Das war 2023, Teil 2: Das Jahr in Paderborn in Bildern

Paderborn. Max Kruse zum SC Paderborn, Carsten Linnemann an die CDU-Spitze, Claudia Pechstein ins Ziel: Doch nicht nur Promis sorgten in Paderborn in 2023 für Schlagzeilen, sondern auch grüne Blaualgen, mehrere Bauprojekte und Veränderungen in Handel und Gastronomie. Anhand der Bilder unserer Redakteurinnen und Redakteure sowie unserer Fotografen blicken wir im zweiten Teil unseres Jahresrückblicks (hier geht es zu Teil eins) auf ausgewählte Ereignisse der vergangenen zwölf Monate zurück. Der 75. Osterlauf Unter den mehr als 10.000 Teilnehmern beim 75. Osterlauf sind auch in diesem Jahr wieder zahlreiche bekannte Sportler. So siegt die Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein beim Inline-Skate-Halbmarathon. Bei der mehrstündigen Veranstaltung werden vor zahllosen Zuschauern am Streckenrand etliche Weltklasseleistungen und Bestzeiten erzielt. Neue ZOH an der Friedrichstraße Die Bauarbeiten für die Zentrale Omnibushaltestelle erfordern zwischenzeitlich eine dreiwöchige Vollsperrung der Friedrichstraße. Darunter leiden auch Geschäftsleute, trotz der Nähe zum Westerntor. Denn auch für Fußgänger ergibt sich eine nicht ganz übersichtliche Lage. Inzwischen ist das gesamte Projekt ZOH-Neubau abgeschlossen. Blaualgen im Lippesee In einem so satten Grün hat man das Wasser des Lippesees wohl noch nie gesehen, wie im September dieses Jahres. Die Farbe natürlichen Ursprungs ist aber alles andere als gutartig. Cyanobakterien, auch als Blaualgen bezeichnet, haben sich explosionsartig vermehrt. Durch den Kreis Paderborn wird ein Badeverbot für den See ausgesprochen, denn der Kontakt oder das Verschlucken von belastetem Wasser kann zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Hautreizungen, Fieber und Atemnot führen, bei Tieren sogar bis zum Tod. Auch der Tallesee, dort gilt ohnehin ein Badeverbot, ist von der extremen Bakterienvermehrung betroffen. Entgegen der Annahme, dass die Badesaison am 15. September zu Ende gehe, halten sich Sonnenschein und warme Temperaturen bis in den Oktober hinein. Es dauert rund sieben Wochen, bis die grünen Schlieren verschwunden und die Bakterienwerte wieder im normalen Bereich angelangt sind. Die Warnung kann aufgehoben werden. Ende Oktober ist dann auch wahrlich keine Badesaison mehr. Party auf dem Campus Beim Asta-Sommerfestival wird der Uni-Campus wieder zur Partyzone. Rund 14.000 Besucher feiern zu den Klängen von Alle Farben, Bausa, Juju, Querbeat oder Cascada. Eine Neuerung beim Festival sind Awareness-Teams, die als Ansprechpartner dienen, wenn Situationen nicht gut laufen. &bdquo;Wir helfen dann zum Beispiel bei Fällen von Rassismus, sexuellen Übergriffen oder bei zu viel Alkoholkonsum“, sagt Svetlana Hardeweg, eine der Koordinatorinnen, während der Veranstaltung. Sexuelle Belästigung Im Frühjahr wird bekannt, dass mehrere Betroffene insbesondere einem Mitarbeiter des Padersprinter sexuelle Belästigungen und rassistische Beleidigungen vorwerfen. Nachdem der Kommunalbetrieb die Vorfälle zunächst abstreitet, ändert er nach massiver öffentlicher Kritik, unter anderem auch aus der Kommunalpolitik, später seine Strategie und bemüht sich um Aufklärung. Für den Beschuldigten hat der schlagzeilenträchtige Fall Folgen, doch auch die Betroffenen kommen nicht zur Ruhe. Trauer um Tafel-Geschäftsführer Er war fast unermüdlich unterwegs. Wolfgang Hildesheim, Geschäftsführer der Paderborner Tafel, stirbt im Alter von 69 Jahren. Mit großem Engagement war er über 20 Jahre lang für die Tafel im Einsatz. &bdquo;Ich arbeite im Moment 12 Stunden am Tag. Und dann wartet noch die Büroarbeit“, sagte Hildesheim im Jahr 2021 gegenüber der &bdquo;NW“. Da hatte die Pandemie die Tafel gerade vor ganz neue Herausforderungen gestellt. &bdquo;Jeder Euro hilft“, pflegte er bei vielen Gelegenheiten zu sagen. Veränderungen in der Gastro-Szene In der Gastro-Landschaft in Paderborn gibt es zahlreiche Neueröffnungen und Schließungen. Zu Libori öffnet die Rooftop-Bar des Kump, am Kamp soll bald das &bdquo;Secret Cuts – Steaks, Tapas, Pasta & Wine“ locken. Mitte Februar schließt das