Paderborn. Für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien sammelt der SC Aleviten mit einem Benefiz-Fußballturnier und einem Konzert am Samstag, 25. Februar, Spenden. Beginn ist um 14 Uhr im Hermann-Löns-Stadion in Schloß Neuhaus.
Das Benefizturnier bestreiten laut einer Mitteilung der FC Westerloh-Lippling, der Türkische SV Horn, der FC Ezidxan Paderborn, der Delbrücker Sport-Club, der SC Aleviten Paderborn und der SC Refugee Paderborn. Die musikalischen Acts des Livekonzerts ab 16 Uhr sind Noah Droege und "Listen.to.lu", Leif von Stage, DieKristina, Ryan und Nadu.
Wie der Vereinsvorsitzende Verani Kartum mitteilt, erreichten die Mitglieder täglich persönliche Nachrichten aus den Erdbebengebieten und von Angehörigen in Paderborn. Die Menschen seien verzweifelt und bäten um finanzielle Unterstützung. Viele hätten ihre Angehörigen und ihr ganzes Hab und Gut verloren.
Schicksale im Verein
So habe Hidayet S. aus Paderborn, 14 seiner Verwandten in der sehr stark betroffenen Stadt Hatay/Antakya beim Erdbeben verloren. Er sei seit zehn Jahren beim SC Aleviten ehrenamtlich aktiv und werde von den Mitgliedern liebevoll „Der Dönerschneider“ genannt, weil er bei allen Festen und Veranstaltungen den Döner Kebap superlecker mache. Viele Paderborner Apothekerinnen und Apotheker würden Hidayet S. kennen, weil er als Fahrer Medikamente ausliefere.
Er werde auch am 25. Februar wieder Döner schneiden und fliege dann am 4. März nach Hatay, um sich selbst ein Bild davon zu machen und seine verstorbenen Verwandten zu sehen. Der SC Aleviten sei für ihn wie eine zweite Familie und er hoffe, dass sehr viele Spendengelder eingesammelt würden, um in Hatay vielen Familien zu helfen und zu unterstützen.
Im Verein gebe es viele solche Schicksale, so Kartum. Die Hilferufe und Bitten nach finanzieller Hilfe hörten nicht auf. Viele syrische Flüchtlinge, die schon mehrere Jahre in Paderborn lebten und in der Erdbebenregion viele Verwandte hätten, seien verzweifelt, weil sie nicht helfen könnten und ihre Verwandten dort jetzt obdachlos seien.
Fußgruppe beim Karneval
Die Benefizveranstaltung soll gleichzeitig ein Ort sein, an dem die Menschen ins Gespräch kommen, um gemeinsam ihre Trauer zu verarbeiten. Der SC Aleviten werde die Stadt Paderborn bitten, Wohnraum zur Verfügung zu stellen, um obdachlose Erdbebenopfer für ein paar Monate aufzunehmen. Es gebe bereits viele Anfragen von Personen aus der Türkei, die ausreisen dürften.
Die Benefiz-Veranstaltung wird laut Kartum von einem breiten Bündnis von Unterstützern getragen und der Breitensport und die Kreisligafußballerinnen und -fußballer wollten ihre Solidarität mit den Erdbebenopfern zeigen. Der SC Aleviten bedanke sich bei der DFB-Stiftung Egidius Braun, beim Kreissportbund Paderborn und Landessportbund NRW, beim Kommunalen Integrationszentrum Kreis Paderborn sowie beim Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen und Kreis Paderborn. Es werde kostenloses Essen und Trinken angeboten, zudem gebe es zwei Hüpfburgen und eine Torwand.
Der Verein weist darauf hin, dass keine Sachspenden angenommen werden. Zusätzlich habe der Verein ein Spendenkonto bei der Sparkasse Paderborn-Detmold eingerichtet. Bereits 1999, nach dem schweren Erdbeben in Marmaris in der Türkei, habe der SC Aleviten Geldspenden gesammelt und diese persönlich an die betroffenen Menschen verteilt. Wie der SC Aleviten mitteilt, gehen die Spenden 1:1 an die Erdbebenopfer. Über die Spendensummen werde regelmäßig berichtet. Auf der Karnevalsparade am Samstag, 18. Februar, in Paderborn werde der Verein mit einer Fußtruppe weitere Spenden sammeln.
Weitere Informationen gibt es unter www.scaleviten-paderborn.de und per E-Mail an erdbeben@scaleviten-paderborn.de.