Festwoche im Paderborner Riemeke-Viertel startet mit Talkrunde

Paderborn. Für die Bewohnerinnen und Bewohner des Paderborner Riemekeviertels ist eins bereits seit der Gründung des Vereins &bdquo;Das Riemeke“ im Jahr 2002 gesetzt – im Sommer ist es neben der stadtweiten Libori-Phase Zeit für das inzwischen siebentägige Riemeke-Fest unter dem Motto &bdquo;Kunst und Spiel hinter Höfen“. Auch aktuell birgt es mit einer Mischung aus Live-Musik, Kabarett, Flohmarkt und mehr viele Möglichkeiten, das Viertel von einer anderen Seite kennenzulernen. Den Auftakt machte am Montagabend das Interviewformat &bdquo;Aus der Nachbarschaft“ im Eingangsbereich der Kreisverwaltung Paderborn. Da die anfangs bereitgestellten Stühle schnell besetzt waren, organisierte Landrat Christoph Rüther unbürokratisch Nachschub aus anderen Teilen des Gebäudes. Die mehr als 40 Besucher mussten schließlich mit Sitzgelegenheiten versorgt werden. Rüther war es dann auch, der als erster auf dem vom Paderborner Theater geliehenen roten Sofa Platz nahm, um sich den Fragen der ehemaligen Radio-Hochstift-Moderatorin Stefanie Josephs und des Radio-Hochstift-Moderators Holger Winkelmann zu stellen. Neben einer kurzen Übersicht seines beruflichen Werdegangs bis hin zum Landrat und den Aufgaben, die er als solcher hat, sprach Rüther auch über die Motivation, überhaupt zu kandidieren. &bdquo;Es war für mich nie wirklich der Reiz, Politiker zu werden. Die Aufgaben, also die Stadt oder jetzt den Kreis weiterzuentwickeln, neue Bauprojekte zu fördern und mit den Menschen in der Verwaltung und in der Region zu kommunizieren, waren viel interessanter“, so Rüther. Das Riemeke-Viertel erlebe er dabei als angenehme Heimat für die Kreisverwaltung, auch wenn er es bei Amtsantritt pandemiebedingt nur spärlich kennenlernen durfte. Dies habe er aber inzwischen nachgeholt. Erinnerungen sollen nicht verloren gehen Neben Rüther war auch die Paderborner Studentin Elena Stieghorst zu Gast, die kürzlich im Rahmen eines universitären Kurses beim Gründer des Lektora-Verlags Karsten Strack mit zahlreichen weiteren Kommilitonen ein Buch über die Erinnerungen von Menschen im St.-Johannisstift-Altersheim geschrieben hat. Dazu führten sie in kleinen Gruppen Gespräche mit den jeweiligen Bewohnern. &bdquo;Ziel war es, dass die vielen Erinnerungen nicht nach und nach verloren gehen“, so Stieghorst. &bdquo;Meist sollten die Geschichten insgesamt zwar positiv werden und unterhalten, aber gerade Erzählungen vom Krieg oder von der abnehmenden Gesundheit vieler Bewohner während der Pandemie gingen uns natürlich sehr nah. Die haben wir dann auch so ins Buch übernommen.“ Ein weiterer Gast war der Zeichner und Karikaturist Roland Bauer. Inzwischen seien ungefähr 500 bis 700 Werke zusammengekommen, mit denen er zufrieden wäre, rund 1.700 insgesamt. &bdquo;Gezeichnet habe ich schon immer gern, teilweise auf der Arbeit jeden Tag eine kleine Skizze, um den Alltag erträglicher zu gestalten“, so Bauer. Viele Jahre war er als Stadtplaner aktiv und lebte auch in dortigen Zeichnungen seine karikatureske Ader aus. Unter anderem die Königsplätze habe er sich dabei gern vorgenommen. &bdquo;Das Grundproblem der Gegend sind meiner Meinung nach schlechte Entscheidungen in den 60er und 70er Jahren“, erklärt Bauer. Ein weiterer Höhepunkt seiner zeichnerischen Karriere sei auch die Ausstellung eines Werks zum Papstbesuch in Paderborn 1996 gewesen, bei der er aufgrund einer ablehnenden Haltung des damaligen Pontifex zu Verhütungsmitteln den Dom unter anderem mit einem riesigen Präservativ bedeckt hatte. Abschließender Gast war die Wirtin der beliebten Kneipe &bdquo;Sputnik“ Simone Schneider. Sie warf unter anderem einen Blick in die Entstehungsgeschichte des Lokals vor fast 13 Jahren. &bdquo;Beim Eröffnungsabend waren bestimmt 300 bis 400 Gäste vor Ort. Die Leute standen schon bis auf die andere Straßenseite.“ Ob noch mal 13 Jahre unter Schneiders und Adda Schades Leitung dazukämen, ließ sie aber noch offen. &bdquo;Das Sputnik macht oft sehr viel Spaß, aber ist auch immer sehr anstrengend.“ Noch weitere Events Veranstalter René Maidowski vom Verein &bdquo;Das Riemeke“ freute sich über den Andrang bei dem Interviewformat. Das aktuelle Riemekefest sei dabei das bisher größte. &bdquo;Zum ersten Mal haben wir am Mittwoch und Donnerstag jeweils zwei parallele Veranstaltungen, die ein unterschiedliches Publikum ansprechen“, erläuterte er. Beispielsweise bei dem Festwochenende im Riemekepark sei der Verein aber aufgrund der größten Bühne, die buchbar sei, und anderer Faktoren an einer Grenze angelangt. Dass überhaupt ein so umfangreiches Programm möglich sei, liege vor allem an den zahlreichen Helfern aus dem Riemeke. &bdquo;Vieles geht nur aufgrund von langjährigen Kontakten und Unterstützern. Die Menschen kennen sich und helfen einfach gerne“, so Maidowski. Das Riemeke-Fest läuft noch bis einschließlich Sonntag, 20. August. Neben dem großen Festwochenende bei Live-Musik sowie dem beliebten Flohmarkt &bdquo;Kram am Kolk“ am Samstag, 20. August, stehen unter anderem noch ein Poesie-Hafen im Kloster Himmelfahrt am Mittwoch, 16. August, ein Auftritt des Blechbläserensembles Paderborn am Donnerstag, 17. August, und &bdquo;Musik im Gewächshaus“ bei Blumen Pfeifer am Freitag, 18. August, auf dem Plan. Das gesamte Programm gibt es auch im Internet unter www.das-riemeke.de.

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