Vermieter von Galeria Kaufhof in Paderborn kündigt "kompletten Umbau" an

Paderborn. Was wird aus dem Kaufhof-Standort in der Innenstadt? Diese Frage dominiert seit Wochenbeginn die Gespräche in Paderborn. Sehr bald schon könnte es zur Zukunft des Gebäudes in der Westernstraße Klarheit geben. Einen bestimmten Nachfolger hat die Eigentümerin der Immobilie aber schon jetzt ausgeschlossen. Am Mittwochabend war bekannt geworden, dass 10 bis 25 der insgesamt 47 zur Schließung vorgesehenen Standorte von Galeria Karstadt Kaufhof zu Filialen der Modehandelskette Aachener werden sollten. Es gebe bereits beidseitig unterschriebene Verträge mit Vermietern, hatte Mode-Manager Friedrich-Wilhelm Göbel gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa) erklärt. Und weiter: Die Flächen sollten &bdquo;im Großen und Ganzen“ weiter betrieben werden, allen Mitarbeitenden sollten ausnahmslos Angebote gemacht werden. Update: Mittlerweile hat Sahle Wohnen sein Konzept für den Paderborner Standort vorgestellt. Den Kaufhof-Standort in der Paderborner Fußgängerzone wird Aachener allerdings nicht übernehmen. Das hat die Unternehmensgruppe Sahle Wohnen, der das Gebäude in der Westernstraße gehört, auf Anfrage der "Neuen Westfälischen" bestätigt. "Es wird keine Vermietung an Aachener geben", teilte Geschäftsführer Albert Sahle mit. Es habe auch gar keine Gespräche gegeben, die Modehandelskette sei an Paderborn nicht interessiert. Aachener selbst wollte sich auf "NW"-Anfrage nicht weiter äußern. Für die Kaufhof-Filiale, die nach aktuellem Stand am 30. Juni geschlossen werden soll, hat der Vermieter eine "andere Idee" im Auge. Und die scheint schon recht konkret zu sein. Es werde eine "komplette Umbaulösung" geben, kündigte Geschäftsführer Sahle auf Nachfrage an. Eine Perspektive für das Gebäude Details zur künftigen Nutzung des Gebäudes sollen in den nächsten Tagen bekannt gegeben werden. Dabei sollen dem Vernehmen nach wohl noch keine Namen genannt werden, dafür soll aber eine Perspektive aufgezeigt werden. Einen Hinweis, worum es sich dabei handeln könnte, hatte die Sahle-Gruppe vor einigen Wochen gegenüber dieser Zeitung gegeben. Angesprochen auf mögliche Ideen für die Kaufhof-Fläche hieß es damals mit Blick auf große Warenhäuser: "Für die Zukunft planen wir bei solchen Einzelhandelsimmobilien grundsätzlich eine gemischte Nutzung mit Einzelhandel in den bevorzugten Etagen sowie in den darüberliegenden Etagen eine anderweitige gewerbliche Nutzung und, soweit es wirtschaftlich sinnvoll und baurechtlich zulässig ist, gegebenenfalls eine Wohnnutzung." Sahle Wohnen ist seit mehr als 20 Jahren im Besitz der Immobilie mit einer derzeitigen Verkaufsfläche von 7.500 Quadratmetern. Doch dem Grevener Unternehmen gehören auch noch weitere Immobilien in der Westernstraße, darunter direkt gegenüber der Kaufhof-Filiale der Neubau, in dem sich heute Rossmann und Wohnungen befinden. In Frankfurt, wo Sahle Wohnen auch ein Gebäude an Kaufhof vermietet, plant das Unternehmen nach der dort für 2024 angekündigten Schließung auf dem Grundstück Service-Wohnungen und ein Drei-Sterne-Hotel. Einzelhandel soll es einem Bericht der "FAZ" zufolge nur im Untergeschoss und im Erdgeschoss geben. Dort liegt Sahle allerdings im Streit mit der Stadt, weil das Bebauungsplanverfahren bisher &bdquo;viel zu zögerlich“ umgesetzt werde, wie es heißt. Auch die Stadt ist beteiligt In Paderborn scheinen beide Seiten bereits jetzt enger zusammen zu arbeiten. Schon frühzeitig habe die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke Kontakt mit der Immobilieneigentümerin aufgenommen, "um in Gespräche über eventuelle Nachfolgenutzungen und damit gegebenenfalls einhergehende planungs- oder bauordnungsrechtliche Konsequenzen einzusteigen", wie die Stadt auf Anfrage mitteilte. Paderborn habe damit sehr früh gegenüber der Vermieterin eine solche Initiative ergriffen. Weiter heißt es in der Stellungnahme: "Da der Immobilieneigentümer bereits an einer Nachnutzung arbeitet und dies seitens der Stadtplanung der Stadt Paderborn auch weiterhin aktiv unterstützt wird, ist hier die Richtung einer künftigen Entwicklung erkennbar." Ziel aller Bemühungen sei es, eine alternative Nachnutzung dieser innenstadtprägenden Immobilie zeitnah zu ermöglichen. Planungsrechtlich festgesetzt ist den Angaben zufolge ein Kerngebiet (MK) – eine &bdquo;Mischnutzung“ (mit Wohnen) ist damit möglich.

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