
Paderborn. Die Sommerferien sind gestartet – und damit auch die Zeit der längeren Öffnungszeiten in den beiden Paderborner Freibädern. Nach den Ferien kann im Rolandsbad und im Waldbad ebenfalls geplanscht, geschwommen und gesonnt werden, aber nur bis 31. August. Die SPD-Fraktion und die Linksfraktion möchten die Freibad-Saison gerne um eineinhalb Wochen verlängern.
In der jüngsten Ratssitzung haben die beiden Fraktionen daher einen entsprechenden Antrag gestellt. Zuletzt sei deutlich geworden, dass „gerade dieser Bereich der sportlichen Betätigung und Freizeitgestaltung den Paderbornerinnen und Paderborn sehr wichtig ist“, sagte Roswitha Köllner (Linksfraktion).
Im vergangenen November sei ein vorzeitiges Ende der Freibadsaison beschlossen worden, um 30.000 Euro zu sparen. Mittlerweile stelle sich die städtische Haushaltssituation als „weniger dramatisch“ dar, so Köllner.
Markus Mertens (CDU) empörte diese Aussage: „38 Millionen Euro so zu verharmlosen, das ist Linken-Sprachen.“ Seine Fraktion, wie auch die FDP, die AfD und Für Paderborn, sprachen sich gegen die gewünschte Saison-Verlängerung aus, die Grünen enthielten sich.
Paderbäder-Mitarbeitende machen derzeit Überstunden
Doch selbst wenn der Paderborner Stadtrat mehrheitlich dem Antrag gefolgt wäre, hätte das nicht unbedingt eine längere Freibad-Saison zur Folge gehabt, da sie womöglich gar nicht umsetzbar ist. Stichwort: der schon mehrfach genannte Personalmangel.
In den Sommerferien könne das Freibad-Angebot aufrechterhalten werden, da die Paderbäder-Mitarbeitenden nicht in den Urlaub gehen, sondern Überstunden machen, sagte Sozialdezernent Wolfgang Walter. „Das ist für die Kolleginnen und Kollegen nicht schön, aber zumindest hilft es an dieser Stelle. Und ich muss denen natürlich zu einer attraktiven Zeit Urlaub genehmigen, was nach der Freibadsaison sein wird.“
Unklar sei zuletzt noch gewesen, ob die Auszubildenden ihre Prüfung bestehen und bei den Paderbäder bleiben. Sollte sich die Personalsituation verbessern, dann würde eine Saison-Verlängerung in Betracht gezogen werden, so Walter.
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Ein Freibad-Betrieb sei nie kostendeckend, sagte er auf Nachfrage von Alexander Senn (FDP). Vor ein paar Jahren habe man ausgerechnet, dass die Stadt bei jedem Eintritt vier Euro draufzahle. Eine Zahl, die angesichts gestiegener Kosten heute wohl höher liege. Walter: „Das muss es einer Stadt aber auch Wert sein.“