Gefährlicher Zebrastreifen am Schulweg: Paderborner Eltern wollen eine Alternative

Paderborn. Die Worte von Tommy Piemonte (46) sind eindringlich. &bdquo;Wir machen uns einfach Sorgen und wollen verhindern, dass einem Kind etwas passiert“, sagt der Vater von Matteo (8). Es geht um die Goerdelerstraße. Dort sind morgens und mittags Dutzende Kinder zu Fuß, auf Rädern und Scootern unterwegs. Für einen sicheren Schulweg sorgt aus seiner Sicht aber gerade der Fußgängerüberweg, auch Zebrastreifen genannt, nicht. Im Gegenteil. Trotzdem könnte es jetzt eine Lösung geben. Das deutet die Stadt auf Nachfrage an. Seit Ende 2023 beschäftigen sich Tommy Piemonte und Ehefrau Juliane (42) mit dem Zebrastreifen. Mit ihrem Sohn Matteo wohnen sie an der Goerdelerstraße. Dort sind das Goerdeler-Gymnasium und die Kindertagesstätte Kinderinsel, beides städtische Einrichtungen. An Schultagen sind morgens ab etwa 7.20 Uhr viele Kinder und Jugendliche in der Stichstraße unterwegs: zum Gymnasium oder zur Kita. Zudem fahren zahlreiche Väter und Mütter ihre Kinder in Elterntaxis dorthin. Auch an diesem Donnerstagmorgen. Am Zebrastreifen zeigen Tommy und Juliane Piemonte, was sei meinen. Der Fußgängerüberweg liegt auf Höhe der Delpstraße. Von dort oder aus Richtung Erzbergerstraße kommen die Autos. Die Delpstraße liegt etwa im 45-Grad-Winkel zur Goerdelerstraße. Autofahrer, die aus der Delpstraße kommen, schauen zunächst auf Hecken, bevor sie die Goerdelerstraße einblicken können. An diesem Morgen tasten sich zahlreiche Fahrer langsam vor. Das ist ein Kritikpunkt, auf den Familie Piemonte hinweist. Zu wenig Plätze an Paderborner Schulen: Nicht jeder Schülerwunsch wird erfüllt Zebrastreifen in Paderborn: Vater fährt an wartendem Kind vorbei Der andere ist, dass nicht jeder Autofahrer am Zebrastreifen hält. So ist es auch an diesem Morgen. Ein Vater fährt über den Streifen, obwohl ein Kind über die Straße möchte. Und auch wenn in der Goerdelerstraße Tempo 30 gilt, fährt er zügig bis auf Höhe der Kita. Dort stellt er seinen Wagen auf der Fahrbahn ab und führt den Sohn in die Kita. Für die Eheleute ist das kein Einzelfall. &bdquo;Ein Zebrastreifen sollte den Schulweg sicherer machen. Das ist hier aber nicht gegeben“, sagt Juliane Piemonte. Ihr Sohn besucht die Lutherschule, Standort West an der Erzbergerstraße. Es sei bereits sehr häufig vorgekommen, dass Matteo den Zebrastreifen habe überqueren wollen, Autofahrer aber dicht aufgefahren seien. Zudem müssten Kinder dort teilweise lange warten, bis ein Auto anhält. Zu dem Eindruck, dass an diesem Morgen in der Goerdelerstraße viel los ist, tragen auch einige Schulbusse und ein Reisebus bei. Mit älteren, oft auf Rädern und Scootern vorbeisausenden Jugendlichen könnten es insgesamt zu viele Eindrücke sein, die jüngere Kinder auf ihrem Schulweg zu verarbeiten haben. Das findet Juliane Piemonte. Außerdem beginne nun wieder die dunkle Jahreszeit. Stadt richtet einen Verkehrsversuch in der Goerdelerstraße ein Seit etwa eineinhalb Jahren ist das Ehepaar Piemonte im Austausch mit der Stadt und der Kreispolizei. Beide heben den guten Austausch mit den Behörden hervor. Und sie verweisen auf gemeinsame Treffen vor Ort sowie &bdquo;mehrere Vorort-Begutachtungen und Beobachtungen durch verschiedene Ämter“. Auch Verkehrsversuche seien unternommen worden. So sei zwischenzeitlich