Schulbus-Chaos verärgert Familien im Paderborner Land

Kreis Paderborn. Es hakt an mehreren Orten im Schulbusverkehr im Kreis Paderborn. Mit Beginn des Schuljahres stellen sich fast in jedem Jahr Probleme bei der Beförderung der Kinder und Jugendlichen ein. Besonders hart hat es diesmal offensichtlich Büren, Salzkotten und Bad Wünnenberg getroffen. Veränderungen hat es nach Beschwerden aber auch bereits in Bad Lippspringe und Hövelhof gegeben. Von einem reibungslosen Ablauf konnte in dieser Woche noch keine Rede sein. Doch es soll besser werden, versprechen die Verantwortlichen. Drastische Worte wählte Thorsten Harnischmacher, der Leiter des Bürener Liebfrauengymnasiums (LFG), am Dienstag in einer E-Mail an teils entrüstete Eltern. Darin ist die Rede von einer &bdquo;auf vielen Strecken untragbaren Bussituation“. Er berichtet von &bdquo;massiven Beschwerden“ und verweist auf das Busunternehmen BVO, das auf eigene Rechnung (eigenwirtschaftlich) die Strecken im sogenannten Linienbündel 12 (Büren/Salzkotten/Bad Wünnenberg) bedient. Beschwerden von Eltern seien zahlreich auch im Bürener Rathaus eingegangen, berichtet Abteilungsleiter Jörg Altemeier. Er kennt die Probleme aus vergangenen Schuljahren, sagt aber auch, dass es sonst weniger drastisch gewesen sei. Die Stadt bestätigt, dass es im Schulbusverkehr jüngst zu mehrfachen Engpässen und Ausfällen gekommen ist. Schülerinnen und Schüler aus Wünnenberg, Salzkotten und Büren seien vor allem bei der Anreise zu ihren Schulen durch fehlende und überfüllte Busse beeinträchtigt. BVO spricht von &bdquo;falsch geplanten Kapazitäten“ Die BVO, ein Unternehmen des Deutsche-Bahn-Konzerns, hat sich schriftlich bei den Betroffenen entschuldigt. Es habe mit der Neuausschreibung des Linienbündels &bdquo;große Änderungen im Schulverkehr“ und während der Schulferien &bdquo;weitere Änderungen an den Fahrplänen“ gegeben. Danach sei es zu einer reichlich späten Planung von Dienstplänen gekommen, die wiederum zu &bdquo;Fehlern in den Fahrplänen“ geführt hätten, rechtfertigt sich das Unternehmen reichlich umständlich. Die Folge, das gibt die BVO zu, seien teilweise &bdquo;Verspätungen an den Schulen“ und &bdquo;falsch geplante Kapazitäten“ gewesen. Nach Sichtung der Beschwerden, die Kommunen und Schulen ans Unternehmen durchgereicht haben, hat die BVO am Donnerstagmorgen den Rathäusern und den Schulen Änderungen im Fahrplan geschickt. Diese sollen ab Montag, 2. September, umgesetzt werden. Aktualisierte Fahrpläne lägen derzeit noch nicht vor, die geänderten Fahrten sollen ab dem 9. September in den Fahrplanauskünften sichtbar sein, macht die BVO Hoffnung auf Besserung. Änderungen soll es demnach geben auf den Linien Bür5/465 (Büren – Bad Wünnenberg – Bleiwäsche), 494 (Büren – Salzkotten), bei der Anbindung nach Niederntudorf, mit dem Wegfall SK4, Anbindung Salzkotten nach der 11. Stunde, Bür4 und 463, SK1, 419 (Büren – Haaren – Helmern – Henglarn – Atteln – Etteln – Husen – Eilern), 461 und 491. Die Informationen sind im Detail über die Schulen an die Eltern kommuniziert worden, teilt die Stadt Büren mit. Lesen Sie auch: Eltern-Wut sorgt in Hövelhof für besseren Schulbus Hilla Jürgensmeier-Schlüter, Schulleiterin des Bürener Mauritiusgymnasiums, und LFG-Chef Thorsten Harnischmacher äußern sich auf &bdquo;NW“-Anfrage gemeinsam. Demnach hoffen sie, dass mit den am Donnerstag von der BVO kommunizierten Veränderungen der Verkehr zu den Bürener Gymnasien aus allen Richtungen deutlich verbessert funktionieren wird. Deutlich benennen sie den bisherigen Schulbusverkehr als &bdquo;in Teilen ungenügend“. Eltern-Beschwerden in Bad Lippspringe und Hövelhof Im Gegensatz zu Büren/Salzkotten mit dem Linienbündel 12 wird der Schülerverkehr im Rest des Kreises Paderborn vom Nahverkehrsverkehrsverbund Paderborn/Höxter (NPH) organisiert. Die weiteren Linienbündel werden gemeinwirtschaftlich betrieben, Kosten im Umlageverfahren auf die Kommunen verteilt. Nachdem der NPH bereits aufgrund von Eltern-Beschwerden vier Linien im Schülerverkehr in Bad Lippspringe und bereits zweimal Linien rund um Hövelhof angepasst oder Anpassungen angekündigt hat, bestehen in der Sennegemeinde offenbar nach wie vor Probleme bei den Verbindungen in Richtung Paderborn und bei der Beschriftung der Busse auf dem Rückweg mittags nach Hövelhof. Der NPH steht unter Kostendruck und will den Fahrbetrieb laut seines Sprechers möglichst effizient organisieren. Dass es dabei aber offenbar genauso wie bei der BVO zu handwerklichen Fehlern gekommen ist, müssen jetzt Kinder und Jugendliche ausbaden.

Meistgelesen