Neuer mobiler Blitzer in Paderborn erwischt 1.800 Verkehrssünder

Paderborn. Rund einen Monat ist der neue mobile Blitzer in Paderborn im Einsatz und seitdem schon ziemlich fleißig. Seit Anfang Mai hat die Anlage, die von den "NW"-Lesern auf den Namen Petzender Peter getauft wurde, laut Ordnungsamt rund 1.800 Verstöße erfasst - im Schnitt also pro Tag rund 60 Verkehrssünder. In den ersten beiden Tagen, als der Anhänger am Löffelmannweg stand, geschah es rund 130 Mal, dass der Petzende Peter auslöste. Zum Vergleich: Der mobile Blitzer Dana, den die Stadt 2020 testweise in Betrieb hatte, hatte an seinem ersten Standort an der Detmolder Straße ganze 1.000 Mal ausgelöst. Die Zahl der erfassten Verkehrssünder hänge natürlich mit dem Standort zusammen, erläutert Ordnungsamtsleiter Claus Josephs, sprich: Ist die Straße eine der Hauptverkehrsachsen, eher eine Nebenroute oder in einem reinen Wohngebiet? An insgesamt fünf Standorten kam der Blitzer Petzender Peter bislang zum Einsatz. Die meisten Geschwindigkeitsüberschreitungen wurden an der Warburger Straße gemessen. Jede Woche ein neuer Standort für den Blitzer Einmal pro Woche soll der Anhänger versetzt werden und einen neuen Standort bekommen. Vorab hätten sich die Mitarbeiter des Ordnungsamtes darüber schon Gedanken gemacht, so Josephs. Auch aus der Unfallkommission gab es Anregungen. Im Blick hatte die Behörde dabei insbesondere solche Stellen, wo zu schnelles Fahren schnell richtig gefährlich werden kann. Bewusst stand der Blitzer deshalb mit Standorten an der Mastbruchstraße und am Löffelmannweg bereits in 30er-Zonen und vor Schulen. Von den Paderbornerinnen und Paderbornern bekomme das Ordnungsamt zudem auch ständig Vorschläge, wo die Geschwindigkeit ihrer Ansicht nach kontrolliert werden sollte. "Allerdings können die aus technischen Gründen nicht alle umgesetzt werden", erläutert Josephs. So brauche es eine gewisse Strecke, um die Geschwindigkeit technisch messen zu können, weshalb zum Beispiel Kurvenbereiche ausscheiden, und der Anhänger muss natürlich auch am Straßenrand platziert werden können. Wo der Blitzer Petzender Peter jeweils platziert wird, darüber will die Stadt bewusst nicht vorab informieren. Ziel der Kontrollen sei ein möglichst korrektes Fahrverhalten im gesamten Stadtgebiet, nicht nur dort, wo der Blitzeranhänger steht. Stadt Paderborn hofft auf den Lerneffekt Zwar sei es nach einem Monat noch zu früh, ein Fazit zu ziehen, ob das Ziel mehr Verkehrssicherheit erreicht werde. Für eine aussagekräftige Auswertung bräuchte es wohl einen längeren Zeitraum. "Da müsste man eher zwei Jahre miteinander vergleichen, und schauen, ob im zweiten weniger Verstöße erfasst wurden", sagt Josephs. Der Ordnungsamtschef geht aber schon davon aus, dass der mobile Blitzer einen Effekt auf das Fahrverhalten hat. Das sei zum Beispiel an der Messanlage an der B68 (Warburger Straße) im Anschlussbereich zur B64 zu beobachten gewesen, die seit einigen Monaten in Betrieb ist. Dort habe es zu Beginn sehr viele Geschwindigkeitsverstöße gegeben, deren Zahl dann sukzessive abnahm. "Da setzt dann bei den Autofahrern ein Lerneffekt ein." Anders als gelegentlich unterstellt, gehe es nämlich nicht ums Geldverdienen, sondern die Verkehrssicherheit, hatte die Stadtverwaltung zuletzt mehrfach betont. Ergänzend hat die Stadt zur Geschwindigkeitsüberwachung noch zwei mobile Messgeräte in den klassischen Radarwagen - beides VW Caddys - im Einsatz. Einen großen Vorteil des mobilen Blitzers sieht Josephs darin, dass dieser auch nachts im Einsatz ist. "Das merkt man nämlich schon, dass dann auch öfter mal zu schnell gefahren wird." Von Vandalismus ist der Petzende Peter übrigens bislang verschont geblieben. Dana war damals in der dreimonatigen Testphase mehrfach mutwillig beschädigt worden. Anm. d. Red.: Dieser Text wurde aktualisiert.

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