Ermittlungen

Mordversuch in Paderborn: Mann schlägt und sticht plötzlich auf Nachbarn ein

Das 47-jährige Opfer schwebt nach der Tat zunächst in Lebensgefahr. Der Tatverdächtige stellt sich, doch sein Motiv ist noch ungeklärt.

Der Tatverdächtige sitzt in Untersuchungshaft. | © picture-alliance/ dpa

03.04.2023 | 05.04.2023, 20:35

Paderborn-Marienloh. Bei einem Streit zwischen Nachbarn ist ein 47-jähriger Paderborner so schwer verletzt worden, dass er zwischenzeitlich in Lebensgefahr schwebte. Gegen den 44-jährigen Tatverdächtigen ist mittlerweile Haftbefehl erlassen worden, wie Staatsanwaltschaft und Polizei Paderborn in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten.

Laut Ermittlungen der Paderborner Kripo besuchte der 44-jährige Deutsche am Freitag gegen 22.40 Uhr einen Bekannten in einem benachbarten Mehrparteienhaus in einem Wohnblock am Von-Haxthausen-Weg, um ihn um eine Zigarette zu bitten. In der Wohnung des Opfers (47) soll der 44-Jährige seinen Nachbarn unvermittelt mit den Fäusten angegriffen haben. Dann schlug er den Ermittlungen zufolge mit einem spitzen Gegenstand auf den Kopf des Opfers ein. Der Nachbar erlitt einen Schädelbruch.

Eine Hausbewohnerin (39) hörte lautes Geschrei und wurde auf die Auseinandersetzung aufmerksam. Die Frau gelangte durch die angelehnte Wohnungstür in die Wohnung des Opfers. "Sie erkannte die lebensbedrohliche Situation und griff couragiert ein", berichtet die Polizei. Sie entriss dem Tatverdächtigen den Gegenstand. Sodann ließ der Tatverdächtige vom Opfer ab und entfernte sich aus der Wohnung. Die Zeugin leistete dem Verletzten erste Hilfe.

Festnahme kurz nach der Tat

Mehrere Notrufe gingen bei der Polizei ein. Auch der Tatverdächtige meldete sich demnach per Notruf und soll die Tat eingeräumt haben. Er ließ sich wenige Minuten später von Einsatzkräften der Polizei vor dem Wohnblock festnehmen und kam ins Polizeigewahrsam.

Das Opfer wurde vor Ort notärztlich versorgt und anschließend vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus nach Paderborn gebracht. Dort konnte der 47-Jährige aus zunächst akuter Lebensgefahr stabilisiert werden. Laut Polizei wird er weiter stationär behandelt.

Die Staatsanwaltschaft beantragte beim Amtsgericht Paderborn einen Untersuchungshaftbefehl gegen den Tatverdächtigen. Noch am Samstag wurde Haftbefehl wegen heimtückischen versuchten Mordes vom zuständigen Richter erlassen und der Tatverdächtige in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Das Tatmotiv des Beschuldigten und der genaue Ablauf der Tat sind Gegenstand der weiteren Ermittlungen durch die Polizei Paderborn.