Paderborner Weihnachtsmarkt: Festlicher Glanz steht unter düsteren Vorzeichen

Paderborn. Wenn der Duft von Glühwein und gebrannten Mandeln durch die Straßen zieht, festlich geschmückte Stände vor historischer Kulisse zum Bummeln einladen und es in der gesamten Innenstadt weihnachtet – dann möchte der Paderborner Weihnachtsmarkt die Stadt vom 18. November bis 23. Dezember wieder mit seiner Atmosphäre verzaubern. Doch nicht alle Vorzeichen sind perfekt. Denn die Situation für die Schausteller stellt sich auch ohne Corona-Auflagen schwierig dar, steigende Preise sind zu erwarten. An rund 80 Ständen gibt es - wie üblich - neben verschiedenen kulinarischen Leckereien auch diesmal ein großes Angebot an Kunsthandwerk, weihnachtlichen Dekoartikeln und Spielzeug. Ein besonderes Highlight ist wie in den Jahren zuvor erneut die etwa 20 Meter hohe Paderborner Weihnachtspyramide auf dem Marktplatz. Mit insgesamt sechs Ebenen ist sie eine der größten begehbaren Weihnachtspyramiden, die beiden unteren Ebenen sind für die Besucherinnen und Besucher zugänglich. Zu einer Zeitreise laden das über hundert Jahre alte Paderborner Pferdekarussell sowie das Paderborner Riesenrad auf dem Marienplatz mit Blick auf das Rathaus ein. Das Rathaus wird auch in diesem Jahr erneut zum größten Adventskalender der Region. Jeden Tag wird ein Fenster in der Weserrenaissance-Fassade geöffnet und gibt den Blick auf eines der 24 weihnachtlichen Motive frei, die von Kindern der Paderborner Grundschulen gemalt wurden. Direkt neben dem Rathaus können sich die kleinen Besucherinnen und Besucher des Weihnachtsmarktes außerdem auf eine &bdquo;Fahrt im Winterwald“ begeben. Schwierigkeiten bei der Preiskalkulation Trotz dieser vielen Highlights ist die Situation bei den Paderborner Schaustellern durchaus angespannt. Zwar darf man sich freuen, im Vergleich zu den vergangenen Jahren nach aktuellem Stand diesmal auf einschneidende Corona-Auflagen verzichten zu können. Zu kämpfen haben viele aber mit Lieferschwierigkeiten sowie deutlich steigenden Lieferantenpreisen. "Wir haben unsere Preisgestaltung bisher nicht abschließen können, weil wir zum Teil täglich variierende Angebote der Lieferanten bekommen", sagt Bethel Thelen, der unter anderem die Gastronomie in der Pyramide betreibt. Hätte man sich sonst auf dauerhaft festgelegte Preise verlassen können, so würde die Kalkulation in diesem Jahr einem Glücksspiel gleichen. Zusätzlich würde Thelen in diesem Jahr nur noch alle drei Tage beliefert, auch das erschwere seine Planung deutlich. Laut Thelen sei die Situation bei vielen der aktuellen Lieferanten durchaus kompliziert. Für ihn seien einige der deutlichen Preissteigerungen nicht mehr nachvollziehbar und man müsse in Betracht ziehen, sich nach neuen Möglichkeiten umzuschauen. Auch das Personal sei deutlich teurer geworden, zugleich aber weniger professionell geschult. "Das erschwert den Aufbau unserer Stände", sagt Thelen. "Auch wenn es wehtut, der Weihnachtsmarktbesucher wird natürlich merken, dass alles teurer wird." Ob der Glühwein dann 50 Cent oder einen Euro mehr kosten wird, weiß Thelen noch nicht. Zusätzlich käme ja auch noch der Faktor der explodierenden Energiekosten hinzu, der nicht außer Acht gelassen werden dürfe. "Wir wollen trotzdem nicht meckern und das Beste daraus machen", sagt der Schausteller. Auch die Stadt will Energie sparen Dem Thema Energiesparen hat sich auch die Stadt angenommen: Mit stromsparender LED-Technik soll die Beleuchtung der Innenstadt erneut für weihnachtliches Flair sorgen. Im Mittelpunkt des Markt- und Domplatzes wird der wie in den vergangenen Jahren illuminierte Dom mit seinem 92 Meter hohen Turm erstrahlen. Die Sternengasse mit rund 60 Sternen und zwei Schriftzügen erleuchtet den Weg vom Domplatz zum historischen Rathaus, wo der festlich geschmückte Weihnachtsbaum wieder die Blicke auf sich zieht. Trotzdem soll an einigen Stellen auch Energie gespart werden. Die komplette Weihnachtsbeleuchtung erlischt in diesem Jahr gemeinsam mit der Beleuchtung der Schaufenster um 22 Uhr, also eine Stunde früher als gewohnt. Auch auf die Illuminierung der Bäume am Marienplatz sowie der Hausfassaden im Bereich des Marktplatzes wird verzichtet. Immerhin: Weihnachtliche Musik- und Chorkonzerte im Rathaus, auf dem Rathausplatz sowie auf dem Markt- und Domplatz stimmen wie gewohnt auf das Fest ein. Darunter ist das Weihnachtssingen mit den Domturmbläsern, für das sich am 16. Dezember erneut der größte Chor der Stadtgeschichte auf dem Marktplatz versammelt. Neue Paderborner Weihnachtstasse Auch eine neue Edition der Weihnachtstasse wird es geben: Diesmal zieren bekannte Gebäude der Paderborner Stadtsilhouette das bei vielen Besuchern beliebte Sammlerstück. Die Tasse kann sowohl in der Tourist Information Paderborn als auch an den Glühweinständen des Weihnachtsmarktes gekauft werden. Der Paderborner Weihnachtsmarkt ist jeweils freitags und samstags von 11 Uhr bis 22 Uhr sowie an allen anderen Tagen von 11 Uhr bis 21 Uhr geöffnet. Betrieben mit kunstgewerblichen und weihnachtlichen Artikeln sowie den Fahrgeschäften ist es freigestellt, das Geschäft bereits um 20 Uhr zu schließen. Am 20. November - Totensonntag - bleibt der Weihnachtsmarkt geschlossen. Der verkaufsoffene Sonntag am 27. November (1. Advent) lädt zum Shoppen ein, die Geschäfte haben an diesem Tag von 13 bis 18 Uhr geöffnet.

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