Gesundheit

Schwaneyer erleidet wegen Hautblase eine Blutvergiftung

Eine Blase am Fuß wird für Thomas Keuter aus Schwaney hoch gefährlich. Im Brüderkrankenhaus St. Josef trifft er eine wichtige Entscheidung.

Um sich beim Team der Pflege rund um Stationsleiterin Kirstin Bolte (v.l.) mit den Kolleginnen Anna Wiens, Jan Wolf und Kinga Skup persönlich zu bedanken, ist Patient Thomas Keuter extra erneut ins Krankenhaus gekommen. ChefärztinRicarda Diller prognostiziert, dass Keuter schon bald ohne den Spezialschuh laufen kann. | © Brüderkrankenhaus

04.08.2023 | 04.08.2023, 03:30

Paderborn. Thomas Keuter ist ein unaufgeregter Typ. Der pensionierte Berufssoldat war im Stab der multinationalen Brigade als Informationstechniker monatelang in Afghanistan. Er beschreibt sich als wenig zimperlich.

Doch als eine Blase am Fuß einfach nicht verheilt, eine Entzündung dazukommt und sich Fieber und Schüttelfrost einstellen, sucht der 62-jährige den Kassenärztlichen Notdienst im Medico auf: „Mit meiner Idee, die Blase sei unter einem Pflaster gut aufgehoben und die Sache damit erledigt, lag ich total daneben.“

Der Arzt in der Notfallpraxis schickt Thomas Keuter unverzüglich in die Zentrale Notfallambulanz des Brüderkrankenhauses St. Josef Paderborn. Dort erkennt der diensthabende Assistenzarzt die Dringlichkeit der Behandlung. Eine Blutvergiftung droht, Thomas Keuter muss im Krankenhaus bleiben.

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Nach der Diagnostik mit Röntgen, Ultraschall und Blutuntersuchung beginnt eine intravenöse siebentägige Antibiotikatherapie.

„Das Team auf der Station hat mich unglaublich freundlich aufgenommen! Die Pflegenden und die ärztlichen Kollegen rund um Chefärztin Ricarda Diller waren jederzeit bereit, meine Fragen so zu beantworten, dass ich alles verstehen und nachvollziehen konnte. Ich fühlte mich sicher und gut versorgt“, sagt Thomas Keuter. Ricarda Diller, Chefärztin der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, erklärt:

Sepsis ist Notfall

„Eine Blutvergiftung ist eine lebensbedrohliche Komplikation bei Infektionen. Ausgangspunkt kann eine entzündete Wunde sein. Die Symptome einer Sepsis sind unspezifisch, zum Beispiel Fieber mit Schüttelfrost, Schläfrigkeit/ Verwirrtheit, Herzrasen und schnelle Atmung. Eine Sepsis ist immer ein medizinischer Notfall.“

Der Verband von Thomas Keuter wird jeden Tag gewechselt und das abgestorbene Gewebe immer weiter abgetragen. Nach sieben Tagen ist klar: Durch die Antibiotikatherapie haben die Ärzte die Blutvergiftung in den Griff bekommen, das abgestorbene Gewebe reicht allerdings bis in den Knochen.

Ricarda Diller bespricht mit dem Patienten in Ruhe, wie gefährlich die Situation ist. „Der Fuß war in Gefahr. Ich riet Thomas Keuter zur Amputation des Zehs.“ Der Schwaneyer bleibt gefasst und entscheidungsfähig. „Ich bin Realist. Ein Leben mit neun Zehen ist möglich.“

Einen Tag nach der Amputation läuft er in einem Spezialschuh über den Krankenhausflur, sein Gleichgewicht ist stabil. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus steht jetzt ein Termin bei einem Diabetologen an, denn Thomas Keuter hat einen leichten Diabetes, der akkurat eingestellt werden muss.

Der Patient ist froh, dass die Wunde gut heilt. Spaziergänge mit seiner Frau Marion und dem Hund sind wieder möglich. „Ich bin dem Team im Brüderkrankenhaus so dankbar, dass ich gut aus der Sache herausgekommen bin. Mein nächstes Projekt ist der Bau einer Gartenhütte. Dass sich an meinem rechten Bein vier statt fünf Zehen befinden, habe ich schon fast vergessen.“