Hauptbahnhof Paderborn: Außenfassade am Neubau kurz vor der Fertigstellung

Paderborn. Sichtbar voran geht es am Paderborner Hauptbahnhof: Die Außenfassade ist weitgehend fertig, das Baugerüst schon größtenteils abgebaut. Im Inneren des Gebäudes allerdings gibt es noch viel zu tun. Der Eröffnungstermin steht inzwischen fest und weitere Mieter des Gebäudes sind bekannt. Zeitplan Im Oktober, so planen es die Investorengesellschaft PB1 und die Bremer AG, soll das Gebäude fertig und den künftigen Mietern übergeben werden. Offiziell in Betrieb genommen werden soll der Hauptbahnhof dann Ende Januar 2024. Das ist ein paar Monate später als ursprünglich geplant, aber mit Blick auf den aufwendigen technischen Innenausbau spricht PB1-Geschäftsführer Heinz Hillebrand von "gewöhnlichen Unschärfen in der zeitlichen Planung". Baufortschritt Einiges hat sich auf der Baustelle in den vergangenen Monaten getan: Die Klinkerfassade ist fertig, die Arbeiten an den Glaselementen zur Bahnhofstraße hin nahezu abgeschlossen. Parallel laufen die Arbeiten an den Dachflächen auf Hochtouren. Die PV-Anlage auf dem Dach wird danach installiert. Von der Bahnsteigseite aus betrachtet werde das Gebäude schon bald nicht mehr nach Baustelle aussehen, kündigt Hillebrand an. Hier ist aus der Mischung von braun-beigem Klinkersteinen und braun-goldenen PV-Platten eine moderne Fassade entstanden, "mit der wir uns auch optisch sicherlich von anderen Bahnhöfen abheben", so Hillebrand. Was noch zu tun ist Im Inneren des Gebäudes wird zurzeit der "sehr aufwendige" Technik-Ausbau intensiv vorangetrieben. Mehrere Lüftungsanlagen, Wärmepumpen, Heizkessel und Kühlgeräte plus Elektronik müssen verbaut, Rohre und Kabel verlegt werden. In den oberen Stockwerken, in denen das Intercity-Hotel untergebracht ist, ist der Trockenausbau weit vorangeschritten. Rund 60 bis 70 Handwerker sind zurzeit jeden Tag auf der Großbaustelle im Einsatz. Im Herbst sollen die Räume an die Mieter übergeben werden, die dann bis zur Inbetriebnahme den letzten Feinschliff vornehmen. Hotel Der neue Hauptbahnhof wird ein Intercity-Hotel der DB mit 190 Zimmern beherbergen. Eines davon ist bereits komplett eingerichtet: das Bad mit Dusche, Kleiderschrank, ein großes Doppelbett mit Stoffbezug. Die gesamte Wand dahinter ziert ein Stadtplan von Paderborn. Kissen, Vorhänge und Sitzmöbel in Dunkelrot runden das Ambiente ab. Es sei üblich, ein Hotelzimmer vorab fertigzustellen, um kleinere Änderungswünsche noch anpassen zu können, erläutert Bremer-Projektleiter Thomas Behnisch. Neben den weiteren 189 Zimmern ist auch beim Restaurant, der Bar und den Konferenzräumen noch einiges zu tun. Weitere Mieter Hinter den Kulissen arbeitet die Deutsche Bahn daran, die Gewerbeflächen im Erdgeschoss des Hauptbahnhofs zu vermieten. Noch seien nicht alle Mietverträge unterschrieben, heißt es von der DB auf "NW"-Anfrage. Neben einem DB-Reisezentrum stehen eine Bahnhofsbuchhandlung, die auch alles für die Versorgung der Reisenden anbietet, sowie die lokale Bäckerei Lange als langjähriger Partner fest. Darüber hinaus ist ein gastronomisches Angebot angedacht. Hierzu laufen noch Gespräche. Darüber hinaus soll auch die Wache der Bundespolizei im neuen Bahnhofsgebäude untergebracht werden. Die nächste Baustelle Unmittelbar nach Fertigstellung des Bahnhofsgebäudes beginnt der Bau des Mobilitätshubs. Zwischen Hauptbahnhof und B&B-Hotel soll nach den Plänen der Stadt Paderborn ein Parkhaus mit etwa 1.000 Stellplätzen für Fahrräder und 500 Plätzen für Autos sowie Haltestellen für Fern- und Reisebusse entstehen. Allerdings kommt es hierbei zu Verzögerungen, erklärt Dietmar Regener, Betriebsleiter des zuständigen Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetriebes (ASP): Weil der Baugrund nicht so tragfähig wie angenommen ist, müsse für das Fundament deutlich tiefer gegraben werden. Was das für die Kosten des Projektes, für das bislang etwa 19 Millionen Euro kalkuliert werden, bedeutet, sei noch nicht absehbar. Fertig sein soll das Parkhaus im Sommer 2025.

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