Paderborn. Am 1. September ist es so weit: Nach und nach wird das klassische rosafarbene Papierrezept durch das elektronische Rezept, das E-Rezept, ersetzt. Auch im Kreis Paderborn geht es dann los: „Für die Patientinnen und Patienten ändert sich nicht viel am Ablauf. Nach wie vor erhalten sie in der Arztpraxis ein Rezept, das sie dann in ihrer Apotheke vor Ort einlösen können, nur eben auf digitalem Wege“, sagt Apotheker Philipp Hoffmann, Sprecher der Apothekerschaft im Kreis Paderborn.
Und so funktioniert das Empfangen und Einlösen von E-Rezepten: Ärztin oder Arzt verordnet ein Medikament. Die Rezeptdaten werden elektronisch zusammengefasst und abgelegt, und zwar auf einem sicheren Server. „Patientinnen und Patienten erhalten dann nicht mehr das bislang verwendete rosa Rezept, sondern einen digitalen Schlüssel für die Rezeptdaten, den sie mit ihrem Smartphone empfangen können“, erklärt Hoffmann. „Dieser Schlüssel kann dann im nächsten Schritt an die Apotheke vor Ort übermittelt oder dort vorgelegt werden, damit diese die Rezeptdaten einsehen, verarbeiten und schließlich die verordneten Arzneimittel abgeben kann.“
In der Anfangsphase ist davon auszugehen, dass die meisten Patientinnen und Patienten den digitalen Schlüssel in der Arztpraxis als Papierausdruck erhalten und in der Apotheke vorlegen – denn auch dieser Weg ist möglich. Der Grund hierfür liegt in den hohen technischen Hürden für die Nutzung des App-Weges. „Hier sind aber derzeit einfachere, alternative Wege in der Umsetzung“, so Dr. Philipp Hoffmann.
Kostenlose und werbefreie App
Für das Empfangen und Verwalten von E-Rezepten gibt es die offizielle, kostenlose und werbefreie App „E-Rezept“. „Patientinnen und Patienten können sich diese App herunterladen. Vor der ersten Nutzung muss diese dann noch freigeschaltet werden“, führt der Apotheker aus. Dazu werden die elektronische Gesundheitskarte und eine PIN der Krankenkasse benötigt.
Auch wer kein Smartphone nutzt oder es nicht für medizinische Daten nutzen möchte, wird selbstverständlich weiterhin seine Medikamente in der Apotheke erhalten: „Der Schlüssel für den digitalen Rezept-Datensatz kann in der Arztpraxis auch ausgedruckt und dann in der Apotheke eingelesen werden“, erklärt der Apotheker.