Lippstadt/Paderborn. Noch bevor es am Freitag überhaupt zu körperlichen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der Fußballklubs SC Paderborn und dem SV Lippstadt kommt, schreitet die Polizei ein. Man habe im Vorfeld von einer sogenannten Drittortauseinandersetzung erfahren und habe entsprechend reagiert, berichtet die zuständige Polizei in Soest.
Gegen 22.30 Uhr seien dem Bericht nach rund 50 männliche Personen aus der Ultra-Szene des SCP Im Grünen Winkel in Lippstadt erschienen. Doch anstatt auf die rivalisierenden Anhänger des SV Lippstadt 08 zu treffen, wurde die Gruppe von Polizeikräften empfangen. Diese waren bereits aus umliegenden Behörden vor Ort zusammengezogen worden.
Während einige Paderborn-Ultras zunächst flüchten konnten, wurden diese alsbald von weiteren Polizeikräften in der Nähe aufgegriffen, um wie die anderen kontrolliert zu werden.
Polizist wird durch Widerstandshandlung verletzt
Insgesamt seien 47 Personen festgestellt, überprüft und durchsucht werden. Zwei Personen leisteten Widerstand, durch den ein Polizeibeamter leicht im Gesicht verletzt worden sei. Eine der tatverdächtigen Personen der Widerstandshandlung war minderjährig und wurde nach Abschluss der Maßnahmen an seine Erziehungsberechtigten übergeben.
Bei den durchsuchten Personen wurden sogenannte Passivbewaffnung wie Mundschutze gefunden. Allen beteiligten Paderborn-Anhängern wurde ein Platzverweis erteilt. Zudem wurden jeweils Anzeigen wegen Landfriedensbruch gefertigt.
Als Drittortauseinandersetzung werden Konfrontationen bezeichnet, die in Absprache zwischen den involvierten Fanlagern, abseits von Fußballstadien und deren Umfeld stattfinden.