Nach Diskussion um AfD-Aussagen: CDU-General Linnemann erklärt seine Haltung

Paderborn/Berlin. Es war als lockerer Wahlkampftalk mit Unternehmern geplant. Doch nach der tödlichen Messerattacke von Aschaffenburg stand der Auftritt von CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann am Donnerstagmorgen in Etteln plötzlich unter neuen Vorzeichen. Linnemann kam verspätet, weil er erst noch mit Kanzlerkandidat Friedrich Merz und CSU-Chef Markus Söder konferierte. Unter dem Eindruck der Gespräche schlug er dann gegenüber der AfD und ihren Wählern Töne an, die über das gesamte Wochenende für mächtig Nachhall sorgten. In der Fahrzeughalle von Bäckerfamilie Zacharias sprach er darüber, wie die CDU potenzielle AfD-Wähler von sich überzeugen will. Die &bdquo;Neue Westfälische“ zitierte ihn mit den Worten: &bdquo;Das Nazi-Bashing gegen die und das Brandmauergerede müssen aufhören. Diese Partei steht auf dem Wahlzettel. Ja, da sind auch Rassisten dabei, aber sie werden durch Nazi-Vergleiche und Brandmauergerede nur noch bedeutender. Wir müssen sie inhaltlich bekämpfen.“ Zum Thema: Nach Aschaffenburg: Carsten Linnemann von AfD-Brandmauer genervt Nachdem das Nachrichtenmagazin &bdquo;Der Spiegel“ und das &bdquo;Redaktionsnetzwerk Deutschland“ das Zitat am Freitag in Teilen bundesweit verbreiteten, sah sich Linnemann zügig heftiger Kritik ausgesetzt. Häufig wurden seine Aussagen verkürzt auf den Satz: &bdquo;Das Nazi-Bashing gegen die und das Brandmauergerede müssen aufhören.“ Die Ettelner Worte wurden vielfach auf den Umgang mit der AfD gemünzt, nicht aber auf die AfD-Wähler. Im Netzwerk &bdquo;X“ kam Kritik etwa vom früheren Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, und auch vom Gründer des Fußball-Magazins &bdquo;11Freunde“, dem früheren Bielefelder Philipp Köster. Linnemann will etwas klarstellen Während die CDU übers Wochenende ihre Anträge zur Migrationspolitik für die letzte Sitzung des Bundestags vor den anstehenden Wahlen vorbereitete, sah sich ihr Generalsekretär Vorwürfen ausgesetzt, er habe in Etteln damit begonnen, die Brandmauer zur AfD einzureißen. Mehr zum Thema: Carsten Linnemann erklärt in Delbrück die Merz-Strategie der CDU Auf Anfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“ hat Linnemann am Wochenende die Position seiner Partei umrissen: &bdquo;Klarer als Friedrich Merz und ich kann man sich gar nicht abgrenzen. Wir sind da glasklar: Nicht eine Sekunde Zusammenarbeit mit der AfD.“ Beim Auftritt vor den Parteifreunden in Etteln sei es ihm darum gegangen, wie die CDU möglichst viele Stimmen aus dem AfD-Lager holen könne. Er bekräftigt: &bdquo;Natürlich wollen wir Wähler gewinnen und zurückgewinnen, die sich vorstellen können, bei der AfD das Kreuz zu machen. Das sind häufig Menschen, die sich aus Frust abgewandt haben. Ich bin sicher, dass man diese Wähler mit der Nazi-Keule nicht zurückholt.“ CDU soll AfD inhaltlich stellen Über die AfD sagt der Paderborner: &bdquo;Natürlich gibt es in der Partei Rassisten und Antisemiten, aber unter den Wählern sind viele unzufriedene Protestwähler. Sie müssen wir inhaltlich statt mit Nazi-Bashing überzeugen.“ Wie schon beim Ettelner Auftritt nennt er ein Beispiel: &bdquo;Wir müssen deutlich machen, wie katastrophal die Folgen eines deutschen Euro-Austritts für die Arbeitsplätze in Deutschland wären, wenn sich diese AfD-Position durchsetzen würde.“ Die kommenden Tage und Wochen werden nun zeigen, welche Wendungen der Wahlkampf noch nimmt - und am 23. Februar steht fest, ob Carsten Linnemanns Ettelner Strategie tatsächlich aufgeht. Auch interessant: Rolf Mützenich in Paderborn: &bdquo;Möchte, dass der Kanzler bei den Menschen überzeugt“

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