Jassas im Paderquellgebiet. Und das Heinrichs am Dom wird zum wohl ersten veganen Restaurant der Stadtgeschichte umgebaut. Ex-Nationalspieler verlässt den SCP Mit Promi-Zugang und Ex-Nationalspieler Max Kruse kommt der Boulevard zum SCP. Dem Team kann der ehemalige Nationalspieler aufgrund von Verletzungen allerdings nicht oft helfen. Zeitgleich mit dem &bdquo;Big Brother“-Einzug seiner Frau Dilara verlässt er den Verein. Obgleich es Kruse in seiner Paderborner Zeit recht ruhig angehen lies, sein Abschied wird standesgemäß publik: Durch eine geleakte WhatsApp an die Sportskameraden. Dennoch bescheinigte ihm Trainer Lukas Kwasniok aus der gemeinsamen Arbeit heraus: &bdquo;Auf menschlicher Ebene war das 1a mit Sternchen.“ Nach dem dann auch offiziellen SCP-Abschied verkündete Kruse zuletzt das endgültige Ende seiner Profi-Laufbahn. Grundstein auf Alanbrooke-Geländegelegt Der Grundstein für das Alanbrooke-Quartier wird im September gelegt. Damit realisiert die Wohnungsgesellschaft Paderborn (WGP) das erste Projekt. Das Ziel: hochwertiger Wohnraum für 317 Haushalte. Die Wohnungen verteilen sich auf 14 Gebäude. 276 davon sind öffentlich gefördert. Die Gesamtkosten für das Bauprojekt sollen rund 100 Millionen Euro betragen, davon trägt das Land 68 Millionen Euro über Fördermittel. Polit-Karriere Der Paderborner Bundestagsabgeordnete Carsten Linnemann klettert weiter auf der politischen Karriereleiter empor. Er wird im Sommer neuer CDU-Generalsekretär. Ganz unerwartet kommt diese Personalie bei den Christdemokraten nicht, denn als Parteivize und Chef der Grundsatzprogrammkommission war Linnemann bereits in wichtigen Positionen aktiv. Schließungen im Einzelhandel Im Sommer schließt mit dem Elektronik-Fachmarkt Saturn der Ankermieter der Libori-Galerie. Zum Jahresende verliert der Einzelhandel mit dem Fotoshop in der Kinopassage und dem Modehaus Sittig zwei inhabergeführte Geschäfte. Allerdings geht es hier mit Jan Wilhelm Sittig aus der dritten Generation mit zwei neuen Läden an anderer Stelle in der Innenstadt weiter. Tödliche Verbrechen In einem Wohngebiet in Mastbruch (Schloß Neuhaus) tötet ein 69-Jähriger seine Ehefrau, indem er sie zunächst erwürgt und mit einem Küchenmesser mehrfach auf die 67-Jährige einsticht. Die beiden waren mehr als vier Jahrzehnte verheiratet gewesen. Für seine Tat muss der Rentner viele Jahre ins Gefängnis. Ein halbes Jahr später bringt in Lichtenau-Holtheim ein Mann seine Frau um - auch hier liegt wohl ein &bdquo;innerfamiliärer Konflikt“ zugrunde, wie es von den Ermittlern heißt. Nach der Bluttat ruft der Mann selbst die Polizei, bevor er sich ebenfalls eine tödliche Schussverletzung zufügt. Ein weiteres Tötungsdelikt gibt es in Delmenhorst, wo ein 29-jähriger Paderborner seine 83-jährige Großmutter umbringt. Weil er psychisch krank ist, wird er nicht verurteilt, sondern unbefristet in eine Klinik eingewiesen. Neuer Wirtschaftsförderer Marco Trienes wird neuer Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Paderborn. Der 47-Jährige tritt die Nachfolge von Frank Wolters an, den es nach Berlin zieht. Trienes war zuvor in Wuppertal tätig. Nach einer ersten Eingewöhnungszeit, nannte er gegenüber der &bdquo;NW“ den Fachkräftemangel als einen der wichtigen Ansatzpunkte. &bdquo;Wir müssen Menschen begeistern für den Standort. Dass sie sich für Paderborn entscheiden, zumindest für eine längere Zeit, über das Studium hinaus“, so sein Blick auf die Perspektiven. Lebende Krippe ist zurück Bei der Lebendigen Krippe auf dem Paderborner Weihnachtsmarkt gehörten Esel, Ochse und zwei Schafe über viele Jahre dazu. Nach dem Aus vor ein paar Jahren ist die lebendige Krippe auf den Weihnachtsmarkt 2023 zurückgekehrt. 25 Quadratmeter – und damit mehr als früher – haben sie in ihrem Stall auf dem Paderborner Weihnachtsmarkt, ausgelegt mit Stroh, dazu Wasser- und Futterquellen, sowie ein kleiner Unterstand für die Schafe. Von den Besuchern abgeschirmt sind sie durch Glasscheiben, sodass auch niemand die Tiere füttern kann. Trotz des überarbeiteten Konzepts gibt es Kritik von Tierschützern.

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