Paderborn. Ausgerufen von der Felix Burda Stiftung, steht der Monat März im Zeichen der Darmkrebsvorsorge. Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten bei Frauen und Männern - jährlich erkranken rund 63.000 Menschen daran in Deutschland. Die Leiter des Darmzentrums im St.-Vincenz-Krankenhaus, Jobst Greeve und Hubert Scheuerlein, appellieren in einer Mitteilung der Klinik daher: „Darmkrebs ist vermeidbar. Nutzen Sie die kostenlosen Vorsorgemöglichkeiten!“
Als Andrea Riepen aus Paderborn im vergangenen Sommer Auffälligkeiten im Stuhl bemerkte, zögerte sie glücklicherweise nicht lange und suchte einen Facharzt auf. „Während einer Darmspiegelung wurde direkt ein Rektum-Karzinom festgestellt. Das war für mich und meine Familie ein totaler Schock“, blickt die 54-Jährige laut einer Krankenhaus-Mitteilung zurück. „Nach der Diagnose gab es eine Voruntersuchung im Darmzentrum und ein Behandlungskonzept wurde erstellt.
Es folgte eine Bestrahlung mit begleitender Chemotherapie und schließlich zehn Wochen später eine Operation. Der Krebs konnte entfernt werden. „Ich bin sehr froh, dass ich alles gut überstanden habe. Ich fühle mich schon wieder sehr fit“, so Riepen. „Nach meiner Erkrankung sind viele Familienmitglieder und Freunde zur Darmspiegelung gegangen, um im Falle des Falles eine frühzeitige Behandlung beginnen zu können. Das Thema ist bei uns präsent geworden.“
Risiko steigt mit zunehmendem Alter
Das Risiko an Darmkrebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Alle Versicherten ab dem 50. Lebensjahr können sich daher einer kostenlosen Früherkennungsuntersuchung unterziehen. Dazu zählt neben der Beratung eines Arztes ein Test auf verstecktes Blut im Stuhl. Ab 55 Jahren haben Versicherte Anspruch auf eine Darmspiegelung (Koloskopie). Die Kosten hierfür übernimmt die Krankenkasse.

„Für viele Menschen ist es mit einer Hemmschwelle verbunden, sich einer Darmspiegelung zu unterziehen. Die Scham der Patienten legt sich aber in der Regel schnell. Die Untersuchung dauert nur etwa 15 bis 20 Minuten“, erklärt Greeve. Die Darmspiegelung sei besonders wichtig, da Darmkrebs im frühen Stadium kaum Beschwerden bei den Betroffenen verursache. Symptome wie veränderte Stuhlgewohnheiten, sichtbares Blut im Stuhl, Blutarmut oder gar Schmerzen träten erst im fortgeschrittenen Stadium des Darmkrebses auf.
Schlummernder Tumor
Die Betroffenen bemerkten den in ihnen schlummernden Tumor nicht. Die wertvolle Zeit, die jeder Betroffene habe, um die Erkrankung zu vermeiden oder zu heilen, laufe so unbemerkt davon. „Ein prinzipiell erhöhtes Erkrankungsrisiko haben Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und familiären Vorbelastungen. Hier müssen die Vorsorgeuntersuchungen schon frühzeitiger beginnen“, so Scheuerlein. Für eine erste Einschätzung, ob ein erhöhtes Darmkrebsrisiko vorliegt, hat das Vincenz-Darmzentrum einen Onlinetest auf der Homepage und eine Telefon-Hotline eingerichtet. Am Dienstag, 7. März können Interessierte von 15 bis 16 Uhr ihre Fragen rund um die kostenlosen Vorsorgemöglichkeiten unter Tel. 05251 86-2935 loswerden.
Auf den Social-Media-Kanälen der St.-Vincenz-Kliniken werden außerdem während des Aktionsmonats Videobeiträge von Patienten, Ärzten und der Psychoonkologie veröffentlicht.