Trauerredner baut Netz an Grablichtautomaten auf Paderborner Friedhöfen auf

Paderborn. Ein Sonntag, die erwachsenen Kinder sind zu Besuch bei den Eltern in Paderborn, spontan entscheidet sich die Familie, zum Grab der Oma zu gehen: Diese Situation sei ein Beispiel dafür, wann seine Grablichtautomaten genutzt würden, sagt Martin Fryburg. Denn an ihnen können rund um die Uhr Grabkerzen gekauft werden – also auch dann, wenn die Geschäfte geschlossen haben. Er hat vor wenigen Wochen eine Handvoll solcher Automaten an Paderborner Friedhöfen aufstellen lassen, weitere sollen folgen. Der Paderborner ist als Trauerredner im Stadtgebiet und der näheren Umgebung tätig. Eine Kerze am Grab eines geliebten Menschen abzustellen, hält er für hilfreich bei der Trauerverarbeitung. &bdquo;Man steht dann nicht nur am Grab, sondern macht aktiv was“, sagt Fryburg. &bdquo;Und eine Kerze brennt weiter, wenn man den Friedhof wieder verlassen hat.“ Sie verlängere das Erinnern über den eigentlichen Grabbesuch hinaus. Seit 2011 steht am Hauptfriedhof Auf dem Dören ein erster Grablichtautomat, der zunächst von einem Bestatter betrieben wurde. Vor einem Jahr hat Martin Fryburg das Gerät am Haupteingang übernommen und seitdem die Nachfrage beobachtet. Insbesondere an Feiertagen – allen voran an Allerheiligen und an Weihnachten – sowie an Muttertag verkaufe er viele Kerzen, sagt Fryburg. Da sich das Geschäft lohnt, will er es schrittweise ausweiten. Eine Kerze mit Streichhölzern kostet zwei Euro Im April sind zum ersten Gerät fünf weitere Grablichtautomaten hinzukommen. Einer am Ostfriedhof (Parkplatz Driburger Straße am Haupteingang), zwei am Westfriedhof (Eingänge an der Kapelle und an der Hohoffstraße), einer auf dem Friedhof in Sennelager (an der Kapelle) und einer am Waldfriedhof Schloß Neuhaus (Eingang am Josef-Temme-Weg). .responsive23-j1GGWe412EkemmKF-map-240531-grablichtautomaten { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-j1GGWe412EkemmKF-map-240531-grablichtautomaten { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-j1GGWe412EkemmKF-map-240531-grablichtautomaten { padding-top: 142.86%; } } Zwei Euro kostet eine Kerze im roten Behälter – mitunter teurer als im gewöhnlichen Laden. Beigelegt ist eine Schachtel Streichhölzer. Becher mit ausgebrannten Kerzen können Friedhofsbesucher am Automaten zurückgeben. &bdquo;Die Deckel werden zum Teil aufgearbeitet“, erklärt Fryburg. Zudem könne das Restwachs wiederverwendet werden. Lesen Sie auch: Reerdigungen, Pilzsärge, Diamanten – Neue Bestattungsformen im Kreis Paderborn In seiner Haupttätigkeit als Trauerredner sei er häufig auf Friedhöfen, erzählt Fryburg. Dann schaue er nach, ob er die Grablichtautomaten, die Platz für 159 Kerzen bieten, auffüllen muss: &bdquo;Ich habe immer fünf Kartons mit Kerzen im Auto.“ Auf dem Dören komme das Nachfüllen häufiger als an den anderen Standorten vor, bei denen es noch einen Gewöhnungseffekt brauche. &bdquo;Sie werden aber schon relativ gut angenommen. In persönlichen Gesprächen habe ich gehört: Gut, dass es so was gibt“, sagt der Paderborner. Ziel: Alle Paderborner Friedhöfe sollen einen Automaten erhalten Er bezieht die Kerzen von der bayrischen Firma AK Vertrieb & Service, die alle sechs Grablichtautomaten hergestellt hat. &bdquo;Wir sind seit 35 Jahren im Geschäft und stehen mit unseren Automaten quer durch Deutschland“, sagt Geschäftsführer Philipp Bielefeldt gegenüber der &bdquo;NW“. Auch er berichtet davon, dass zumeist Impulskunden, die ein oder zwei Mal im Jahr den Friedhof besuchen, die Automaten nutzen. Die Mehrheit der bislang 600 Geräte betreibt AKVS selbst, manche wie die in Paderborn hat das Unternehmen verkauft. In Bielefeld möchte Bielefeldt übrigens irgendwann auch Grablichtautomaten aufstellen, merkt er schmunzelnd an. Zunächst steht aber Paderborn an. Denn Martin Fryburg hat weitere Pläne. Als &bdquo;Fernziel“ will er alle 14 Paderborner Friedhöfe mit dann insgesamt rund 20 der Geräte ausstatten. Er plant mit einer Erweiterung jedes halbe Jahr. &bdquo;Die Automaten gibt es nicht von der Stange, sondern werden einzeln angefertigt. Das braucht Zeit“, sagt er. Stadt Paderborn erhält Nutzungsgebühr für die Aufstellflächen Die Paderborner Stadtverwaltung sei bei dem Thema &bdquo;sehr kooperativ“, lobt er. Das Aufstellen der bisherigen Automaten auf den städtischen Flächen sei &bdquo;kein bürokratischer Aufwand“ gewesen. Fryburg zahlt eine Nutzungsgebühr für die Flächen, am Umsatz wird die Stadt nicht beteiligt. Auf privater Fläche hatte übrigens vor drei Jahren das Bestattungsunternehmen Schäfers einen Trauerautomaten aufgestellt. Das Gerät, das auch Grablichter anbietet, steht am Eingang des Bestattungshauses in Schloß Neuhaus.

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