Paderborn

Warum ein schmuckloses Gebäude drei Kirchenfenster zieren

Orgelbau, Wein und Kampfsport: Zur Geschichte eines Gebäudes an der Detmolder Straße

14.03.2016 | 14.03.2016, 15:59

Paderborn. Über die zukünftige Nutzung des Schrankenwärterhäuschens am Bahnübergang an der Detmolder Straße ist zuletzt viel gesprochen worden. In genau diesem Zusammenhang kam eine Frage auf, die sich mit der baulichen Situation auf der gegenüberliegenden Straßenseite beschäftigt. Dort besitzt ein ansonsten komplett schmuckloses und nicht einmal vollständig verputztes Gebäude drei bemerkenswerte Fenster, die auch zu einem Gotteshaus passen würden.

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Tatsächlich ergeben die Fenster einen Sinn. Denn die hohe Halle ist von dem ehemaligen Orgelbauunternehmen Feith errichtet worden. Diese Firma führte die Geschäfte der Orgelbauanstalt Franz Eggert fort, deren Ursprünge an der Pader sich bis ins Jahr 1840 zurückverfolgen lassen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts übernahm der gebürtige Kölner Anton Feith die Eggertsche Firma. Sein Sohn Anton jun. führte das Geschäft bis zum Jahr 1973 fort. Dann wurde die Firma an Siegfried Sauer verkauft, der von der Detmolder Straße nach Ottbergen im Kreis Höxter umzog. Dort wurde auch die neue Orgel für den Paderborner Dom gebaut. Diese ersetzte 1979 die Orgel, die von der Firma Feith im Jahr 1926 eingebaut und nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wieder hergestellt worden war.

Die alte Halle an der Detmolder Straße aber hat in den vergangenen vier Jahrzehnten manche Umnutzung erfahren. Zwischenzeitlich residierte dort auch eine Weinhandlung. Jetzt wird fernöstliche Kampfkunst gelehrt. Die Fenster aber sind geblieben.