Erzengel wird eröffnet: Neue Paderborner Kneipe in historischem Fachwerkhaus

Paderborn. Petra Brüseke ist schon etwas aufgeregt. &bdquo;Ich bin aber auch total happy, dass es endlich losgeht“, sagt sie. Nur noch wenige Tage, dann eröffnet sie in einem der bekanntesten Gebäude Paderborns an der Hathumarstraße den Erzengel: &bdquo;Eine ganz klassische Kneipe“, wie die Wirtin betont. Als Inhaberin der Tuba an der Ecke Kasseler Straße/Kamp, die sie im kommenden Januar seit mittlerweile 20 Jahren führt, ist Petra Brüseke in der Paderborner Kneipenszene bestens bekannt. Der Erzengel im gleichnamigen Haus Erzengel wird jedoch etwas anderes. &bdquo;Wir haben die Tuba damals übernommen und sie war, wie sie war“, sagt sie. &bdquo;Es gab aber immer den Wunsch, einen Laden zu haben, den wir selbst geplant haben.“ Der Erzengel ist eine Mischung aus Alt und Neu. Petra Brüseke wollte Modernes mit dem historischen Ambiente des über 370 Jahre alten Gebäudes mit seinem herrlichen Gewölbe verbinden. Etwas Besonderes sei ein Tisch mit einer ganz alten Eichenplatte und einem metallenen Fuß. Petra Brüseke kann jedoch gar nicht sagen, was ihr am besten gefällt: &bdquo;Der ganze Laden ist mein ganzer Stolz.“ Bereits 2019 hat sich die Betreiberin bei der Stadt Paderborn beworben Im März hatten Petra und ihr Mann Carsten Brüseke von der Stadt Paderborn als Eigentümerin die Schlüssel erhalten. Danach hatte es sich alles etwas gezogen. &bdquo;Handwerker waren natürlich nicht sofort verfügbar“, sagt Petra Brüseke, die mit der Planung im Sommer 2022 gestartet war. Um den Betrieb der Gastronomie nach der Sanierung durch die Stadt beworben hatte sie sich bereits im Jahr 2019. Ein langer Vorlauf. Für Verzögerungen gesorgt hatte unter anderem auch ein Wasserschaden, weil Grundwasser hochstieg. Daraufhin baute die Stadt Paderborn eine Hebepumpe ein, sagt Carsten Brüseke. Lesen Sie auch: Paderborner Kult-Kneipe: Der &bdquo;Königskeller“ macht nach über 60 Jahren dicht Einen niedrigen sechsstelligen Betrag haben die Brüsekes in ihre Kneipe investiert. In Theke, Tische, Bestuhlung, Deko und eine Musikanlage. Einschließlich Carsten Brüseke werden hier vier feste Mitarbeitende und vier Minijobber Pils zapfen und Schnäpse servieren. Das Gebäude ist von der Stadt Paderborn komplett saniert worden Die aufwendige Grundsanierung des im Doppel mit dem Adam-und-Eva-Haus beliebten Fotomotivs hat die Stadt Paderborn übernommen. Heizung, Lüftung, Elektrik und Sanitäranlagen wurden erneuert. Genau wie der grau geflieste Boden im oberen Teil, dessen Holzdecke mit hellgrauer Brandschutzfarbe gestrichen ist. Zudem wurde ein Kühlhaus eingebaut. Etwas niedriger gelegen als der Hauptraum ist das historische Gewölbe, bei dem ein Restaurator die Fugen zwischen den Steinen nachgearbeitet hat. Allein gut 40 Plätze - insgesamt sind es 100 - in einem gemütlichen Ambiente gibt es hier. Die Tische stehen so, dass ein Teil der Gäste auf Bänken, der andere Teil auf Stühlen sitzt. Hinzu kommt eine kleine Theke zum Stehen. Das Gewölbe wird auch der Ort unter anderem für Whiskey-Tastings. Und es kann - mit der Möglichkeit zum Bereitstellen eines Buffets - auch für Feierlichkeiten gemietet werden. Aufgrund des Denkmalschutzes ist in der Küche nicht alles möglich Die Belange des Denkmalschutzes des historischen Gebäudes klärte ein Architekt mit der Stadt Paderborn. Da das Haus geschützt ist, gibt es nur eine eingeschränkte Küche. Frittieren ist zum Beispiel untersagt. Für die Nutzung der barrierefreien Toilette führt eine Rampe zu einer Tür zur Open Library im benachbarten und noch bekannteren Adam-und-Eva-Haus. Lesen Sie auch: Neue Restaurants und schließende Geschäfte in der Paderborner Innenstadt Bis zum Beginn des Weihnachtsmarkts wird Petra Brüseke vorwiegend im Erzengel sein und nicht in der Tuba. &bdquo;Man weiß ja, dass die erste Woche total chaotisch wird.“ Ansonsten wird sie weitgehend in der Tuba bedienen, deren Gesicht sie sei. Dort gibt es auch - anders als im Erzengel - &bdquo;Schnickschnack-Getränke“ wie Cocktails. An der Hathumarstraße dagegen ist die Spirituosenauswahl bewusst überschaubar. In der Tradition des Weinkrügers gibt es aber eine große Weinauswahl. Zugleich betonen Petra und Carsten Brüseke, dass die Karte mit dem Publikum wachse. Zuletzt wurde aus der Paderborner Vorgängerkneipe Weinkrüger der Meinkrüger Wenn sie am Dienstag, 12. November, das erste Mal die Türen öffnet, wird es noch keine warme Küche geben. Das kommt - aber auch nur mit Kleinigkeiten wie Frikadellen oder Suppen - erst im Laufe des kommenden Jahres. Die bisher letzte Gastronomie im Haus Erzengel wurde ab Sommer 2018 von Ulrike Krutschinski geführt. Dafür hatte sie das W des bisherigen Namens Weinkrüger einfach umgedreht und daraus Meinkrüger gemacht. Obwohl sie es ursprünglich nur knapp anderthalb Jahre betreiben wollte, wurden es zweieinhalb Jahre - bis zur verspätet beginnenden Kernsanierung des Gebäudeensembles Haus Erzengel und Adam-und-Eva-Haus. Zuvor hatten die Räumlichkeiten nach der Weinkrüger-Schließung im Februar 2016 aufgrund einer Steuerforderung des Finanzamts an den damaligen Besitzer mehr als zwei Jahre gestanden. Gemietet ist der Erzengel für zunächst zehn Jahre. Partner ist die Veltins-Brauerei. Geöffnet ist dienstags bis donnerstags von 17 bis 0 Uhr sowie freitags und samstags von 17 bis 1 Uhr. &bdquo;Es kann aber noch ein Tag dazu kommen“, sagt Petra Brüseke. Immer informiert bleiben: Abonnieren Sie jetzt den &bdquo;NW“-Whatsapp-Kanal für den Kreis Paderborn

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