Werbegemeinschaft Paderborn feiert Jubiläum mit großem Shopping-Festival

Paderborn. Die Belebung und Attraktivität der Innenstädte ist eine Daueraufgabe. Städteplanung und Wirtschaft sind gleichermaßen gefordert. Dazu zählt auch die Paderborner Werbegemeinschaft, die mit unterschiedlichen Veranstaltungen versucht, Menschen in die City und die Geschäftslagen am Stadtrand zu holen. Das Jubiläumsjahr zum 40. Geburtstag feiert der Verein mit zahlreichen Events. Los geht es mit dem Shopping-Festival mit viel Kultur am Samstag, 30. September, und Montag, 2. Oktober. &bdquo;Wir wollen jetzt ungefähr ein Jahr feiern, dass wir 40 geworden sind“, sagte Uwe Seibel, Vorsitzender der Werbegemeinschaft. &bdquo;Ich glaube, das wird ein spannendes Jahr.“ Welche Veranstaltungen folgen, könne er noch nicht sagen. Für die City und die Peripherie sei aber viel in der Pipeline. Abhängig sei dies auch davon, welche städtischen Events angesichts der äußerst angespannten Haushaltslage stattfinden. &bdquo;Aber es werden schöne, interessante Aktionen“, so Seibel. &bdquo;Und ich denke, dass wir damit eine große Strahlkraft erreichen werden.“ Es sei folgerichtig, dass die Werbegemeinschaft zum 40-Jährigen ein Kulturfest feiert, sagt Manfred Schlaffer, der die Kunstmeile (lesen Sie dazu den Infokasten auf dieser Seite) zusammengestellt hat. Schließlich habe sie durch ihre Veranstaltungen die Kultur in Paderborn wesentlich mitgeprägt. &bdquo;Uns geht es darum, einen bunten Blumenstrauß zu bieten“, sagte Seibel. Ein Programm für möglichst viele Menschen. Neue Anforderungen Vor 40 Jahren hatten sich Einzelhändler zusammengesetzt. Aus der Diskussion um verkaufsoffene Sonntage oder eine Weihnachtsbeleuchtung resultierte im September 1983 schließlich die Gründung der Werbegemeinschaft. Damals dominierten inhabergeführte Läden, Filialisten waren selten. Als es das erste Mal ums Frühlingsfest ging, das der damalige Werbegemeinschaftsvorsitzende Klaus Bruns und Friedrich-Wilhelm Dany ins Leben rufen wollten, sei dies zunächst auf Gegenliebe gestoßen, so Seibel. Man habe doch Libori, so der Tenor in der Stadt. &bdquo;Wir bringen Menschen in die Stadt, und wir möchten, dass sie sich hier wohlfühlen“, sagte Seibel. Die Innenstadt und die Geschäftsstandorte in der Peripherie seien dabei immer zusammen gedacht worden. Das Anforderungsprofil der Werbegemeinschaft habe sich aber geändert. Weihnachtsbeleuchtung und verkaufsoffene Sonntag gebe es zwar noch immer, doch angesichts des starken Wandels im Handel und den Problemen von Innenstädten seien die Themen ganz andere. Aus diesem Grund gibt es seit Jahresbeginn 2017 das Citymanagement, zu gleichen Teilen von der Stadt Paderborn und der Werbegemeinschaft bezahlt. Vermieter kommen entgegen Mitentscheidend für eine Entwicklung der Innenstädte sind die Geschäftsmieten. &bdquo;Wenn wir in Paderborn nicht ein so großes Entgegenkommen der Vermieter erlebt hätten, hätten wir erheblich mehr Leerstand“, sagt Citymanager Appelbaum. Auch in 1a-Lagen wie der Westernstraße seien die Mieten nicht mehr die, wie vor zehn oder 20 Jahren. &bdquo;Viele Vermieter und Eigentümer sind sich ihrer Verantwortung bewusst“, so Appelbaum. &bdquo;Man weiß aber nicht, inwiefern sich die Lage verschärft.“ Er wisse von Städten, in denen Immobilienbesitzer gar kein Interesse an einer Vermietung hätten, wenn der Preis nicht stimme. Damit die Frequenz stimme, sei der Handel gefragt, auch gute Angebote zu schaffen. Neben den Vermietern der Geschäfte sei daher auch die Politik gefragt. Diese müsse Weichen stellen, damit die Innenstadt attraktiv bleibt. Eine Rolle spielt auch der Online-Handel. Wie Tanja Huckemann (Buchhandlung Bonifatius) aus dem Werbegemeinschaftsvorstand sagte, sei das Online-Geschäft auch für die stationären Händler eine wichtige Einnahmequelle. Dabei brauche auch der Online-Handel ein Gesicht, dass es durch den Social-Media-Bereich der Werbegemeinschaft gebe. Kundinnen und Kunden müssten sich bewusst sein, wo sie einkaufen und bestellen, so Appelbaum. Schwierige Rahmenbedingungen für Feste Auf Veranstaltungen zur Belebung der Innenstadt kommen mitunter zudem neue Hürden zu. Aufgrund der Neuberechnungen der GEMA-Gebühren würden die Frühlingsfest-Macher künftig wohl erheblich mehr zur Kasse gebeten. Bisher waren es jedes Jahr 5.000 bis 6.000 Euro. Die Abrechnung für dieses Jahr steht noch aus – doch die Stadt musste für Libori zuletzt das Siebenfache zahlen. Ziel ist es aber, auch in den Jahren ein Frühlingsfest zu veranstalten. Die Rahmenbedingungen seien aber schwierig, wegen der GEMA und auch der generellen Preiserhöhungen. &bdquo;Viele Events können eventuell nicht mehr stattfinden“, sagte Schlaffer. Beim Weihnachtsmarkt werde es keine Musik geben, dabei gehöre sie zur Stimmung. Diese aktuelle Entwicklung stehe der Notwendigkeit, aus den Innenstädten Erlebnisräumen zu machen, völlig entgegen. Nicht bekannt war der Werbegemeinschaft im Vorfeld ihrer Planungen die aktuelle Vollsperrung der Friedrichstraße. &bdquo;Ich hoffe, dass wir mit dem Programm so überzeugen können, dass die Menschen auch so kommen“, sagte Seibel.

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