Höhere Strafen: Raser spülen deutlich mehr Geld in die Kassen im Kreis Paderborn

Kreis Paderborn. Zu schnell gefahren und geblitzt? Falsch geparkt und ein Knöllchen kassiert? Das ist ärgerlich - und teuer. 2022 haben Stadt und Kreis Paderborn wieder deutlich mehr Geld durch Buß- und Verwarngelder eingenommen. Rund 52.000 Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung wurden im vergangenen Jahr von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung bearbeitet. Die Gesamtzahl liege zwar unter den Vorjahren, "der Anteil der Bußgeldverfahren und der damit verbundene Verwaltungsaufwand hat sich aber erheblich erhöht", erläutert Leah Laven, Pressesprecherin des Kreises. Grund dafür sei unter anderem die Neuerung des Bußgeldkataloges ab November 2021. Dadurch werde inzwischen bereits ab einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 16 Stundenkilometern ein Bußgeldbescheid erlassen. Für Autofahrer ist zu schnelles Fahren seitdem auch spürbar teurer geworden: Wer innerorts mit 16 bis 20 Stundenkilometer zu viel erwischt wird, zahlt 70 statt 35 Euro; außerorts werden 60 statt wie früher 30 Euro fällig. Einnahmen der Stadt Paderborn fast doppelt so hoch Damit erklären sich auch die deutlichen Mehreinnahmen: Rund 3,2 Millionen Euro hat der Kreis 2022 aufgrund von Polizeianzeigen und kreiseigenen Geschwindigkeitsmessungen eingenommen. Im Jahr davor waren es knapp über 2,2 Millionen Euro. Zu beachten ist dabei, dass jeder Bußgeldbescheid mit Verwaltungsgebühren von in der Regel 25 Euro verbunden ist, betont Laven. Zudem fließen Verwarnungsgelder, die die Polizei erhebt, der Landeskasse zu. Einnahmen aus Verwarnungs- und Bußgeldern, die durch Messungen des Kreises Paderborn eingehen, sind Einnahmen des Kreises. Die Stadt Paderborn, die im Stadtgebiet eigene Geschwindigkeitsmessungen durchführen darf, hat im vergangenen Jahr nach Angaben des zuständigen Ordnungsamtes fast vier Millionen Euro eingenommen. Zum Vergleich: 2021 beliefen sich die Einnahmen auf rund zwei Millionen Euro. Insgesamt wurden 2022 mehr als 119.000 Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung registriert. Großteil von stationären Blitzern erfasst Der Großteil der Geschwindigkeitsverstöße wird von stationären Messanlagen registriert. 18.500 wurden von den Anlagen in Zuständigkeit des Kreises erfasst. Spitzenreiter ist - wie auch im Vorjahr - der Blitzer an der B 64 in Höhe Altenbeken-Buke, gefolgt von dem Starenkasten an der B64 in Höhe Benhausen (in Fahrtrichtung Höxter). Aber auch die neu installierte Blitzanlage an der B68 in Paderborn, die in die Zuständigkeit der Stadt fällt, hat sich im wahrsten Sinne des Wortes schon bezahlt gemacht: Seit Mitte September ist die Anlage in Betrieb und hat bereits mehr als 8.600 Mal ausgelöst. Während die Polizei überwiegend an Straßen mit höherem Verkehrsaufkommen blitzt, kommen die mobilen Messanlagen des Kreises insbesondere in den Gemeinden außer Paderborn zum Einsatz. Sie haben fast 5.500 verwertbare Geschwindigkeitsverstöße erfasst. Im Paderborner Stadtgebiet waren es knapp über 37.000 von mobilen Radarwagen erfasste Verstöße. Künftig dürften das noch mehr werden: Die Stadt will einen mobilen Blitzerwagen anschaffen. Parkverstöße auf ähnlichem Niveau wie 2021 Weitere Einnahmen generieren im Übrigen auch Verstöße gegen die Parkregeln. Im Jahr 2022 gab es allein im Stadtgebiet Paderborn rund 73.900 Parkverstöße. Besondere Kontrollschwerpunkte waren dabei nach Angaben des Ordnungsamtes Schulen und Baustellen. In Paderborn sind 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Überwachung des ruhenden Verkehrs beschäftigt.

Meistgelesen