Wirtschaft im Paderborner Land

IG Metall kritisiert Schließung des Autohauses in Salzkotten

Ende des Jahres soll das Autohaus Fricke in der Sälzerstadt Geschichte sein. Der Gewerkschaftssekretär fordert den Inhaber auf, Alternativen zur Schließung zu prüfen.

Das Autohaus Fricke liegt direkt an der B1 in Salzkotten. Der Inhaber hat Insolvenz in Eigenregie angemeldet. | © Jens Reddeker

25.07.2025 | 25.07.2025, 12:00

Salzkotten. Vor einer Woche hat Stefan Fricke verkündet, dass er Ende des Jahres das Autohaus Fricke, direkt an der B1 gelegen, schließen wird und dass er ein Insolvenzverfahren in Eigenregie beantragt hat. Und alles im Jahr des 100-jährigen Bestehens. Innerfamiliäre Unstimmigkeiten um die künftige Ausrichtung des Salzkottener Autohauses seien der Grund für diese Entscheidung gewesen, wie der 62-jährige Inhaber der NW sagte.

Im Rahmen der Neuausrichtung werde das Unternehmen seinen Fokus künftig auf den Standort Lippstadt legen. Dieser solle ausgebaut und gestärkt werden. Dort soll auch laut Fricke „möglichst vielen Mitarbeitenden ein Job“ angeboten werden.

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Die IG Metall hat mit einigen Mitarbeitern des Autohauses, die in der Gewerkschaft sind, gesprochen und steht der Schließung und den Plänen in Lippstadt sehr kritisch gegenüber. „Dass das Autohaus Fricke nach 100 Jahren geschlossen werden soll, ist ein drohendes, aber vermeidbares Desaster“, sagt Felix Wagner, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Paderborn.

Viele Mitarbeitende seien schon drauf und dran, Stellenangebote anderer Autohäuser anzunehmen

Er fordert in einer Mitteilung alle Beteiligten und den verantwortlichen Arbeitgeber auf, Alternativen zur Schließung zu prüfen. Ebenso könnte eventuell Salzkottens Bürgermeister Ulrich Berger bei einer möglichen Vermittlung hilfreich zu sein, meint Wagner. Er habe von Mitarbeitern des Autohauses bestätigt bekommen, dass es am Salzkottener Standort immer eine hohe Auslastung, gute Verkaufszahlen, höchste Kundenzufriedenheit und eine daraus erwachsene stabile wirtschaftliche Basis gegeben habe.

„Unverantwortlich wird es dann, wenn ein Arbeitgeber in dieser Lage nicht frühzeitig gute Lösungen für alle Beteiligten sucht – sondern Hals über Kopf Salzkottens ältestes Autohaus abwickeln möchte. Wir brauchen jetzt eine schnelle Kehrtwende und ein Umdenken“, so der Gewerkschaftssekretär. Sonst befürchtet er, dass die Mitarbeitenden, die Mitglieder der IG Metall sind, keine Basis für einen erfolgreichen Weiterbetrieb des Autohauses in Lippstadt sehen. „Die allermeisten Kolleginnen und Kollegen seien schon drauf und dran, Stellenangebote anderer Autohäuser anzunehmen. Die Zeit drängt“, so Wagner.