Riesiger Andrang beim Vorverkauf für Mark Forster in Salzkotten

Salzkotten. Der erste kam schon am Vorabend. Einem Mann aus Büren sind die Weihnachtsgeschenke für seine Familie so wichtig, dass er vor dem Salzkottener Rathaus im Auto campierte. Er ergattert damit am Freitagmorgen um Punkt acht Uhr die ersten Tickets für das Mark-Forster-Konzert an der Sälzer Dreckburg am Freitag, 24. Juli. Für die meisten, die danach kommen, ist Warten angesagt, einige werden sogar entäuscht. Gespräche laufen nun sogar über ein Zusatzkonzert. Schon um kurz vor acht windet sich die Warteschlange über das Rathaus-Foyer, den Ratssaal, den Rathausplatz und die Marktstraße bis zur Langen Straße. Gemeinsam erleben Hunderte somit Salzkottens ersten "Friday for Forster". Gegen 9.30 Uhr übernimmt Bürgermeister Ulrich Berger dann die undankbare Aufgabe, den restlichen Wartenden auf dem Rathausplatz "Ausverkauft" zuzurufen. Die enttäuschten Gesichter hellen sich jedoch ein wenig auf, denn Berger sagt auch: "Weil der Andrang so groß ist, stehen wir in Gesprächen mit Mark Forsters Management über ein Zusatzkonzert." Wer noch da ist, kann sich in eine E-Mail-Liste eintragen und hätte in diesem Fall ein Vorkaufsrecht. "Wie viele brauchst Du?" "Das alles hier gehört auch ein wenig zum Happening", läutet Daria Menke neun Monate vor dem Konzert schon gegen acht Uhr das Festival-Feeling ein. Die meisten nehmen es zu dieser Zeit in der Schlange tatsächlich so entspannt wie die Salzkottenerin. Die wichtigste Frage, die sich die Leidensgenossen untereinander stellen ist: "Wie viele brauchst Du?" Gemeint ist die Zahl der Tickets, die jeder kauft. Weil das Stadtmarketing die Anzahl der Karten pro Käufer nicht limitiert, lautet die Antwort mal "13" wie bei Birgit Polnyi und Kirsten Braak-Micic aus Salzkoten oder "20" wie von Brigitte Richts aus dem lippischen Kohlstädt, "neun" für Herbert Dessel aus Upsprunge oder "17" wie für Julia Jürgens aus Salzkotten. Sie alle zittern ein wenig, ob es für sie noch reicht, ihren Anteil von den 4.000 gedruckten Tickets im Bürgerbüro zu ergattern. Das Zittern hängt aber auch ein wenig mit dem frühen Anstehen zusammen. Bei Temperaturen um die zehn Grad Celsius sind diejenigen am besten beieinander, die selbst mit Brötchen und Kaffee vorgesorgt haben. Einweiser organisieren den Massenandrang Im Rathaus hilft den Geduldigen das Team von Chef-Organisatorin Monika Werner, dort gibt es Kaffee auf Kosten der Stadt. Fleißige Helfer wie Marietheres Heithorst schenken unzählige Tassen des warmen Getränks aus. Wer es bis zum Eingang der Stadtverwaltung geschafft hat, ist dennoch nicht sofort am Ziel. Die Schlange wird durch Einweiser zunächst zum Ratssaal geleitet, nach dieser Schleife führt der Weg in Richtung des ersehnten Ziels: ins Bürgerbüro. An der Eingangstür gibt Inge Suerland den Weg frei, sobald eine der vier Kassen wieder bereit ist. Der Eindruck: die Sälzer Organisatoren haben sich schon über den Vorverkauf viele Gedanken gemacht und händeln den Massenandrang höchst professionell und mit Charme. Dass es trotzdem vereinzelte Unmutsäußerungen gibt, gehört dazu. Überlegt werden muss wohl tatsächlich, ob die Kartenzahl pro Kopf begrenzt werden sollte. Leitungen sind überlastet Parallel versuchen viele der Anstehenden, Tickets über das Internet zu kaufen, doch die Reaktion ist immer die gleiche: "Das bringt nichts, die Leitungen sind total überlastet", sagt Steffen Krieg aus Haaren. 1.000 Eintrittskarten sind über ein Web-Portal zu bekommen. Krieg will dann doch lieber ganz analog fünf Tickets für die Familie. Die größte Freude möchte er seinen Töchtern (10 und 11 Jahre) machen, die Forster-Fans sind. Auch wer selbst nicht der allergrößte Mark-Forster-Kenner ist, steht an diesem Freitag für Open-Air-Tickets an. Matthias Gerling aus Sande freut sich wie so viele auf das Ambiente an der Dreckburg. Das lobt auch Birgit Polonyi: "Es macht dort einfach Spaß, denn es ist immer gut organisiert. Ich freue mich auf den Abend." Für Daria Menke geht am 24. Juli unter freiem Himmel schon fast ein kleiner Traum in Erfüllung. Sie hatte insgeheim schon im Vorjahr gehofft, dass Sänger Forster mal die Dreckburg erobern darf: "Aber ich hatte nicht die Hoffnung, dass das klappt. Als ich es dann diesmal erfahren habe, war die Freude umso größer." Alle, die Karten ergattert haben, können die Vorfreude nun noch länger genießen. Bis zum Konzert sind es noch 288 Tage.

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