Kreis Paderborn. Wieder ist es Betrügern im Kreis Paderborn gelungen, eine Seniorin am Telefon zu überrumpeln und eine hohe Geldsumme zu erbeuten. Eine 90-Jährige hat auf diesem Wege mehr als 20.000 Euro verloren, wie die Polizei mitteilt.
Am Freitagvormittag erhielt die Frau einen Telefonanruf mit einer lokalen Rufnummer. Eine aufgeregte und weinende Frau war am Apparat und teilte mit, dass der Sohn der 90-Jährigen gerade einen Verkehrsunfall gehabt habe, bei dem eine schwangere Frau zu Tode gekommen sei. Der festgenommene Sohn könne nur durch eine Kaution frei kommen. Die Seniorin war laut Polizei so geschockt, dass sie den Sachverhalt nicht in Frage stellte.
Irgendwann im Verlauf des Telefonates habe das Gespräch ein unbekannter Mann übernommen. Dem Opfer wurde aufgetragen weiter in der Leitung zu bleiben und das Telefonat nicht zu beenden. Die geforderte Summe über 100.000 Euro konnte die Seniorin nicht aufbringen. Sie gab an, etwas über 20.000 Euro zu haben. Das Geld sollte die 90-jährige als Anzahlung sofort in einen Briefumschlag stecken. Am frühen Nachmittag wurde das Opfer aufgefordert, vor die Haustür zu gehen und das Geld zu übergeben.
Fünf Stunden Warten am Telefon
Ein unbekannter Mann kam auf die Frau zu. Am Handy wurde bestätigt, dass es sich um den Abholer handelte. Die Frau gab den Briefumschlag mit dem Geld heraus und ging wieder ins Haus, wo das Telefonat mit den Tätern am Festnetz weiter andauerte. Das Opfer sollte auf weitere Anweisungen und der Termin der Freilassung ihres Sohnes warten.
Nach fast fünf Stunden legte die Frau auf und rief ihren Sohn an. Da dieser an keinem Unfall beteiligt war, flog der Betrug auf.
Die Polizei appelliert, ältere Angehörige über die Betrugsmasche zu informieren. Sie hat eine entsprechende Kampagne gestartet und stellt dafür Material bereit unter.