
Salzkotten-Scharmede. Mit der Standarte muss sich diesmal Manfred Hohenwald mühen. Flankiert von Andreas Berg und Peter Schiermeyer führt er den Karnevalsumzug durch den Salzkottener Ortsteil Scharmede an. Ein Standartenträger der vergangenen Jahre darf bei der 42. Auflage des Straßenkarnevals fahren. Als Faschingsprinz Kucky der Pfiffige ist der Single das "Highlight", nachdem es jahraus jahrein ein Prinzenpaar gibt.
Entlang der etwa zwei Kilometer langen Strecke tummeln sich Hühnerhaufen und Piraten, Clowns und Fetzenhexen. Während die eine Hälfte der Zuschauer ohne Kostüm gekommen ist, hat sich die andere teils fantasievoll verkleidet.
Gelbe Säcke winken dem Umzug zu, Teufel mit Perücken und dazwischen ein betrunkener Mönch. An drei Stellen ballen sich die Zuschauer. Am Netto-Kreisel, wo der Zug beginnt, an der Kirche und an einem Haus Zur Laake. Je ein Moderatorenpaar heizt dort den Zuschauern ein und sagt die einzelnen Teilnehmer an, vom Präsidentenwagen mit der Vorstandschaft des Karnevalvereins an der Spitze bis zum Renntraktor der Verner K-lique am Schluss.
Die Gruppen dazwischen sind aus Büren, Geseke, Delbrück oder Fürstenberg gekommen, haben ihre Wagen als Traumschiff, Piratenkahn oder Skihütte ausstaffiert. Einmal heißt es in Abwandlung des Scharmeder Schlachtrufs "Knolli Knolli Schabau" "Frohe Weihnacht, Schabau", als eine Horde Weihnachtsmänner samt Tannenbaum um die Kurve tuckert.
Während der Straßenkarneval in der Vergangenheit mit einzelnen Alkoholexzessen negativ aufgefallen ist, habe man in diesem Jahr keine größeren Auffälligkeiten festgestellt, sagt Konrad Werning, Geschäftsführer des Karnevalvereins. Mit knapp 15.000 seien wetterbedingt etwas weniger Zuschauer gekommen als im vergangenen Jahr.
Die Zahl der Zugteilnehmer gibt er mit 1.500 an, wobei es neben Stammgästen auch vier Neulinge gegeben habe, etwa die Jungschützen aus Atteln. Statt der ursprünglich angekündigten 55 Gruppen haben jedoch nur 45 kiloweise Kamelle in die Menge geworfen.