Paderborner Parkhaus am Rolandsweg könnte mehr Stellplätze bekommen

Paderborn. Die Zahl der Parkplätze nicht erhöhen: Das ist eine Maßnahme, die das Paderborner Großprojekt IMOK - das Integrierte Mobilitätskonzept - vorsieht. Insbesondere die grüne Ratsfraktion unterstützt die IMOK-Leitlinien. Dass nun ausgerechnet sie am Rolandsweg ein Parkhaus-Ausbau anregt, verwunderte die anderen Fraktionen im zuständigen Betriebsausschuss. Bündnis 90/Die Grünen hält den Vorschlag aber durchaus mit dem IMOK vereinbar. Und der Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb Paderborn (ASP), der für die Parkraumbewirtschaftung zuständig ist, sieht einen Bedarf. Aktuell sind die beiden Dachgeschosse der Parkpalette Rolandsweg aufgrund von Bauarbeiten gesperrt. "Aber selbst wenn alle Parkdecks zur Verfügung stehen, liegt die Auslastung an Schultagen nahezu bei Hundert Prozent", sagte ASP-Betriebsleiter Dietmar Regener. Viele Schülerinnen und Schüler der Berufskollegs nutzen das Parkhaus. Denn zahlreiche Berufsschüler kämen aus dem Kreisgebiet, so Björn Engel (Bündnis 90/Die Grünen). "Es ist nicht so, dass man da gut mit dem Bus hinkommt." Regener zufolge komme es im Bereich des Nordbahnhofs immer wieder zu verkehrswidrigem Parken, der Combi-Parkplatz werde nicht nur zum Einkaufen genutzt. Björn Engel sprach von einem "unheimlich großen Parkdruck" im Rolandsweg und den anliegenden Straßen, der Menschen gefährde. Ein Parkhaus-Ausbau könne Abhilfe schaffen, wodurch zugleich Parkmöglichkeiten im Straßenraum reduziert werden könnten - das sei dann auch im IMOK-Sinne. Zwei neue Halbebenen könnten 180 weitere Stellplätze bieten Der von den Grünen gestellte und mehrheitlich beschlossene Prüfauftrag sieht auch vor, dass eine Parkhaus-Überdachung mit Photovoltaik, ein Batteriespeicher und Ladesäulen mit eingeplant werden. Andreas Kaiser (CDU) bat zudem darum, dass die "Befahrbarkeit" mit überprüft werden solle. Er berichtete von Problemen an der Einfahrt, wodurch Autos sich bis auf die Straßen stauen würden. Eine erste Einschätzung nahm Regener dem Prüfauftrag bereits vorweg. "Die Grundlagen sind erst einmal nicht schlecht", sagte er zu einem möglichen Ausbau, der auf zwei Halbebenen 180 weitere Stellplätze bieten könnte. "2019 ist das schon einmal von uns betrachtet worden." Damals gab es seitens der Stadtverwaltung Überlegungen, zwei Halbetagen aufzustocken, was jedoch wieder verworfen wurde. Regener hält daher heute eine Aufstockung plus Photovoltaik-Anlage auf dem Dach für statisch machbar. Geprüft werden müssten seiner Ansicht nach die Parktarife. "Für Nutzer, die keine Schüler sind, müssen vielleicht die Preise erhöht werden", so Regener. Für Schülerinnen und Schüler existieren gesonderte Tarife. Auch kann der ASP-Betriebsleiter sich vorstellen, dass das Anwohnerparken im Bereich Rolandsweg ausgeweitet wird. Aktuelle Sanierungsarbeiten ziehen sich Aktuell sind im Parkhaus Rolandsweg nur etwa 370 der eigentlich 540 Stellplätze verfügbar. Denn das fünfte und sechste Parkdeck bleiben vorerst dicht, wie Regener auf "NW"-Nachfrage sagte. Seit Sommer laufen dort Sanierungsarbeiten, die wegen des kalten Wetters ins Stocken geraten sind. Stand jetzt gehe es wahrscheinlich erst im März oder April weiter. Auf den beiden Etagen muss eine Schutzschicht erneuert werden. "Man konnte sie wie einen Teppich abziehen", sagte Regener. Dabei waren die zwei Dachgeschosse bereits vor zehn Jahren saniert worden, Baumängel machen die erneute Baustelle notwendig. Ein Großteil der Kosten in Höhe von 610.000 Euro für die derzeitige Sanierung müssen die zwei Firmen zahlen, denen die Baumängel zugeschrieben werden, so Regener.

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