Paderborn/Salzkotten-Scharmede. Die waghalsige Verfolgungsfahrt, die sich ein Polo-Fahrer mit der Polizei lieferte, endete letztlich unsanft auf einer Pferdewiese. Wie die Paderborner Polizei berichtet, fuhr ein 21-Jähriger davon, als er Samstagnacht kontrolliert werden sollte. Erheblich zu schnell ging es durch Paderborn bis in den Salzkottener Ortsteil Scharmede. Im Kreuzungsbereich der Feldwege Dreihausen und Heideweg kam es dann zum Unfall.
Zunächst war der grüne VW Polo gegen 1.20 Uhr einer Streifenwagenbesatzung auf der Neuhäuser Straße in Paderborn aufgefallen. Das linke Rücklicht des mit drei Personen besetzten Autos war defekt. Die Polizeibeamten folgten dem Wagen, der in die Friedrichstraße abbog und anschließend über das Westerntor auf der Borchener Straße weiterfuhr. Als die Polizei dort entsprechende Anhaltesignale gab, beschleunigte der Fahrer umgehend, bog in die Wollmarktstraße, von dort aus in die Mälzerstraße und dann erneut wieder in die Wollmarktstraße ab.
Über den Grünen Weg raste das Fahrzeug mit etwa 120 Stundenkilometern über eine rote Ampel auf den Frankfurter Weg in Richtung der Kreuzung des Heinz-Nixdorf-Rings mit der Bahnhofstraße und der B1. Auch die dort ebenfalls rot zeigende Ampel sowie die rote Ampel im Kreuzungsbereich des Heinz-Nixdorf-Rings mit der Riemekestraße ignorierte der Fahrer.
Auch in Elsen geht der Sichtkontakt zum VW Polo verloren
Aufgrund der weiterhin hohen Geschwindigkeit brach die Streifenwagenbesatzung die Verfolgung wegen des hohen Unfallrisikos zunächst ab. Der Polo fuhr auf der Paderborner-Straße weiter in Richtung Elsen und bog dort nach links in die Ostallee ab. Ermittlungen hatten bereits ergeben, dass das am Fahrzeug angebrachte Kennzeichen als gestohlen gemeldet war. Kurze Zeit später entdeckte die Polizei den Polo auf der Wewerstraße erneut. Als es in die Von-Eichendorffstraße einbog, brach der Sichtkontakt erneut ab.
Gegen 1.50 Uhr meldete dann eine Streifenwagenbesatzung, die in Salzkotten-Scharmede auf der Bahnhofstraße unterwegs war, die erneute Sichtung des VW Polos. Der Mann ignorierte abermals die Anhaltezeichen und beschleunigte das Auto stark. Er bog über die Hoppenhofstraße in einen Feldweg ein und raste über den Mühlenweg und den Feldweg Goldbuschfeld weiter in Richtung Scharmeder Straße. Diese überquerte der 21-Jährige kurz darauf, ohne seine Geschwindigkeit zu reduzieren und fuhr über den Feldweg Oststraße weiter.
Über den Weg Westerfeld setzte der Polo die Fahrt entlang eines Wohngebiets fort, raste über die Straßen Stangenweg und bog schließlich in den Feldweg Dreihausen ein. In der T-Kreuzung mit dem Heideweg verlor der Fahrer schließlich die Kontrolle über sein Fahrzeug und fuhr geradeaus durch den Zaun einer angrenzenden Pferdekoppel. Das Fahrzeug riss die Zaunpfosten aus der Verankerung, wurde durch die Wucht des Aufpralls nach rechts geschleudert und prallte gegen ein Metallfass. Das Auto kam dadurch zum Stillstand.
Das Auto steckt fest - der Fahrer gibt weiter Gas
Da der Fahrer weiterhin versuchte, Gas zu geben, fuhr sich der Kleinwagen im nassen Erdreich fest. Nach Ansprache durch die Polizei schaltete der Beifahrer den Motor ab, sodass der 21-Jährige aus dem Auto geholt werden konnte. Ein freiwilliger Alkohol- und Drogentest verliefen positiv. Dazu stellte sich heraus, dass der Fahrer keinen Führerschein hat. Der 21-Jährige sowie der gleichaltrige Beifahrer und die weitere 17-jährige Beifahrerin wurden zur Polizeiwache nach Paderborn gebracht. Dort wurde dem Fahrer eine Blutprobe entnommen.
Der 21-Jährige muss sich nun wegen des Verdachts des verbotenen Kraftfahrzeugrennens, des Fahrens ohne Führerschein sowie Fahrens unter Alkohol- und Drogeneinfluss verantworten. Das gestohlene Kennzeichen und der VW Polo wurden sichergestellt. Der Sachschaden am Auto und der Pferdekoppel wird auf rund 3.500 Euro geschätzt.