Stute: Rettung für Hauptstandort in Paderborn scheint nahe zu sein

Paderborn. Die Verantwortlichen des in Teilen insolventen Nahrungsmittelherstellers Stute sprechen von einem Durchbruch: Für den Hauptstandort Abtsbrede soll es eine sogenannte Fortführungslösung geben. Damit scheint die Zukunft des Unternehmens gesichert, sollten die Insolvenzverfahren – wie nun bekannt gegeben – entsprechend weiterlaufen. Dies soll zudem ohne einen externen Investor gelingen. Der &bdquo;Kern von Stute bleibt erhalten“, teilt die zuständige Agentur Relatio PR am Montag, 16. September, mit. Für denselben Tag sind Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung für vier betroffene Stute-Gesellschaften am Amtsgericht Paderborn terminiert gewesen. Stute-Gläubiger und Beschäftigte informiert Nach einem &bdquo;Durchbruch in der vergangenen Woche“ werde es die Fortführungslösung für den Standort Abtsbrede geben, teilt Relatio PR mit. Darüber seien die Gläubiger der Gesellschaft am Montag &bdquo;im Prüfungs- und Berichtstermin vor dem Insolvenzgericht/Amtsgericht Paderborn sowie im Anschluss die Mitarbeiter und Kunden informiert“ worden. Lesen Sie auch: Stute-Insolvenz: Wichtige Termine für Gläubiger im Paderborner Amtsgericht Als Generalhandlungsbevollmächtigter begleite Jan Hendrik Groß (RSM Ebner Stolz) mit seinem Team die Insolvenzverfahren und unterstütze die Geschäftsführung. Sachwalter im Verfahren ist Stefan Meyer von der Pluta Rechtsanwalts GmbH. Meyer begrüße &bdquo;die jetzt gefundene Fortführungslösung ausdrücklich, weil damit nicht nur das bestmögliche Ergebnis für das Unternehmen und die Mitarbeiter, sondern auch für die Gläubiger im Verfahren erzielt wird“. Das Fortführungskonzept sehe eine Konzentration der geschäftlichen Aktivitäten auf den Bereich Konfitüre, Brotaufstriche und Getränke in Weichverpackungen am Standort Abtsbrede vor, heißt es weiter. Damit könne Stute auch weiterhin &bdquo;seine Kunden mit Produkten in diesen Segmenten in bewährter Art und Weise, mit hoher Produktqualität und gewohnter Verlässlichkeit beliefern“. Stute-Gesellschafter eng eingebunden Das Fortführungs- und Restrukturierungskonzept sei &bdquo;in enger Einbindung der Gesellschafter, des Managements und des Sachwalters“ erarbeitet worden. In einem nächsten Schritt soll der Insolvenz- und Sanierungsplan ausgearbeitet werden. Darin soll das Konzept umgesetzt werden. Darüber hinaus soll das Konzept den Gläubigern zur Abstimmung in einem Erörterungs- und Abstimmungstermin am Amtsgericht Paderborn vorgestellt werden. Auch die sogenannten Verfahrensgläubiger sollen eingebunden werden. Stute will auf externen Investor verzichten Die Sicherung des Stute-Kernstandortes an der Abtsbrede soll ohne externen Investor möglich sein, heißt es weiter. Dadurch werde &bdquo;die Unabhängigkeit und Eigenständigkeit der Stute-Nahrungsmittelwerke gewahrt“. Mit diesem Schritt wolle Stute auch &bdquo;Klarheit“ gegenüber Kunden und Mitarbeiter schaffen. Denn noch sei zwar der sogenannte M&A-Prozess zur Suche eines geeigneten Investors oder auch Kooperationspartners nicht erfolgreich abgeschlossen. Dennoch hätten die bisherigen Gesellschafter in der vergangenen Woche entschieden, ein grundlegendes und in allen Unternehmensbereichen überarbeitetes Fortführungskonzept notfalls auch ohne einen Investor beziehungsweise Kooperationspartner umzusetzen. Der M&A-Prozess habe sich aufgrund einer &bdquo;außerordentlich schwierigen Konjunktur- und Branchensituation zeitlich länger hingezogen als ursprünglich geplant“. Hohe Quote für Gläubiger Die Gesellschafter sollen sich in der vergangenen Woche in einer Investorenvereinbarung verbindlich verpflichtet haben, die erforderlichen finanziellen Voraussetzungen sicherzustellen. Damit soll der Insolvenz- und Sanierungsplan finanziert werden können. Die Gläubiger könnten zudem mit einer überdurchschnittlich hohen Quote rechnen, heißt es in der Mitteilung. Damit sei davon auszugehen, dass sie dem Plan mehrheitlich zustimmen werden. Insolvenz- und Sanierungsplan bis Ende Oktober Zudem hätten sich die Eigenverwaltung und Sachwaltung dahingehend abgestimmt, dass der Insolvenz- und Sanierungsplan in der zweiten Oktoberhälfte beziehungsweise bis spätestens Ende Oktober 2024 fertiggestellt und dann beim Insolvenzgericht eingereicht werden soll. Der Erörterungs- und Abstimmungstermin beim Amtsgericht Paderborn soll dann noch in diesem Jahr vor den Feiertagen stattfinden. Stute-Sachwalter lobt Einsatz und Loyalität Zum geplanten Erhalt des Stute-Kernstandortes teilt Sachwalter Meyer mit: &bdquo;Das ist eine sehr gute Nachricht für die Gläubiger im Verfahren, für die Kunden, für die Region und ganz besonders für die Mitarbeiter, die seit Monaten großen Einsatz und hohe Loyalität zeigen, um das Unternehmen und ihre daran geknüpften Arbeitsplätze zu erhalten.“ Auch die Gesellschafter würden ihrer &bdquo;immer wieder geäußerten Verantwortung“ nachkommen, so Meyer. Zudem sei der Erhalt des Kerngeschäfts und des Hauptstandorts &bdquo;ein Meilenstein in Richtung einer stabilen und erfolgreichen Zukunft für die gesamte Stute-Gruppe inklusive der nicht insolventen Gruppenunternehmen“. Zum 1. August hatte Stute das Kühlhaus am Standort Halberstädter Straße geschlossen. Davon waren etwa 200 Beschäftigte betroffen. Für sie war eine Transfergesellschaft eingerichtet worden.

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