Neujahrsempfang

Zwischen Europa und Lokalpolitik: Neujahrsempfang der Grünen in Paderborn

Zwei Grünen-Politiker reisen nach Paderborn, um über die Situation in Europa und Deutschland zu sprechen. Besonderer Schwerpunkt sind die Anti-AfD-Demonstrationen in Deutschland.

Die Grünenpolitiker und -politikerinnen Alexandra Geese (v. l.), Anne Birkelmann, Sabine Kramm, Norika Creuzmann, Jörg Schlüter, Martina Wolf-Sedlatschek, Robin Wagener, Markus Rieger und Hartmut Oster sprechen auf dem Neujahrsempfang über die Zukunft Europas. | © Dana Stoll

Dana Johanna Stoll
22.01.2024 | 22.01.2024, 16:44

Paderborn. Vielerorts wurde auch am vergangenen Wochenende wieder zu Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und die AfD aufgerufen. Am Sonntag trafen sich die Paderborner Grünen zum Neujahrsempfang unter dem Motto „Lust auf Europa“. Nicht nur die Situation in der Ukraine kam an dem Vormittag zur Sprache, auch die derzeitige Situation mit der AfD wurde von den Rednern und vom Publikum ausgiebig behandelt.

Zu dem Empfang im Hotel Aspethera angereist waren unter anderem Alexandra Geese, Mitglied im Europäischen Parlament in Brüssel, und Bundestagsabgeordneter Robin Wagener. In einer sogenannten Townhall, in der das Publikum Fragen stellen können, haben die beiden Abgeordneten den Parteimitgliedern Rede und Antwort gestanden. Geese und Wagener haben sich anfangs in einer Rede klar gegen Hass und Hetze ausgesprochen.

Doch auch die bevorstehenden Wahlen waren Thema in den Reden der beiden Politiker. „2024 geht es um viel. Die Wahlen in Europa und in Amerika werden nicht nur über das Schicksal Europas entscheiden, sondern auch über die Demokratie und den Wohlstand“, sagt Geese in ihrer Rede. Und auch Wagener stellt den Stellenwert der aufkommenden Wahlen in den Vordergrund. „Mit der Europäischen Union zeigen wir anderen Völkern, dass es nicht nur das russisch-politische Modell gibt“, sagt er.

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Krieg in Europa

Beide Politiker sprechen aber auch ihre Hoffnung aus. „Ich bin sehr stolz auf die vielen Demonstrationen in Deutschland, die sich gegen den Rechtsextremismus aussprechen“, sagt Geese. Im Anschluss an den Neujahrsempfang reiste Geese selbst nach Bonn, um an einer Demonstration teilzunehmen.

An dem Vormittag ging es aber auch um die Situation in Europa. Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine ist der Krieg zurück nach Europa gekommen. Die Partei hat sich an vielen Stellen für die Erhaltung und Schaffung des Friedens in Europa ausgesprochen. „Die Ukraine kämpft für den Zusammenschluss mit Europa und so auch für die Demokratie“, sagt Wagener, der im Kontakt mit der belarussischen Politikerin Swetlana Tichanowskaja ist.

Ehrenamtliches Engagement

Während der Fragerunde gab es von einigen Mitgliedern auch Kritik an den politischen Entscheidungen der Ampel-Regierung, wie beispielsweise an der abgelehnten Taurus-Lieferung in die Ukraine. „Über die tatsächliche Lieferung entscheidet die Bundesregierung, der Bundestag kann da nur beraten“, sagt Wagener zu der Frage eines Mitgliedes. Und auch Geese habe wenig Einfluss auf die Lieferung. „Das Europäische Parlament hat da wenig Einfluss. Wir konzentrieren uns mehr auf die Finanzierung“, sagt Geese.

Doch an dem Vormittag war nicht nur Europa und die überregionale Kritik Thema, sondern auch die Lokalpolitik im Paderborner Land. So würdigten Vertreter der Grünen das ehrenamtliche Engagement in der Partei. Dieses Engagement sei das Fundament für die Grünen. Doch in den kleineren Kommunen stoße das Ehrenamt auch an seine Grenzen. Dort würden sich Vereine zusammentun, um dem schwindenden Ehrenamt entgegenzustehen.