Fastenzeit im Kreis Paderborn

Besonderes Projekt in Salzkotten: Kirche hat großen Erfolg mit begehbarer Bibel

Die begehbare Bibel in der Upsprunger Kirche kann sich vor Anfragen kaum retten. Einige freie Resttermine sind aber noch buchbar. Ein Ortsbesuch.

Nach den biblischen Berichten war die letzte Mahlzeit Jesu mit seinen Jüngern das Abendmahl, ein Essen zum Pessachfest, was an dieser Station mit allen Sinnen erlebbar wird. | © Carola Drabon

09.04.2025 | 09.04.2025, 08:50

Salzkotten-Upsprunge. Wie man ohne große Reise von Upsprunge nach Jerusalem gelangt und sich in der Zeit zurückversetzen kann, zeigt die „Begehbare Bibel“ in der Upsprunger Kirche St. Petrus sehr eindrucksvoll. Das Organisationsteam um Annette Breische hat eine besondere und kostenlose Aktion ins Leben gerufen, die in der gesamten Region großen Anklang findet.

Zur Begrüßung sagt Heidi Hellweg: „Ich nehme sie jetzt mit auf eine Reise durch Raum und Zeit. Es gibt viel zu entdecken, auch neu- oder wieder zu entdecken. Dabei werden alle Sinne angesprochen. Sie werden sehen, hören, riechen, schmecken und tasten.“ Sie holt die Besuchergruppe im Pfarrheim ab und steht mit ihr wenig später vor den Toren Jerusalems - sonst der Eingang zur Upsprunger Kirche. Bei Jesu Einzug in Jerusalem symbolisiert er das Stadttor.

Hellwig ist eine der 20 Freiwilligen, die die Besuchergruppen seit dem 29. März durch den rund einstündigen Parcours leiten. „Darunter sind Erzieherinnen oder Lehrer, aber auch Personen, die einfach nur Spaß daran haben“, erklärt Annette Breische, Gemeindereferentin und Projektkoordinatorin des Upsprunger Ostergartens.

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Weiter geht die Führung zur zweiten der sieben Stationen. Hier dürfen Besucher beim Abendmahl Platz nehmen, den erklärenden Worten, in diesem Fall von Heidi Hellwig, lauschen, und ihre Sinne mit Brot, Wasser und Traubensaft anregen.

Die Station „Verrat“ zeigt die Hohen Priester sowie Pontius Pilatus und verdeutlicht die Geschehnisse mit Bezügen zur heutigen Zeit. - © Carola Drabon
Die Station „Verrat“ zeigt die Hohen Priester sowie Pontius Pilatus und verdeutlicht die Geschehnisse mit Bezügen zur heutigen Zeit. | © Carola Drabon

Die Führung wird fortgesetzt mit den Stationen „Fußwaschung“, „Verrat“ und „Verurteilung“. Auch an diesen drei Stationen wird deutlich, wie intensiv sich das Organisationsteam und viele helfenden Hände mit den Themen auseinandergesetzt haben. Die Umsetzung ist oft mit viel Liebe zum Detail gelungen, und gerade auf diese Details kommt es an. Etwa die von Grundschulkindern gemalten Bilder zum Thema „Wie oder wo kann ich etwas für andere tun“, die die Fußwaschung ins Hier und Jetzt übertragen sollen oder die zweifarbigen Gewänder von Petrus und Judas, die ihre Charaktere widerspiegeln sollen.

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Immer wieder geht es um Anknüpfungen zur Gegenwart, um Impulse für das Leben heute, für die eigene Person zu erhalten. Teilnehmer sollen sich etwa in die Lage von Petrus, Judas oder Pontius Pilatus hineinversetzen. Fragen lauten: „Warum haben sie Jesus verleugnet oder verraten? Was hätte ich getan, welche Ausreden hätte ich gehabt? Hätte ich mich von sozialen Medien beeinflussen lassen?“ Der Parcours endet nach der Station „Kreuzigung und Tod“ beim Baum des Lebens, üppig eingerahmt von blühenden Pflanzen des Ostergartens. Hier zeigen fünf Bildtafeln vereinfacht dargestellte Auferstehungsmythen.

Gruppen- und Einzeltickets sind beim Pastoralverbund Salzkotten buchbar

Alle, die sich das ungewöhnliche Projekt der begehbaren Bibel des Pastoralverbunds Salzkotten nicht entgehen lassen möchten, haben noch bis 21. April Zeit. Schnell sein lohnt sich aber, denn nur noch rund 30 Termine sind buchbar. Anmelden können sich Erwachsene, Jugendliche, Kinder, Familien, Gruppen und auch Einzelpersonen. Die Anmeldung erfolgt über die Internetseite www.ostergarten-salzkotten.de. Wer seinen Platz lieber per Telefon buchen möchte, kann dies im Pfarrbüro des Pastoralverbundes unter Tel. 05258 9759600 tun.

Viele Schulklassen, Kommunionsgruppen aber auch ganz unterschiedliche Erwachsenengruppen oder einzelne Personen und Familien waren schon hier oder haben bereits gebucht“, berichtet Maria Schleyer aus dem Organisationsteam. Dabei betont sie, dass die Führungen immer passend für die Altersklassen zugeschnitten sind. Maximal 15 Personen können sich pro Führung anmelden.

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Sechs bis acht Führungen sind es täglich, auch Abendtermine gibt es an manchen Tagen. Der Besuch ist kostenfrei. „Über eine Spende für dieses Projekt des Pastoralverbundes Salzkotten freuen wir uns aber sehr“, sagt Schleyer. Ein rund 30-köpfiges Bewirtungsteam sorgt im Pfarrheim mit Kaffee und Kuchen (Gedeck drei Euro) oder Kaltgetränken für das Wohl der Besucher.

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