die Fahrbahn am Zebrastreifen verengt, ein absolutes Halteverbot zu bestimmten Uhrzeiten in der Goerdelerstraße in Richtung Kita und Gymnasium eingerichtet worden, um das Elterntaxi-Aufkommen einzudämmen. Die Verengung und die Halteverbotsschilder sind wieder weg. &bdquo;Dabei würde das schon helfen“, sagt Tommy Piemonte. Vor allem, weil es derzeit vermutlich der bestmögliche Kompromiss ist. Denn den Zebrastreifen an eine andere Stelle zu versetzen – also weg von der Delpstraße – sei zu teuer. So haben er und seine Frau es zumindest bislang gehört. Schule und Bildung: Paderborner Gymnasium wird als &bdquo;Verbraucherschule Gold“ ausgezeichnet Auch der Stadtverwaltung sei die beschriebene Situation in der Goerdelerstraße bewusst. Das teilt sie auf Nachfrage mit. Über den Sachverhalt seien Mitarbeiter der Stadt &bdquo;regelmäßig“ im Austausch mit Eltern. Auch mit der Schule als Vermittlerin. Zudem sprechen Mitarbeiter der Stadt Eltern vor Ort an, um zu informieren. Kontrollen durch die Bußgeldstelle und die Polizei gebe es ebenso. .responsive23-RVEBNzdy8bc6JvI9-map-20251109-zebrastreifen-goerdeler { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-RVEBNzdy8bc6JvI9-map-20251109-zebrastreifen-goerdeler { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-RVEBNzdy8bc6JvI9-map-20251109-zebrastreifen-goerdeler { padding-top: 142.86%; } } Paderborner Elterntaxis umfahren Halteverbotszone Zum aktuellen Kritikpunkt von Familie Piemonte, die Verengung am Zebrastreifen wieder abgebaut und das Halteverbot zurückgenommen zu haben, nimmt die Stadt ebenso Stellung. So habe die Verengung &bdquo;nicht zu einer Erhöhung der Sicherheit geführt“. Vor allem habe sie immer wieder für einen Rückstau gesorgt sowie dadurch zu &bdquo;unübersichtlichen Situationen“ und zu &bdquo;Gefährdungen von Radfahrenden“. Außerdem habe das zeitweise Halteverbot dazu beigetragen, dass &bdquo;Eltern direkt zum Parkplatz am Ende der Goerdelerstraße gefahren sind und dort ihre Kinder haben aus- bzw. einsteigen lassen“, dort am Geh- und Radweg. Dies sei durch die Stadt &bdquo;so nicht zu vertreten“ gewesen. Darüber hinaus hätten &bdquo;alle Aufklärungsmaßnahmen“ der Stadt die Zahl der Elterntaxis &bdquo;nicht verringern lassen“. Elterntaxis verboten: Erste Schulstraße in Paderborn wird eingerichtet Auch die Polizei bestätigt, die beschriebene Lage zu kennen, ebenfalls mit &bdquo;unübersichtlichen Verkehrssituationen“ – vor Schulbeginn und nach deren Ende. Zugleich verweist die Polizei mit Blick auf den Verkehrsversuch auf die Verantwortung bei der Stadt Paderborn. Darüber hinaus werde die Polizei allenfalls &bdquo;beratend tätig und angehört“. Dabei bringe sich die Polizei &bdquo;mit Ideen und Vorschlägen zur Verbesserung der Situation vor Ort im Lichte der Verkehrssicherheit ein“. Zebrastreifen: Stadt Paderborn und Polizei prüfen Alternativen Ein Hoffnungsschimmer bleibt vielleicht dennoch für Familie Piemonte und andere betroffene Schulkinder: So teilt die Stadt auf Anfrage mit, dass die Lage des Zebrastreifens &bdquo;und der Alternativen“ derzeit &bdquo;von den beteiligten Fachämtern der Stadt und der Polizei diskutiert“ werde. So würden &bdquo;unterschiedliche Ansätze zur Verbesserung der Situation“ geprüft. Allerdings gebe es noch kein Ergebnis.

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