenverlauf: Los geht es in Richtung Steinhagen im Altkreis Halle, und zwar immer auf den Teutoburger Wald zu. In Amshausen geht es diesen hinauf und auf dem Kamm weiter bis nach Halle. Vom Ortskern der Lindenstadt aus führt die Strecke zur Ravensburg in Borgholzhausen und von dort am Wasserschloss Holtfeld vorbei nach Bokel. Der große Schlussbogen lässt den Radsportler über Harsewinkel vorbei am Kloster Marienfeld zurück nach Isselhorst gelangen.- Das meint der Experte: "Eine Strecke, die man in beide Richtungen fahren kann, je nachdem, ob man das Härteste schnell hinter sich bringen will (wie beschrieben) oder sich erst einmal warmfahren möchte. Die Ausblicke vom Teutoburger Wald, aber auch von der Ravensburg belohnen für die Anstrengung." FÜR FORTGESCHRITTENE - Start/Ziel: Bahnhof Warburg- Länge: 81 Kilometer- Streckenverlauf: Die Route führt von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten. Vorbei an der Burgruine auf dem Desenberg - der erloschene Vulkan kann erklommen werden - geht es nach Bühne und weiter zur Radarstation in Auenhausen. Nächste Station ist das Schloss Rheder mit Brauerei und danach das Kloster Gehrden. An der Burg Dringenberg vorbei geht es zum Kloster in Willebadessen. Gleich zwei Stopps sind am Wasserschloss und der 1.000-jährigen Eiche in Borlinghausen möglich. Über Hohenwepel gelangt man zurück nach Warburg.- Das meint der Experte: "Hier wird es hügelig, extreme Steigungen gibt es auf der Route aber nicht. Von den Hügelkuppen aus kann man dafür schön weit ins Warburger Land schauen, die Kirchtürme in Hohenwepel sind von fast überall zu sehen." FÜR AMBITIONIERTE - Start/Ziel: Paderhalle, Paderborn- Länge: 130 Kilometer- Streckenverlauf: Durchs Paderquellgebiet geht es in Richtung Altenbeken zum kleinen und großen Viadukt. Über den Teutoburger Wald führt der Weg nach Bad Driburg zu den Gräflichen Gärten, in Neuenheerse zurück über den "Teuto" und mit Blick auf den Windpark nach Lichtenau. Am Kloster Dalheim vorbei fahren die Sportler zur Aabachtalsperre und durch das Almetal bis nach Büren. Danach lohnt sich ein Abstecher zur Wewelsburg oder dem Wasserschloss Wewer, bevor es zurück nach Paderborn geht.- Das meint der Experte: "Das Gute: Die letzten 50 Kilometer führen überwiegend bergab. Das Kloster Dalheim unbedingt über die Seitenstraße anfahren, dort sorgt die Allee für einen Tunnelblick. Rund um den Aabachsee lässt sich die Strecke beliebig verlängern." FÜR PROFIS - Start/Ziel: August-Hermann-Francke-Gymnasium in Detmold- Länge: 151 Kilometer- Streckenverlauf: Von Detmold bis Bad Salzuflen dürfen sich die Teilnehmer warmfahren. Nach Hollenstein geht es stark bergauf, gefolgt von einem ständigen Bergauf und Bergab durch die schöne Landschaft im und abseits vom Exter- und Kalletal. Nach dem Aufstieg zum höchsten Punkt, der Burg Sternberg, geht es mit einem Abstecher nach Brüntrup zurück nach Detmold.- Das meint der Experte: "Höhenmeter kommen hier schnell zusammen, aber die Kilometer gehen langsam voran. Die schönsten Streckenteile sind die, von denen aus man ins Tal schauen kann. Wer im Ziel noch nicht genug hat, der kann noch die Grotenburg samt Hermannsdenkmal erklimmen."