Kultur in Paderborn

Portugiesische Musik mit Herz und Seele in Paderborn

Zum 37. Mal brachte der Portugiesische Kulturverein Fado nach Paderborn – und schenkte dem Publikum einen musikalischen Blick in die portugiesische Seele.

Die Fado-Sängerin Cláudia Madur rief mit ihrer Stimme portugiesische Motive rund um Liebe, Sehnsucht und Weltschmerz nach Paderborn. | © Julia Spiekerkötter

23.11.2025 | 23.11.2025, 15:39

Paderborn-Schloß Neuhaus. Portugiesische Klänge erwärmten im Neuhäuser Berufskolleg einen frostigen Paderborner Abend. Der Verein Os Lusitanos de Paderborn lud zu einem Musikabend und sowohl Paderbornerinnen und Paderborner, als auch ein internationales Publikum erschienen mit Begeisterung.

Der beliebte jährliche Fado-Abend wurde zum 37. Mal in Paderborn ausgerichtet und zog hochkarätige Künstlerinnen und Künstler der portugiesischen Musikrichtung nach Paderborn. Abgerundet wurde das Abendprogramm durch landestypische Weine, herzhafte Häppchen und Nachspeisen.

„Mit dieser Veranstaltung wurde Paderborn zur Hauptstadt des Fado in Deutschland. Heute Abend sind Menschen aus ganz Deutschland, aber auch aus Portugal hier, um die Musik zu erleben“, sagte Mitorganisator Artur Domingues vom Verein Os Lusitanos de Paderborn. Die Karten seien bereits vor der Veranstaltung restlos ausverkauft gewesen.

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In Musik gegossene portugiesische Identität

Die Sängerinnen Joana Amendoeira und Cláudia Madur sowie Sänger Miguel Ramos begeisterten das Publikum mit großen Stimmen und mitreißenden Liedern. Begleitet wurden sie von den Lissabonnern Pedro Amendoeira an der portugiesischen Gitarre, João Filipe an der klassischen Gitarre und Carlos Menezes am Bass. Der Dortmunder Ivo Guedes an der portugiesischen Gitarre ergänzte das Ensemble.

„Fado ist die Identität Portugals. In den Texten geht es um Sehnsucht, Liebe, Verlust, das Meeresrauschen und die Ebbe und Flut in Lissabon – es ist das, was Portugal in seinem tiefsten Inneren ausmacht”, beschrieb Vereinsmitglied Eduardo Domingues die Musikrichtung.

„Auch wenn man kein Portugiesisch spricht, kann man die Musik fühlen und ihr mit dem Herzen zuhören – dann versteht man sie“, sagte Sängerin Cláudia Madur. Konzertgast Benedikt Niemann kann dem nur zustimmen. Als Musikfan und Freund des Kulturvereins Os Lusitanos de Paderborn hat er Fado als Musikrichtung bereits in Lissabon und nun in Paderborn kennengelernt. „Als Zuhörer spürt man die besondere Atmosphäre und die Begeisterung für die Musik, auch ohne jedes Wort zu verstehen. Das ist einfach mitreißend. So etwas hier in Paderborn erleben zu können, ist etwas Besonderes“, sagte Niemann.

Berufskolleg Schloß Neuhaus half mit Konzertsaal aus

Traditionell fand die jährliche Musikveranstaltung in Zusammenarbeit mit der Kulturwerkstatt statt. Da diese ihren Standort am Heinz-Nixdorf-Ring jedoch im vergangenen Monat verlassen hat und erst 2026 neue Räume bezieht, standen Verein und Veranstalter Artur Domingues ohne geeigneten Konzertsaal da.

„Ich bin dem Berufskolleg Schloß Neuhaus sehr dankbar, dass man uns die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hat“, sagte Artur Domingues. Ein „besonderer Dank“ gelte dem Schulleiter Stefan Werth und dessen Stellvertreter Norbert Damke. Für den Musikabend verwandelten Vereinsmitglieder innerhalb weniger Stunden die Aula des Berufskollegs in einen stimmungsvoll beleuchteten Konzertsaal mit Weinbar und portugiesischen Häppchen. Der Fado-Abend habe die Räume „buchstäblich mit Wärme erfüllt“, sagte Schulleiter Stefan Werth.

Auch die 38. Ausgabe des Fado-Abends ist bereits in Planung. Sie soll im kommenden November in den neuen Räumen der Kulturwerkstatt stattfinden.

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