Offenes MRT in Paderborn soll Angstpatienten helfen

Paderborn. In Ostwestfalen steht seit Anfang Januar ein neues MRT. Laut Roentgen-Paderborn, wo das Gerät steht, ist es das weltweit Modernste. Das offene MRT-System wurde für Patienten entwickelt, die Probleme mit engen Räumen haben und bietet einen ungehinderten Blickwinkel. &bdquo;Wer schon einmal in die sogenannte Röhre musste, weiß, dass ein MRT-Termin sehr unangenehm sein kann“, sagt Carsten Figge, Facharzt für Radiologie. &bdquo;Das neue, offene MRT-Gerät macht diese Untersuchung deutlich angenehmer.“ Das Gerät ist von allen Seiten offen, Menschen mit Klaustrophobie, also der Angst vor engen Räumen, sollen in Zukunft keine Angst mehr vor ihrem MRT-Termin haben. &bdquo;Die Philosophie unserer Praxis lautet Offenheit, das passt zu unserem neuen Gerät sehr gut“, sagt Figge. Auch wenn das neue MRT-Gerät qualitativ das Beste sei, was es auf dem aktuellen Markt gibt, sei der ausschlaggebende Grund für die Anschaffung das Wohlbefinden der Patienten. &bdquo;Die Patienten haben weniger Angst, das hat für uns auch einen Vorteil“, sagt Björn Blecher, Facharzt für Radiologie. &bdquo;Wenn die Patienten ruhig liegen, bekommen wir bessere Aufnahmen der MRT-Bilder. Außerdem kommt es zu weniger Abbrüchen, die aus Angst entstehen.“ Lesen Sie auch: Diese Ärzte aus dem Kreis Paderborn gehören zu den Besten Deutschlands Die Untersuchungszeit wird um die Hälfte verkürzt Jeder Patient bekommt einen Notfallknopf in die Hand, der bei Panikattacken gedrückt werden kann. Dadurch, dass das MRT ganz offen ist, würde sich das Einsetzen dieses Knopfes in Zukunft deutlich verringern. &bdquo;Das Gerät ist aber auch unabhängig davon schneller als sein Vorgänger“, sagt Figge. Ungefähr acht Minuten würde eine Untersuchung der Patienten dauern. Andere MRT-Geräte bräuchten im Schnitt 30 Minuten, das Vorgänger-Modell der Praxis habe 20 Minuten gebraucht. &bdquo;Durch die Offenheit in alle Richtungen haben wir außerdem die Möglichkeit, die Patienten auf der Schiene, mit der sie in das Gerät gefahren werden, optimal zu positionieren“, sagt Figge. Diese Schiene kann nicht nur in das Gerät rein und wieder rausfahren, es kann auch zu beiden Seiten fahren. Mithilfe roter Laserstrahlen kann der jeweilige Körperteil dadurch besser positioniert werden als in Standard-MRT-Röhren. &bdquo;Mit dem Gerät kann jeder Körperteil gleichermaßen gut untersucht werden“, sagt Figge. Noch ein neues MRT: Neues MRT für Bielefelder Kinderklinik – schnellere Termine auch für Erwachsene 2009 hat sich die Praxis das Vorgängermodell von Fuji zugelegt. &bdquo;Wir waren auf einer Messe und haben das Gerät als Modell gesehen und waren sofort interessiert“, erinnert sich Figge. &bdquo;Aber das Modell war für Europa eigentlich gar nicht zugelassen.“ Das große Interesse der Praxis hat jedoch dazu geführt, dass sich das Unternehmen Fuji dazu bereit erklärt hat, auch nach Europa zu exportieren. Eine Million Euro wurden in das neue MRT-Gerät investiert Das neue MRT-Gerät wiegt 16 Tonnen und kostet eine Million Euro. &bdquo;Es kommen Ärzte aus ganz Europa zu uns, um sich das Gerät anzuschauen“, sagt Figge. Doch den meisten sei diese Investition zu teuer. &bdquo;Unser Gerät ist 30 bis 50 Prozent teurer als ein einfaches Röhren-MRT“, sagt der Facharzt. Doch viele Ärzte wären der Meinung, eine Investition würde sich nicht lohnen. Auch interessant: So bekommen Sie Hilfe, wenn Sie in OWL keinen Hausarzt in Ihrer Nähe finden Das Vorgängergerät aus dem Jahr 2009 habe genauso qualitativ gute MRT-Bilder gemacht, wie das neuste Modell, allein die Kundenzufriedenheit ist es den meisten Praxen nicht wert, so viel Geld zu investieren. &bdquo;Aber das Gerät macht zufriedener“, sagt Figge. &bdquo;Weil die Patienten zufriedener sind. Wir behandeln keine Bilder, wir behandeln Menschen.“ Heute ist das MRT-Gerät in Paderborn, laut Fachärzten des Roentgen-Paderborn, das weltweit einzige, was es so gibt. Vom Vorgängermodell ist nichts mehr übrig, obwohl das Gerät aus dem Jahr 2009 eigentlich nur aufgerüstet wurde. Am Ende haben jedoch nur die beiden Metallplatten überlebt, alles andere ist neu. Für diese Umrüstung sind Entwicklungsingenieure angereist, die vorab in Japan geschult worden, um auch in der Zukunft Updates am Gerät durchführen zu können. Das Team der Praxis hat nach der Fertigstellung eine zehntägige Einführung in die neuen Systeme bekommen. Unterstützung von künstlicher Intelligenz In der zweiten Jahreshälfte soll es schon zu den ersten Updates und erneuten Arbeiten kommen, dann wird die Künstliche Intelligenz (KI) weiter expandiert. &bdquo;Wir arbeiten auch jetzt schon mit der KI, wollen das in der Zukunft aber noch stärker mit in unsere alltägliche Arbeit einbinden“, sagt Kay Rosenkranz, Facharzt für Radiologie. Auch spannend: Umfrage zeigt: Patienten gehen in Notaufnahme, weil es keine Arzttermine gibt Aktuell wird die KI unter anderem bei der Messung des Gehirnvolumens eingesetzt. &bdquo;Anhand des Gehirnvolumens können unter anderem Krankheiten wie Alzheimer festgestellt haben, wenn das Gehirnvolumen schrumpft, breitet sich die Krankheit weiter aus“, sagt Rosenkranz. Die Wirkung der Medikamente, die das Fortschreiten dieser Krankheit verlangsamen sollen, können anhand dieser Messungen untersucht werden. &bdquo;So kann herausgefunden werden, wie gut ein Medikament wirkt.“ Jürgen Wiesmann ist beeindruckt von der Entwicklung und dem Engagement der Praxis. 1993 hat er diese mitgegründet. Zum Jahreswechsel hat er die Praxis verlassen und es gab einen Generationswechsel. Seitdem arbeitet Denis Wiebbeke mit im Praxis-Team.

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