Paderborn

Libori-Pontifikalamt: Erzbischof Becker ruft zum Beten auf

Auf das Pontifikalamt mit Erzbischof Becker folgt die traditionelle Prozession durch die Innenstadt. Der Oberhirte ermahnt dazu, sich nicht nur vom Kommerz leiten zu lassen.

Die Reliquien des Bistumspatrons Liborius wurden in einer Sakramentsprozession durch die Stadt getragen, wie hier am Kamp. | © Besim Mazhiqi/Erzbistum Paderborn

24.07.2022 | 24.07.2022, 16:10

Paderborn. Erzbischof Hans-Josef Becker hat in seiner Predigt im Pontifikalamt am Libori-Sonntag die für Christen existenzielle Bedeutung der Glaubenspraxis und des Betens betont. Zu Libori 2022 könne auf eine Glaubenspraxis geschaut werden, „die sich bewährt hat in den schlimmsten Zeiten unserer Geschichte“, unterstrich der Oberhirte. Er feierte die Heilige Messe zum Hochfest des heiligen Liborius – Patron von Erzbistum, Dom und Stadt Paderborn – in Konzelebration mit Bischöfen aus der Weltkirche und aus Paderborn sowie mit zahlreichen Gläubigen im Hohen Dom.

Nach dem Festgottesdienst wurden das Allerheiligste und der vergoldete Schrein mit den Reliquien des heiligen Liborius in einer Prozession durch die Innenstadt getragen. Beim Empfang des Erzbischofs für geladene Gäste aus Kirche, Gesellschaft, Politik und Kultur im Bildungs- und Tagungshaus Liborianum unterstrich Becker laut Mitteilung des Erzbistums die Bedeutung gelebter Solidarität – sie lasse aufatmen und schenke Hoffnung. Durch die Liveübertragung in Bild und Ton konnten Interessierte weltweit den Gottesdienst mitfeiern.

Das Libori-Fest rege zum Beten an und führe Betende zusammen, zeigte sich Erzbischof Becker in seiner Predigt überzeugt. „Das Libori-Fest vertraut auf die Fürsprache des heiligen Liborius in den Sorgen und Nöten des Erzbistums Paderborn und natürlich auch in den Sorgen und Nöten der einzelnen Betenden.“ Er sagt:. „Das Leben geht weit über das hinaus, was wir planen und ins Werk setzen. Wir leben nicht nur vom Markt und vom Geschäft. Wir leben von Vertrauen, von Hoffnung und von Liebe.“

Das Beten ersetze jedoch nicht das eigene Tun, führte Becker weiter aus. „Wer Gott glaubt, wer sein Wort hört und darauf antwortet, wird nicht weniger Mensch, sondern mehr Mensch.“

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Nach dem Pontifikalamt bildete sich die Sakraments- und Reliquien-Prozession, bei der das Allerheiligste in einer Monstranz und die Reliquien des heiligen Liborius im vergoldeten Schrein durch die Innenstadt getragen wurden. Die Gläubigen begleiteten „ihren“ Bistumspatron durch die Straßen, vorbei an Besuchern des Pott-Markts und an Menschen, die den Sonntagvormittag in den Cafés verbrachten.

Apostolischer Exarch ist zu Gast

Dem von den Schreinträgern der Libori-Bruderschaft geschulterten Schrein wurde ein Fächer aus Pfauenfedern vorangetragen – dieser erinnert an den Pfau, der laut Überlieferung der Prozession vorangeflogen sein soll, in der im Jahr 836 die Reliquien des heiligen Liborius von Le Mans nach Paderborn überführt wurden.

Empfang des Erzbischofs im Garten des Liborianums (v.l.): Erzbischof Hans-Josef Becker, Yves Le Saux (Bischof von Le Mans) und Bürgermeister Michael Dreier. - © Besim Mazhiqi/Erzbistum Paderborn
Empfang des Erzbischofs im Garten des Liborianums (v.l.): Erzbischof Hans-Josef Becker, Yves Le Saux (Bischof von Le Mans) und Bürgermeister Michael Dreier. | © Besim Mazhiqi/Erzbistum Paderborn

Vor dem Rathaus spendete Weihbischof Josef Holtkotte mit dem Allerheiligsten den sakramentalen Segen. Anschließend führte die Prozession zurück in die Bischofskirche, wo der Reliquienschrein wieder im Hochchor aufgestellt wurde.

Im Anschluss an Pontifikalamt und Prozession kamen geladene Gäste aus Kirche, Gesellschaft, Politik und Kultur im Bildungs- und Tagungshaus Liborianum zusammen. Gast zu Libori wird auch der der Apostolische Exarch für die ukrainischen griechisch-katholischen Christen in Deutschland sein.