Paderborn/Bad Lippspringe. Seit Kurzem steht der Eröffnungstermin für das geplante City-Outlet in Bad Lippspringe fest. Doch nicht jeder blickt positiv gestimmt auf den 24. September 2026. Das City-Outlet Bad Lippspringe berge „erhebliche Risiken für die städtischen Zentren sowie die regionale Versorgungsstruktur“, betonen jetzt die Städte Lippstadt und Paderborn in einem gemeinsamen Positionspapier.
Sie fordern deshalb ein „belastbares, unabhängiges Verträglichkeitsgutachten“, das insbesondere die Auswirkungen auf Mittel- und Oberzentren berücksichtigen sollte. Zu den weiteren Forderungen gehören „eine transparente Kommunikation mit den betroffenen Nachbarkommunen“ und die „Einbindung in einen koordinierten regionalen Abstimmungsprozess“.
Solange diese Forderungen nicht erfüllt seien, sehen die Städte Lippstadt und Paderborn, die sich selbst als „bedeutende Einzelhandelsstandorte mit lebendigen Innenstädten“ beschreiben, in dem Vorhaben keine tragfähige Grundlage für eine stadt- und regionalverträgliche Entwicklung. „Das geplante City-Outlet in Bad Lippspringe stellt – nach aktuellem Kenntnisstand – eine strukturelle Konkurrenz zu bestehenden Zentren dar, mit potenziell gravierenden Folgen für den innerstädtischen Handel und die Nahversorgung in der Region“, heißt es dazu in dem Positionspapier.
Zum Hintergrund: Eröffnungstermin für City-Outlet in Bad Lippspringe steht fest
Überschreitet Bad Lippspringe seine Funktion?
Die Stadt Bad Lippspringe überschreite mit dem 2020 begonnenen Vorhaben erkennbar ihre Funktion als Grundzentrum. Die geplante Ausstrahlung auf einen Einzugsbereich von bis zu 90 Fahrminuten verdeutliche den überregionalen Anspruch des Projekts – und stehe damit im klaren Widerspruch zur abgestuften Einzelhandels- und Zentrale-Orte-Struktur in der Region OWL und darüber hinaus.
Bürgermeister Michael Dreier und sein Lippstädter Amtskollege Arne Moritz sehen „die Gefahr einer deutlichen Abwanderung – insbesondere preissensibler – Kundschaft, was direkte Auswirkungen auf den innerstädtischen Einzelhandel haben dürfte“. Die geplante Ausrichtung auf Tagesbesucher und das gezielte Angebot rabattierter Markenware würden kein ergänzendes, sondern ein klar konkurrierendes Angebot schaffen. Sie sprechen sich deshalb für eine faire, verantwortungsbewusste und rechtlich fundierte Planung im Sinne einer abgestimmten Regionalentwicklung aus.
Die Vorgeschichte: City-Outlet in der Nachbarstadt beschäftigt die Paderborner Politik
So reagiert der Bürgermeister von Bad Lippspringe
Konfrontiert mit der Stellungnahme der beiden Städte gibt sich Bad Lippspringes Rathauschef Ulrich Lange gegenüber der Neuen Westfälischen gelassen. Die Kurstadt befindet sich längst im Prozess der konkreten Ausarbeitung des Vorhabens.
Aktuell geht es unter anderem um die Ausgestaltung der Immobilien für die künftigen Outletshops und um Parkplatzfragen. Auf Details der Attacke aus Paderborn und Lippstadt will Lange öffentlich nicht eingehen. Sein Kommentar: „Wir nehmen dieses Papier zur Kenntnis.“
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