Abrissbagger ist da: Letzter Gang durch den Paderborner Kaufhof – mit Video und Fotos

Paderborn. Noch gibt es ein paar Anzeichen, die ahnen lassen, was sich mal in dem Gebäude befand, das jetzt eine große Baustelle ist. Halbe Schaufensterpuppen liegen in einer Kiste, an einer Wand wird für die Galeria-Kundenkarte – ein &bdquo;Cleveres Kärtchen“ – geworben. Doch auch diese Zeichen verschwinden allmählich. Nach den vergangenen Wochen der Vorbereitung ist jetzt der erste Abrissbagger zum alten Paderborner Kaufhof angerückt. Zeit für einen letzten Gang durch das Gebäude. Rund 30 Arbeiter sind derzeit damit beschäftigt, die prägnante Immobilie an der Ecke Westernstraße/Königstraße zu entkernen. &bdquo;Wir räumen alle nicht mineralischen Bausubstanzen heraus. Das passiert händisch mit Kleingeräten. Holz, Metall, Dämmstoffe und Schadstoffe trennen wir“, sagt Nils Wimmelbücker, Junior-Chef des Abbruchunternehmens Wimmelbücker. Die Arbeiten finden im Schein von Baustrahlern statt, da die normale Lichtversorgung abgeschaltet ist. Die Rolltreppen sind ebenfalls längst außer Betrieb – und werden auch künftig nicht mehr fahren. Sie werden der Metallverwertung zugeführt, berichtet Wimmelbücker. &bdquo;Zum größten Teil wird alles recycelt, nur ein kleiner Anteil wie Asbest geht auf die Deponie.“ Bis April sollen die Obergeschosse abgerissen sein Draußen frisst sich besagter Abrissbagger durch die Treppenanlage an der Königstraßen-Seite. In den kommenden Tagen wird sein großer Bruder in die Paderborner Innenstadt gebracht. Mit diesem Bagger geht es dann der Fassade an den Kragen, kündigt Tim Rengers an. Er ist Geschäftsführer der Pasa Bau-Gesellschaft mbH, der hauseigenen Bauunternehmung bei Sahle Wohnen. Voraussichtlich bis April sollen die Obergeschosse der ehemaligen Kaufhof-Immobilie abgerissen sein. So lange sollen auch die aktuellen Absperrungen vorhanden bleiben. Die Alte Torgasse ist komplett gesperrt, zudem nimmt die Baustelle Teile der Königstraße und der Westernstraße in Anspruch. &bdquo;Anschließend werden wir die Absperrung teilweise zurücknehmen“, sagt Rengers. Im August werde die Absperrung wieder erweitert für die dann startenden Neubau-Arbeiten. &bdquo;Das wird dann in etwa zwei Jahre so bleiben“, so Rengers. Vor dem Teilabriss hätten die Beteiligten einiges klären müssen: Welche Wege durch die Paderborner City nehmen die Baufahrzeuge? &bdquo;Und wie kriegen wir den Bagger mit seinen 75 Tonnen Gewicht ins Gebäude?“, nennt Rengers einen weiteren Punkt. Mehr als 300 Stützen wurden im Untergeschoss des alten Kaufhofs aufgestellt, damit in der Etage darüber der Bagger fahren kann. Jede Stütze hat eine Traglast von sechs Tonnen. Weitere Stützen werden in der benachbarten Tiefgarage Königsplätze aufgestellt. Sahle Wohnen führt Gespräche mit Mietern für Ladenflächen Der Immobilieneigentümer, das Grevener Unternehmen Sahle Wohnen, plant nach dem umfassenden Umbau eine Mischnutzung. Im Untergeschoss soll ein Lebensmittelmarkt Platz finden, im Erdgeschoss und der ersten Etage entstehen zwei weitere Einzelhandelsflächen. Zu den künftigen Mietern möchte Sahle Wohnen bislang keine Angaben machen. Nur so viel: Die Gespräche mit den interessierten Unternehmen liefen schon länger und seien weit fortgeschritten. Über dem ersten Obergeschoss baut Sahle Wohnen vier Wohnblöcke mit je drei Etagen. Auf insgesamt 1.990 Quadratmeter entstehen 37 geförderte Seniorenwohnungen – neun als Zwei-Personen-Wohnungen und 28 Wohneinheiten für je einen Bewohner oder eine Bewohnerin. Obwohl die geplante Fertigstellung für das Jahr 2027 vorgesehen ist, hätten sich bereits jetzt Interessierte für die Wohnungen gemeldet, sagt Sahle-Pressesprecher Carsten Lucassen. Mehr zum Projekt: Was an Kaufhofs Stelle in Paderborn geplant ist Vorher-Nachher-Vergleich: So soll sich das Paderborner Kaufhof-Gebäude verändern Das ehemalige Kaufhof-Gebäude wird sich in den kommenden Jahren deutlich verändern. Dieser Vergleich zeigt den Blick von der Westernstraße aus. Und folgend ist die Perspektive von der Königstraße aus zu sehen.

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