Kreis Paderborn: In der Senne wird im Großaufgebot gelöscht

Kreis Paderborn. Im Bereich der Schießbahn Alma stehen nach langer Trockenheit plötzlich rund ein Hektar Wald- und Heidefläche in Brand. Als dann eine weitere Rauchsäule im Bereich der Schießbahn Lima auf einen zweiten Brandherd hinweist, werden rund 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rotem Kreuz in die Senne gerufen. Hier stehen weitere 5.000 Quadratmeter in Vollbrand. Mit zwei unterschiedlichen Einsatzszenarien rücken die Einsatzkräfte den Brandherden zu Leibe. Glücklicherweise handelt es sich um eine Großübung und nicht um einen Realeinsatz. &bdquo;Bis 2019 hat die Senneübung jährlich stattgefunden. In der Pandemie ruhten die Übungen. Jetzt wollen wir das Zusammenspiel der Kräfte üben und auch neue Technik einsetzen. Für uns sind solche Großübungen Gold wert“, sagt Übungsleiter Ralf Husemann, Leiter des Defence Fire and Rescue Service Sennelager. In monatelanger Arbeit hat er mit einem fleißigen Stab die Senneübung vorbereitet. Gut 160 Feuerwehrleute aus den Kreisen Paderborn, Gütersloh und Lippe rückten ebenso wie 40 weitere Einsatzkräfte von DRK, Range Control und der Deutsch-Militärischen-Verbindung aus. Im Bereich der Schießbahn Alma wurde der Wald- und Flächenbrand angenommen. Die Teams der Truppenübungsplatzfeuerwehr rücken in den frühen Morgenstunden aus, um eine weitere Brandausbreitung zu unterbinden. Doch schnell ist klar, es sind weitere Kräfte nötig, um entlang einer der Straße durch die Senne eine effektive Riegelstellung aufzubauen. Wehren aus Paderborn, Hövelhof, Delbrück, Augustdorf, und Schloß Holte-Stukenbrock werden von der Range Control an die Einsatzstellen geleitet. &bdquo;Wir dürfen nicht vergessen, wir bewegen uns hier auf einem Truppenübungsplatz, was besondere Gefahren für die Einsatzkräfte mit sich bringt“, erläutert Husemann. Daher erklärt die Deutsch-Militärische-Verbindung den Umgang und das richtige Verhalten bei möglichen Munitionsfunden anhand von Übungsmunition. &bdquo;Unser Ziel ist es, für den Ernstfall zu sensibilisieren“, sagt ein Sprecher der Bundeswehr. Eine Wasserentnahmestelle an einem Bach wird eingerichtet und Wasser im Pendelverkehr zur Einsatzstelle gebracht. Mit großem Personalaufwand und einer Vielzahl an Strahlrohren wird der angenommene Brand bekämpft. Bei der zweiten, etwa 5.000 Quadratmeter großen Brandstelle im Bereich der Schießbahn Lima entscheidet sich Einsatzleiter Hans-Josef Kammerer zu einer anderen Taktik. Weitere Kräfte werden alarmiert, darunter auch das Waldbrandmodul des Kreises Lippe aus Horn-Bad Meinberg sowie die Feuerwehren aus Bad Lippspringe, Schlangen Lügde und Detmold. Nachdem das Feuer zunächst ebenfalls durch eine personalintensive Riegelstellung eingegrenzt ist, bauen die Feuerwehrleute hier eine gut 200 Meter lange Düsenschlauchleitung entlang einer Straße auf. Ein mehrere Meter hoher Wassernebel kann so aufgebaut werden. &bdquo;Das Feuer kann die Wasserwand nicht so einfach überspringen. Der Aufbau dieses neuen Moduls ist zunächst sehr personalintensiv. Steht die Wasserwand können aber rund 80 Prozent der Einsatzkräfte abgezogen werden und an anderer Stelle eingesetzt werden“, sagt Husemann. Über eine Saugpumpe wird das Löschwasser aus einem Teich entnommen und mit dem fünf Tanklöschfahrzeuge zählenden Wassertransportzug des Kreises Paderborn an die Einsatzstelle gebracht. Zur Erkundung der Brandstellen und für die Erfolgskontrolle der Brandbekämpfung werden immer wieder Drohnen eingesetzt. Parallel wird ein Kommunikationsnetz aufgebaut, wofür eigens ein großer Mast der Informations- und Kommunikationskomponente aufgebaut wurde. Zum Höhepunkt der Senneübung sind über 200 Einsatzkräfte mit 68 Fahrzeugen rund um Bad Lippspringe unterwegs. Die Auswertung der Übung wird, nach Worten von Ralf Husemann, noch einige Wochen dauern, da alle Abschnitte ausgewertet werden, um Rückmeldungen zu geben. Doch vorrangig sei das Zusammenspiel der verschiedenen Kräfte gewesen, die in der Regel nur bei Großschadenslagen zusammenkommen.

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