Paderborn/Salzkotten. Der Geologische Dienst NRW wird in Paderborn und Salzkotten mit speziellen Messfahrzeugen unterwegs sein. Ziel sei es, Daten über die geologischen Strukturen im Untergrund zu gewinnen, heißt es in der Pressemitteilung.
Im Fokus der Messung stehen Kalksteine, denn sie können wassergefüllte Hohlräume aufweisen. „Je tiefer die Kalksteine liegen, desto heißer ist das in ihnen enthaltene Wasser“, erklärt Ulrich Pahlke, Direktor des Geologischen Dienstes. Mithilfe der seismischen Messungen könne wie eine Art Ultraschallbild des Bodens erstellt werden. So könne abgeschätzt werden, wie tief potenziell wasserführende Kalksteinschichten liegen – und später Geothermie, also Erdwärme, nutzbar gemacht werden.
Gemessen wird mit sogenannten Vibro-Trucks, die über hydraulisch absenkbare Rüttelplatten Schallwellen in den Boden senden, die sich bis zu 4.000 Meter in die Tiefe ausbreiten. Unterschiedliche Gesteinsschichten reflektieren diese Signale. Spezielle Mikrofone erfassen an der Oberfläche die reflektierten Wellen. Drei Vibro-Trucks fahren im Konvoi, halten alle 30 Meter an und vibrieren bis zu 3 Minuten. So kommt der Messtrupp nur „im Schneckentempo“ voran, erklärt Günther Franzen, der für die Planung und Genehmigung der ganzen Mess-Aktion zuständig ist.
Truck-Kolonne ist nachts im Kreis Paderborn unterwegs
Im vergangenen Jahr waren die Trucks bereits in OWL, genauer gesagt in Bielefeld, unterwegs. Nun kommen sie in den Kreis Paderborn. Wann genau es losgeht, sei noch nicht genau absehbar. Gesetzt ist die Woche ab dem 15. September. „Voraussichtlich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag geht es in Paderborn los“, schätzt Franzen. Dann werde sich der Konvoi vornehmlich nachts über die B1 in Richtung Salzkotten und dann weiter nach Soest fortbewegen.
Vibro-Trucks in OWL: Lkw mit Rüttelplatten für seismische Messungen in Bielefeld unterwegs
Durch die Truck-Kolonne könne es lokal zu kurzen Verkehrsbehinderungen kommen, kündigt der Geologische Dienst vorsorglich an. Auch die Vibrationen der Rüttelplatten seien in unmittelbarer Nähe der Fahrzeuge spürbar. Mit den Motoren- und Kompressorgeräuschen kündigt sich der Konvoi schon mehrere hundert Meter vorher an. „Sie werden uns insgesamt maximal ein bis zwei Stunden hören und dann sind wir wieder weg“, sagt Projektleiter Ingo Schäfer und bittet um Verständnis bei Anwohnerinnen und Anwohnern.