Paderborn. Welche Häuser in Paderborn stehen langfristig leer? Wo gibt es brachliegende Flächen, auf denen Wohnungen gebaut werden könnten? Diese Fragen könnte ein Leerstands- und Baulückenkataster beantworten, das die Ratsfraktion der Linken nun fordert. Sie will im kommenden Ausschuss für Bauen, Wohnen und Konversion (Donnerstag, 20. März) den Antrag stellen, dass die Paderborner Stadtverwaltung ein entsprechendes Kataster erstellt und dauerhaft pflegt.
Es gebe in Paderborn „erstaunlich viel leer stehende Häuser“, heißt es seitens der Linken in einer Pressemitteilung. Der Leerstand sei ein Phänomen, das sich in den meisten deutschen Städten finde. „Trotz Wohnungsmangels, stark steigender Mieten und zunehmender Wohnungs- und Obdachlosigkeit stehen Wohnungen und ganze Gebäude über Jahre leer“, so die Linken.
Nach ihrer Ansicht steckten dahinter einerseits private Gründe. Fraktionsvorsitzender Reinhard Borgmeier vermutet zudem Profitinteressen. Bei steigenden Haus-, Boden- und Mietpreisen spekulierten Eigentümerinnen und Eigentümer mit leer stehenden Häusern auf höhere Verkaufspreise in der Zukunft, meint er.
Linksfraktion kritisiert Flächenverbrauch in Paderborn

Die Linksfraktion ist der Meinung, dass die Paderborner Stadtverwaltung proaktiv gegen Leerstand vorgehen sollte, indem sie die Möglichkeit der Meldung von Wohnungsleerstand und ein Leerstandskataster öffentlich und online einführt.
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Eine fehlende Erfassung führe dazu, dass brachliegende Potenziale nicht erkannt würden, meint Borgmeier. „Stattdessen wurde und wird immer weiter Bauland ausgewiesen und so der Flächenverbrauch vorangetrieben.“
In Niedersachsen und Hessen gebe es bereits solche Kataster. Dabei würden beispielsweise Meldedaten oder Daten der Stadtwerke über Wasserverbrauch automatisch ausgewertet.