Neues und Kurioses auf dem Libori-Pottmarkt in Paderborn

Paderborn. Der Libori-Pottmarkt lockt auch in diesem Jahr wieder etliche Tausend Besucher an. Schon vormittags herrscht ein reges Treiben rund um den Dom. 140 Händler haben ihre Stände aufgebaut, viele Besucher kommen gar von weit her, um hier etwas kaufen zu können. Doch was gibt es alles auf dem Pottmarkt? Was ist neu? Und: Wo lohnt es sich besonders, einmal vorbeizuschauen? Die &bdquo;NW“ hat sich umgehört. NEU: Granitsteinpfannen Seit nun mehr 30 Jahren ist Händler Andrä Schrörs fester Bestandteil des Pottmarkts. &bdquo;Ich liebe Paderborn einfach“, antwortet er auf die Frage, warum er immer wieder kommt. &bdquo;Die Leute sind freundlich und nett, hier herrscht eine schöne Atmosphäre.“ Doch auch für ihn ist es diesmal eine Premiere. Denn zum ersten Mal vertreibt er Granitsteinpfannen an seinem Stand. Bekannt ist Schrörs eigentlich für seine Multihobel und -schäler, die Gemüse sekundenschnell in dünne Streifen und Stücke schneidet. &bdquo;Da können Sie auch mal mit einem Zug acht Gurkenscheiben kriegen“, sagt er. Doch das Geschäft habe sich nicht mehr gelohnt. Zu viele Händler seien auf den Zug aufgesprungen – eine neue Idee musste her. Und die scheint zu funktionieren. &bdquo;Ich bin sehr zufrieden bisher. Alles läuft wunderbar“, sagt Schrörs, der ganz zu Anfang, in den 90er Jahren, auch Reinigungsmittel für Teppiche und Polstermöbel, sowie eine Allrounder-Pflege fürs Auto vertrieben hat. TREND: Keramikreibe Elmar Lutter ist in seinem Element. Mit seiner lauten und kratzigen Stimme passt er perfekt in das Bild der Marktschreier. Sehen tut man ihn allerdings nicht, sein Stand ist umstellt von Menschen, die Lutter gespannt beim Reiben von Knoblauch, Parmesan und Muskatnüssen beobachten. Aber nicht mit einer klassischen Reibe, sondern auf einem Keramikteller. Unzählige davon, handgefertigt und passend für jede Kücheneinrichtung, bietet Lutter an. In Deutschland findet die Reibe derzeit einen hohen Anklang, in der mediterranen Küche ist sie bereits seit Jahrhunderten im Einsatz. Das Besondere: Die Reiben nutzten sich so gut wie nicht ab. Sie werden bei 1.200 Grad doppelt gebrannt und seien daher unzerstörbar. &bdquo;Sie dürfen Ihnen nur nicht herunterfallen“, scherzt Lutter. Zudem speicherten die Teller keine Geruchs- oder Geschmacksreste, etwa wenn man nach dem Ingwer direkt Parmesan hobeln möchte. &bdquo;Einfach den Teller kurz abspülen und alles ist gut“, sagt der Verkäufer. KURIOS: Steckdosenbürste Auf den ersten Blick wirkt der Stand von Jürgen Steder unspektakulär: Überall sind nur Bürsten zu sehen. Ob fürs Haar, die Bartpflege, große Flaschen oder das Gemüse – der Kölner bietet alle Variationen an. Viele der Bürsten sind aber eher unbekannt. Dazu zählt auch die Steckdosenbürste. Rund und mit kurzen nach vorne breiter werdenden Borsten ausgestattet, befreit sie die Energiequellen leicht von Staub. Statt mit Kunststoff arbeitet Steder mit Natur- oder Tierborsten. &bdquo;Die machen nicht nur sauber, die entnehmen der Oberfläche auch die elektrostatische Ladung, wodurch sie nicht wieder so schnell zustaubt“, sagt der Kölner. Das honorieren seine Kunden. So sind etwa die beiden Ehepaare Will und Schneider extra aus Düsseldorf angereist, um bei Steder einzukaufen. &bdquo;Wir kommen seit acht Jahren jedes Mal hierhin“, sagt Helmut Schneider. KULT: Ledergürtel 500 verschiedene Modelle, von einem klassisch schwarzen bis hin zu einem eher ausgefallenerem gold-braunen Gürtel mit großen Metallschnallen, bietet das Vater-Sohn-Gespann Norbert und Tobias Braun an. Seit 45 Jahren haben sie einen festen Platz auf dem Pottmarkt. &bdquo;Der Markt ist immer etwas Besonderes, hier habe ich viele Stammkunden und jede Menge Freude im Geschäft“, sagt der Vater. In den vier Jahrzehnten hat sich viel getan. Der Stand wiegt mittlerweile satte 12 Tonnen und hat sogar eine eigene kleine Reparatur-Werkstatt. Der Online-Shop musste derweil nach neun Jahren eingestellt werden. &bdquo;Wenn du an 365 Tagen auf Märkten stehst und dann jeden Abend noch stundenlang die Online-Bestellungen verpacken und verschicken musst, bist du irgendwann durch“, sagt Tobias Braun. &bdquo;Unsere Qualität hat drunter gelitten und wir haben die Reißleine gezogen.“ Neben Gürteln gibt es bei den Brauns auch noch Lederwaren in Form von Schul- und Freizeittaschen sowie Portemonnaies zu kaufen. WEG: Gewürze Überraschend nicht mit dabei ist diesmal der Platzherr der Gewürze: Hermann van de Linde. Wie die Stadt auf &bdquo;NW“-Nachfrage mitteilt, habe sich der Händler zu spät für einen Standplatz beworben. &bdquo;Unsere Marktsatzung erlaubt leider keine Ausnahmen“, so eine Sprecherin. &bdquo;Wir haben mehr Bewerbungen als Plätze, das wäre nicht fair.“ Auf Gewürze müssen Besucher aber trotzdem nicht verzichten. Gleich vier große Stände lassen sich, verteilt um den Dom, auf dem Pottmarkt finden.

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