Neues Gesundheitszentrum an der B 1 in Salzkotten

Salzkotten. Es ist der nächste Schritt zur Vervollständigung des Medizin-Campus Salzkotten. Direkt an der Bundesstraße 1 baut Investor Franz-Josef Dreker das dritte Ärztehaus - und kann auf den 1.500 Quadratmetern Gewerbefläche bereits wichtige Ankermieter vorweisen. Nur noch eine halbe Etage im großen Kubus ist frei. Viele Patienten bringt wohl die Radiologiepraxis von Karl-Friedrich Schünemann. Er hat zum Jahreswechsel seine Teilhabe an einer 1996 von ihm mitgegründeten Paderborner radiologischen Praxis abgegeben und will in Salzkotten neu durchstarten. Eine weitere Arztpraxis hat bereits ihre Zusage gegeben, sagt Investor Dreker, im Erdgeschoss zieht zudem das Sanitätshaus Büscher mit orthopädischen Hilfsmitteln und einem E-Mobilitätscenter ein. Für die freie Fläche spielen Dreker und sein Sohn Ingo mit dem Gedanken, an ein Café zu vermieten.Lob für die Infrastruktur Schon bald loslegen will Radiologe Schünemann. "Es ist einfach Zeit für etwas Neues", sagt der 59-Jährige, der nebenbei seit 2008 auch zum Team der Mannschaftsärzte beim Fußball-Zweitligisten SC Paderborn gehört. Den Start in Salzkotten plant er für Mai oder Juni. Die Wahl auf die Sälzerstadt fiel, so Schünemann, weil aus seiner Sicht gleich mehrere Faktoren stimmten.Er lobt die Kooperation mit Investor und Stadtverwaltung sowie die Nähe zum Krankenhaus und vor allem den Standort. "Die Infrastruktur hier im Umfeld ist eine eins plus", sagt Schünemann, der vor seiner Praxisgründung in Paderborn lange in Göttingen gelebt hat. Das Einzugsgebiet seiner Praxis habe einen Radius von rund 100 Kilometern. Sorge vor zu wenigen Patienten müsse er sich nicht machen, sagt der Mediziner. Nur zwei Radiologiepraxen existieren aktuell in Paderborn. Nach Schünemanns Angaben warten Patienten im Kreisgebiet derzeit etwa sechs Monate auf einen Praxis-Termin im MRT, im Volksmund "Röhre" genannt.Rund 30 Patienten pro Tag Dieser Magnetresonanztomograph/Kernspintomograph ist das wohl wertvollste Einrichtungsstück im gesamten Gebäude. Rund eine Million Euro stünden zur Finanzierung der Gerätschaften an, verrät Schünemann. Der Großteil entfalle aufs MRT und eine sechsstellige Summe auch auf den Käfig, der gebaut werden muss, damit das Magnetfeld des Geräts zuverlässig abgeschirmt ist. Mindestens 25 bis 30 Patienten täglich könne sein sechsköpfiges Team künftig bedienen. Für Aufnahmen mit einem Computertomographen (CT) gebe es zusätzlich eine Kooperation mit dem örtlichen Krankenhaus St. Josef, wo er jetzt bereits CT-gestützte Wirbelsäulenbehandlungen vornimmt.Stolz auf den medizinischen Neuzugang in seiner Stadt ist Salzkottens Bürgermeister Ulrich Berger (CDU): "Diese Facharztdichte ist schon etwas Besonderes für eine Mittelstadt wie wir es sind. Es war die richtige Entscheidung der Politik, für diese Grundstücke an der B 1 auf die richtigen Konzepte zu warten und nicht auf jedes Angebot einzugehen."Berger erinnert daran, wie Dreker zweihundert Meter entfernt vor zwölf Jahren das erste große Gebäude auf städtischem Grund errichtete und vor acht Jahren mit dem zweiten Komplex nachzog. Jetzt ist das Ensemble im Gewerbegebiet "An der Burg" mit Nummer drei erstmal vollendet. 300 Parkplätze stehen zur Verfügung.Über den Einzug auf dem Medizin-Campus musste auch Andreas Büscher, Chef der familiengefgührten Sanitätshausgruppe, nicht lange überlegen, wie er sagt. "Auch wir sind von der Infrastruktur überzeugt. Wir können hier die Patienten auf 300 Quadratmetern gut versorgen." Geführt wird der Standort ab Oktober von Büschers Sohn Ben Forteath. Das Unternehmen hat vier Niederlassungen in Paderborn und eine in Bielefeld. In Salzkotten sehen aber offenbar nicht nur die Büschers großes Potenzial.

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